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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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dem Flugzeug standen Männer mit Laternen. Offenbar sollte es bald starten.
    Jack hatte keine Ahnung, wo er sich befand. War dies ein privater Flugplatz? Er sah die Insassen des schwarzen Wagens aussteigen. Ihm war, als hörte er Lucy weinen. Sie tat ihm unendlich leid. Lucy war viel weicher als Dina. Die Trennung von dem geliebten Bruder fiel ihr ge-wiß sehr schwer. Wo würde sie morgen sein?
    Alle gingen zum Flugzeug. Die Männer trieben die Kinder zur Eile an. Einem plötzlichen Einfall folgend, lief Jack ihnen nach. Vielleicht konnte er sich in dem Flugzeug verstecken und auf diese Weise bei den anderen bleiben.
    In dem Auto hatte ihn niemand bemerkt. Warum sollte es ihm nicht auch gelingen, im Flugzeug als blinder Passagier mitzufliegen? Er dachte an die Flugzeuge, mit denen er früher geflogen war. Der einzige Platz, wo er sich verstecken konnte, war der Gepäckraum. Die Männer würden wohl nicht viel Gepäck haben. Ja, er mußte es wagen. Nur so konnte er herausbekommen, wohin die Kinder gebracht wurden. Falls man ihn entdeckte, würde er allerdings mit ihnen zusammen gefangengehalten werden. Er mußte daher alles daran setzen, unentdeckt zu bleiben.
    Kiki unterstützte Jacks Absichten, ohne es zu wissen.
    Er hatte die Stimmen der Kinder wohl erkannt, als sie aus dem Wagen stiegen. Nun flog er auf sie zu und rief: »Weg ist das Wiesel. Gott erhalte den König! Hol den Doktor.«
    Die Kinder wandten sich erstaunt um. »Kiki, Kiki! Wie kommst du hierher?«
    Die Männer blieben stehen. Sie wußten nicht, daß Kiki ein Papagei war. Auch hatten sie ihn in der Dunkelheit nicht gesehen. Daher glaubten sie, jemand wäre den Kindern unbemerkt gefolgt. Plötzlich ertönten scharfe Befehle. Hier und da blitzten Laternen auf. Erschreckt flog Kiki auf Jacks Schulter zurück. »Wisch dir die Füße ab!« rief er zum Erstaunen der hin und her eilenden Männer.
    Jack lief auf die andere Seite des Lastwagens und blickte sich rasch nach allen Seiten um. Die Gelegenheit schien günstig zu sein. Alle anwesenden Männer suchten den Flugplatz mit ihren Laternen ab. Niemand bewachte das Flugzeug. Entschlossen lief er darauf zu. Der Mond hatte sich hinter einer Wolke versteckt. Welch ein Glück!
    Hoffentlich kam er nicht so bald wieder hervor.
    Schon sah Jack die Stufen vor sich, die in das Flugzeug führten. Er flog hinauf und blieb einen Augenblick in der Türe stehen. Da kein Mensch zu sehen war, tastete er sich nach hinten zum Gepäckraum. Aha, hier standen ein paar kleine Kisten. Er suchte mit den Händen umher und entdeckte einen großen Koffer. Ob er leer war? Vorsichtig öffnete er den Deckel und griff hinein. Er fühlte etwas Seidiges, Kleider oder Stoff oder was es sonst sein mochte, zog die Sachen heraus und stopfte sie hinter ei-ne Kiste. Dann stieg er rasch in den Koffer hinein und zog den Deckel zu. Kiki, der natürlich bei ihm war, gab keinen Laut von sich, denn Jack hatte ihn durch einen Klaps auf den Schnabel gemahnt, sich still zu verhalten.
    Nun näherten sich Stimmen. Jack hörte Schritte, Moto-rengeräusch, Türenschlagen und laute Rufe. Die Propeller, die stehengeblieben waren, begannen sich wieder sausend zu drehen, und das Flugzeug zitterte heftig. Es rollte ein Stück über das Feld und erhob sich dann in die Luft.
    Jack atmete auf. Sie waren abgeflogen. Er befand sich bei den anderen, obwohl sie nichts davon wußten. Hoffentlich gelangte er unbemerkt an das unbekannte Ziel.
    Wenn er nur herausbekommen könnte, wohin man die Kinder entführte!
    Es war ziemlich unbequem in dem Koffer. Nur gut, daß Jack etwas von dem Stoff darin gelassen hatte! So hatte er wenigstens eine weiche Unterlage. Kiki brummte eine Weile unzufrieden vor sich hin. Dann nieste er plötzlich laut. Jack erstarrte und horchte ängstlich. Er erwartete jeden Augenblick, daß jemand den Kofferraum durchsuchen würde. Aber niemand kam. Das Niesen des Papageis war von dem Dröhnen der Motoren verschluckt worden. Es war übrigens nicht nachgeahmt, sondern natürlich, und hatte Kiki ebenso überrascht wie Jack.
    Den anderen Kindern kam es sehr merkwürdig vor, in Nachtgewändern in einem Flugzeug zu sitzen. Nur Philipp war ja richtig angezogen. Sie unterhielten sich leise. Die Männer würden wohl kaum verstehen, was sie sagten.
    »Wie kam Kiki nur auf den Flugplatz?« fragte Lucy. »Ich hörte ihn ganz deutlich: Weg ist das Wiesel! rufen.«
    »Ja, ich hörte es auch«, bestätigte Philipp. »Vielleicht gelang es Jack irgendwie, sich hinten auf

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