Der Zirkulationsprozess des Kapitals
individuellen zirkulierenden Kapitale, besitzt einen vom zirkulierenden Kapital jedes individuellen Kapitalisten verschiednen Charakter. Das letztre kann niemals einen Teil seiner Revenue bilden; ein Stück des ersten (nämlich das aus Konsumtionsmitteln bestehende) kann dagegen zugleich einen Teil der Revenue der Gesellschaft bilden, oder wie er vorhin sagte, es muß nicht notwendig die Nettorevenue der Gesellschaft um einen Teil des Jahresprodukts verringern. In der Tat besteht das, was A. Smith hier zirkulierendes Kapital nennt, in dem jährlich produzierten Warenkapital, welches die Konsumtionsmittel produzierenden Kapitalisten jährlich in Zirkulation werfen. Dies ihr ganzes jährliches Warenprodukt besteht aus konsumierbaren Artikeln und bildet daher den Fonds, worin sich die Nettorevenuen (inkl. der Arbeitslöhne) der Gesellschaft realisieren oder verausgaben. Statt die Waren im Laden des Kleinhändlers als Beispiel zu wählen, hätte A. Smith die in den Warenlagern der industriellen Kapitalisten lagernden Gütermassen wählen müssen.
Hätte A. Smith nun die Gedankenblöcke zusammengefaßt, die sich ihm aufgedrungen, vorher bei Betrachtung der Reproduktion dessen, was er fixes, jetzt bei der dessen, was er zirkulierendes Kapital nennt, so wäre er zu folgendem Resultat gekommen:
I. Das gesellschaftliche Jahresprodukt besteht aus zwei Abteilungen; die erste umfaßt die Produktionsmittel, die zweite die Konsumtionsmittel; beide sind getrennt zu behandeln.
II. Der Gesamtwert des aus Produktionsmitteln bestehenden Teils des Jahresprodukts verteilt sich wie folgt: Ein Wertteil ist nur der Wert der in der Herstellung dieser Produktionsmittel verzehrten Produktionsmittel, also nur in erneuter Form wiedererscheinender Kapitalwert; ein zweiter Teil ist gleich dem Wert des in Arbeitskraft ausgelegten Kapitals oder gleich der Summe der Arbeitslöhne, ausgezahlt von den Kapitalisten dieser Produktionssphäre. Ein dritter Wertteil endlich bildet die Quelle der Profite, inkl. Bodenrenten, der industriellen Kapitalisten dieser Kategorie.
Der erste Bestandteil, nach A. Smith der reproduzierte fixe Kapitalteil sämtlicher in dieser ersten Abteilung beschäftigten individuellen Kapitale, ist »offenbar ausgeschlossen und kann nie einen Teil bilden von der Nettorevenue«, sei es des individuellen Kapitalisten, sei es der Gesellschaft. Er fungiert stets als Kapital, nie als Revenue. Sofern unterscheidet sich das »fixe Kapital« jedes individuellen Kapitalisten in nichts von dem fixen Kapital der Gesellschaft. Aber die andern Wertteile des in Produktionsmitteln bestehenden jährlichen Produkts der Gesellschaft – Wertteile, die also auch existieren in aliquoten Teilen dieser Gesamtmasse von Produktionsmitteln – bilden zwar zugleich Revenuen für alle in dieser Produktion beteiligten Agenten , Löhne für die Arbeiter, Profite und Renten für die Kapitalisten. Aber sie bilden nicht Revenue, sondern Kapital für die Gesellschaft , obgleich das jährliche Produkt der Gesellschaft nur aus der Summe der Produkte der ihr angehörenden individuellen Kapitalisten besteht. Sie können meist schon ihrer Natur nach nur fungieren als Produktionsmittel, und selbst die, die nötigenfalls als Konsumtionsmittel fungieren könnten, sind bestimmt, als Roh- oder Hilfsmaterial neuer Produktion zu dienen. Sie fungieren als solches – also als Kapital –, aber nicht in den Händen ihrer Erzeuger, sondern in denen ihrer Verwender, nämlich:
III. der Kapitalisten der zweiten Abteilung, der unmittelbaren Produzenten von Konsumtionsmitteln. Sie ersetzen diesen das in der Produktion der Konsumtionsmittel verbrauchte Kapital (soweit letztres nicht in Arbeitskraft umgesetzt, also in der Summe der Arbeitslöhne für die Arbeiter dieser zweiten Abteilung besteht), während dies verbrauchte Kapital, das sich nun in der Form von Konsumtionsmitteln in den Händen der sie produzierenden Kapitalisten befindet, seinerseits – also vom gesellschaftlichen Standpunkt – den Konsumtionsfonds bildet, worin die Kapitalisten und Arbeiter der ersten Abteilung ihre Revenue realisieren .
Hätte A. Smith die Analyse so weit verfolgt, es fehlte nur noch wenig an der Auflösung des ganzen Problems. Er war der Sache nah auf dem Sprung, da er bereits bemerkt hatte, daß bestimmte Wertteile einer Sorte (Produktionsmittel) der Warenkapitale, aus denen das jährliche Gesamtprodukt der Gesellschaft besteht, zwar Revenue für die in ihrer Produktion beschäftigten
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