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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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mit eisernem Griff fest, so daß an kein Ent-kommen zu denken war.
    »Dina, Lucy, lauft fort, so schnell ihr könnt!« schrie Philipp aus vollem Halse. Er hoffte, daß die beiden Mädchen sich im Wald verstecken könnten. Sie flüchteten auch tatsächlich die Treppe hinunter, wurden jedoch in der Diele von einem Mann aufgehalten. Obwohl sie wie am Spieß schrien und heftig um sich schlugen, gelang es ihm doch, sie festzuhalten, bis ein Komplice ihm zu Hilfe kam.
    Der Mann mit dem Einglas, der offenbar der Führer der Bande war, erteilte ein paar Befehle. Ein Mann ging nach oben und kam mit den Kleidern von Gussel und den Mädchen zurück. Gussel steckte in einem schönen seidenen Pyjama. Die Mädchen hatten Morgenröcke über ihre Pyjamas gezogen, waren jedoch barfuß. Der Mann wurde noch einmal zurückgeschickt, um ihre Schuhe zu holen.
    »Wo ist Bill?« fragte Lucy zitternd. »Ich will zu Bill. Was haben Sie mit ihm gemacht? Und wo ist Tante Allie?«
    »Fürchte dich nicht.« Der Mann mit dem Einglas strich ihr beruhigend über die Haare. »Euch wird nichts geschehen. Prinz Aloysius wird sich freuen, seine Freunde in Tauri-Hessia um sich zu haben. Es wird euch dort gefallen.«
    Plötzlich bemerkte Lucy, daß Jack fehlte. Sie blickte sich verzweifelt um. »Wo ist Jack?«
    »Ach, richtig, da war ja noch ein anderer Junge«, sagte der Chef. »Wo ist er?«
    »Er ist in den Wald gegangen, um Vögel zu beobachten«, antwortete Philipp mürrisch. Hoffentlich hatte Jack gehört, was hier vor sich ging, und holte Hilfe, bevor man sie fortbrachte. Er versuchte nun nicht mehr, sich zu befreien. Es war sinnlos. Außerdem mußte er bei den Mädchen bleiben, um sie nach besten Kräften zu beschützen.
    »Vögel beobachten! Mitten in der Nacht!« rief der Chef.
    »Was für merkwürdige Gewohnheiten ihr Engländer habt!
    Wir wollen nicht auf Jack warten. Er wird nicht gebraucht.«
    Die Männer schoben die vier Kinder durch die Haustür, ließen sie jedoch keinen Augenblick los. »Es hat keinen Zweck, um Hilfe zu rufen«, sagte der Chef. »Niemand kann euch hören. Wir werden euch den Mund verbinden, wenn ihr trotzdem Lärm machen solltet.«
    »Philipp, was sollen wir tun?« fragte Dina, rot vor Zorn.
    »Nichts. Wir können nur — hoffen.«
    Dina erriet seine Gedanken. Vielleicht holte Jack Hilfe.
    Er war ihre einzige Hoffnung. Die Mädchen hatten Schuhe angezogen und stolperten in ihren Morgenröcken neben den Männern her. Lucy war sehr niedergeschlagen.
    Sie sehnte sich nach Bill und Tante Allie, am meisten aber nach Jack. Würde man sie und die anderen Kinder wirklich nach Tauri-Hessia verschleppen? Dann würde sie vielleicht monatelang von Jack getrennt leben müssen.
    Wo mochte er jetzt sein?
    Jack befand sich mit Kiki im Steinbruch. Hier gab es Eulen der verschiedensten Gattungen, und sie schrien in allen möglichen Tonarten. Kiki fühlte sich so recht in seinem Element. Er kreischte, heulte und pfiff. Eine Schleiereule, die von ihm angelockt wurde, schrie ohrenbetäubend dicht neben Jacks Ohr und streifte ihn fast mit einem Flügel. Jack zuckte zusammen. Wie leicht hätte sie ihm mit ihren scharfen Krallen das Gesicht zerkratzen können! Er beschloß, sich unter einem Busch zu verstek-ken. Hier stand er zu ungeschützt.
    Auf der anderen Seite des Steinbruchs befand sich ei-ne hohe Hecke, die ihm als Schutz geeignet schien. Er ging darauf zu. Doch plötzlich stutzte er. Was glänzte dort so im Mondlicht? Vorsichtig ging er weiter. Dicht neben der Hecke befand sich etwas Großes, Schwarzes, Blankes. Jack blieb stehen und starrte daraufhin. Dort stand ein Auto. Es sah genau so aus wie das, in dem Frau Tatiosa und ihr Begleiter zum Eulenhof gekommen waren.
    Ja, es war derselbe Wagen. Warum stand er hier?
    Jack ging dicht heran und betrachtete ihn, in Gedanken versunken. Kein Mensch war zu sehen. Der Zündschlüssel war herausgenommen. Vielleicht war der Wagen hier von seinem Besitzer abgestellt worden, während dieser die Steinhütte bespitzelte. Langsam ging Jack um ihn herum. Hinten befand sich ein Gepäckraum. Jack öffnete ihn und spähte hinein. Nur ein Ersatzschlauch und ein paar Werkzeuge lagen darin.
    Kiki stieß einen Eulenschrei aus, und eine Eule antwortete. »Sei jetzt still, Kiki!« sagte Jack. »Wir müssen herausbekommen, warum der Wagen hier steht. Ich werde zur Steinhütte zurückschleichen und sehen, ob sich dort jemand herumtreibt.«
    Aber plötzlich hörte Jack ein Geräusch. Er versteckte sich unter einem

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