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Der Zirkel Des Daemons

Titel: Der Zirkel Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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Die Luft unter ihm knisterte, und über ihm rollte der Donner, ein stetiges, sanft vibrierendes Grollen. Der Sturm sprach ganz ohne Worte zu ihm.
    Er musste all die Worte loswerden. Er musste aufhören, so zu denken. Er war von diesen Menschen vereinnahmt und dressiert worden, aber jetzt wusste er alles und konnte alles tun.
    Er hielt inne und versuchte nachzudenken, was er tun wollte. Der Sturm hielt keine Antworten für ihn bereit.
    Die menschliche Welt war das begehrte Ziel der Dämonen. Und die Magier waren die Herren der Dämonen, die nur dann Linderung von den Qualen versprachen, wenn man ihnen Gehorsam schenkte. Daher träumte jeder Dämon davon, selbst Herr zu sein. Derjenige zu sein,
der alle Macht besaß, der die Menschen in Angst und Schrecken versetzen konnte und sie beherrschte.
    Dämonen kannten in der menschlichen Welt nur das Konzept von Sklave und Herr. Er war nicht mehr länger ein Sklave, also war er der Herr, konnte die Menschen zerquetschen, wenn ihm der Sinn danach stand. Aber - was sollte er dann tun? Er konnte hundert Stürme wie diesen hier heraufbeschwören. Diese Nacht und alle, die darin gefangen waren, gehörten ihm.
    Es war dunkel, und er fühlte sich müde angesichts all dessen, was geschehen war. Er wollte mit Alan nach Hause gehen, wollte sich auf das Sofa legen und Müsli essen und in seinem eigenen Bett schlafen.
    Das war es, was Menschen taten, tagtäglich.
    Er vergrub die Türme des Towers in Sturmwolken. Er konnte die Themse in Flammen aufgehen lassen, wenn er Lust dazu hatte, konnte das Wasser im Flussbett verdampfen lassen, wenn er wollte.
    Aber er durfte nicht zu einem Menschen zurückkehren. Wieder zu einem Menschen gehen, wäre nichts anderes, als wenn ein geschlagener Hund sich seiner Leine entledigen und dann wieder winselnd in den Zwinger zurückkriechen würde.
    Aber das war ein menschlicher Vergleich. Er musste aufhören, wie ein Mensch zu denken. Er musste aufhören, in Worten zu denken. Er erinnerte sich nicht daran, die Worte gelernt zu haben. Irgendwann in der Vergangenheit hatte er begriffen, dass eine Folge von Tönen eine Idee beschrieb, dass eine besondere Folge von Tönen eine besondere
Idee verkörperte und dass Ton und Idee niemals mehr voneinander gelöst werden und unabhängig existieren konnten. Er erinnerte sich daran, wie Dämonen über Worte lachten, über die Worte, denen die Menschen so viel Macht zuschrieben, als ob Klang und Luft jemals eine Idee oder ein Individuum formen könnten.
    Er dachte an den Namen Alan, dachte an dessen Bedeutung.
    Es schien ihm, dass das Wort Zuhause, wenn man es erst einmal gelernt hatte, schwer zu vergessen war.
    Aber Black Arthur hatte recht gehabt. Er, Nick, war niemals menschlich gewesen, hatte niemals auf eine menschliche Art Gefühle empfunden, hatte sich niemals in einer Sprache, die aus Worten bestand, gänzlich wohlgefühlt. Nick fragte sich, ob die Mädchen, die von Wölfen großgezogen worden waren, sich je in der Welt der Menschen eingelebt hatten. Er fragte sich, ob sie gerne zu den Wölfen zurückgekehrt wären und was die Wölfe mit ihnen angestellt hätten, wenn sie es versucht hätten.
    Es war einfacher, sich in seiner eigenen Welt zurechtzufinden und sich mit Kreaturen seiner Art zu umgeben. Er musste daran denken, wie er dem besessenen Mann im Mezentius-Haus zugezwinkert hatte, wie Alan, der es gesehen hatte, weggelaufen war, um sein Entsetzen und seine Angst zu verbergen angesichts der Tatsache, dass sein Bruder in die Welt der Dämonen gehörte.
    Nick war ihm nachgegangen. Das war gut gewesen.
    Aber das war, bevor er die Wahrheit gekannt hatte. Er dachte an Black Arthurs Worte: Du bist nicht etwas,
das fühlen kann . Er wusste jetzt, was Arthur damit gemeint hatte. Ein Dämon war nicht in der Lage, Wärme zu empfinden.
    Alan hatte ihn einfach gehen lassen. Nick wäre niemals dieses Risiko eingegangen. Aber die Menschen waren eben nicht so wie die Dämonen. Sie waren weder mächtig noch logisch, weder kalt noch leer. Er dachte an Mae, die ihren warmen Körper an seinen Leib gedrückt und ihm Sicherheit und Halt gegeben hatte, während sie fließendes Wasser überquerten. Er dachte an Liannan und ihre kalten Lippen, die einen Augenblick der Wärme mit in ihre Welt hatte nehmen wollen.
    Die Dinge waren, wie sie waren. Man konnte sie nicht ändern. Etwas, das durch und durch kalt war, konnte nicht die Augen verschließen vor dem, was es war, und es sollte keine Sehnsucht nach etwas empfinden, das so

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