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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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traurig und reichte es Jack. Und da entdeckte Jack den Trick. Das Schwert bestand nicht aus einem Stück, sondern aus mehreren Gliedern, die jedoch so geschickt aneinandergefügt waren, daß man das kaum bemerkte.
    Drückte man auf einen kleinen verborgenen Knopf am Griff, so schoben sich die Glieder ineinander, bis das Schwert schließlich so kurz wie ein Dolch war. Hola konnte es allmählich und unmerklich verkürzen, während er es zu schlucken schien.
    Jack war sehr beruhigt, als er diese Entdeckung machte. Hola erlaubte ihm, auf den kleinen Knopf zu drücken, um zu sehen, wie der Mechanismus funktio-nierte.
    Es war wirklich sehr interessant beim Zirkus, und Jack fand Vergnügen an dem unbekümmerten Wanderleben.
    Wenn nur die Sorge um Lucy und die anderen Kinder nicht gewesen wäre! Hoffentlich traf der Zirkus bald in Borken ein! Es könnte zu spät für eine Befreiung werden, wenn er sich allzu lange unterwegs aufhielt.
    Trotzdem beschloß Jack, bei den Zirkusleuten zu bleiben. Ein besseres Versteck konnte man sich nicht denken. Wenn er allein durch das fremde Land wanderte, würde die Polizei ihn früher oder später aufgreifen. Aber inmitten dieser bunten Gesellschaft fiel er nicht auf. Wenn der Zirkus nur ein wenig schneller reisen würde! Er mußte bald nach Borken kommen und versuchen, in die Burg zu gelangen.

Endlich in Borken
    Eifrig ergriff Jack die Gelegenheit, sich mit Kiki etwas Geld zu verdienen. Pedro half ihm, einen kleinen Stand mit einer vergoldeten Sitzstange zu errichten, und Kiki nahm stolz darauf Platz.
    »Du bildest dir wohl ein, auf einem Thron zu sitzen«, sagte Jack lachend. »Prinz Kiki, der klügste Papagei der Welt! Nun, wie wäre es mit einem Liedchen?«
    Kiki war jederzeit bereit, etwas vorzutragen, und der Beifall des Publikums spornte ihn zu immer neuen Lei-stungen an. Bald sprach man überall von dem klugen Papagei. Sein Stand war stets von einer großen Men-schenmenge umlagert, so daß Fank, der Tierbändiger, schließlich ganz eifersüchtig wurde.
    Kiki sang froh und unbekümmert seine Lieder. Die Tauri-Hessianer hörten ihm begeistert zu. Sie merkten es nicht, wenn er Reime umkehrte oder Wörter verwechsel-te, denn sie konnten ja nicht englisch. Besonders gefiel es ihnen, daß Kiki niemals um eine Antwort verlegen war, wenn jemand ihm etwas zurief. Dabei störte es sie kei-neswegs, daß sie nicht verstanden, was er sagte.
    »Tikkopullinwallihu?« fragte zum Beispiel ein Mann aus dem Publikum.
    »Mach die Tür zu! Hol den Doktor. Polly hat Schnupfen«, antwortete Kiki wie aus der Pistole geschossen.
    Dann brach er in ein solch ansteckendes Gelächter aus, daß jedermann einstimmen mußte. Noch größer war der Erfolg, wenn Kiki nieste, hustete oder einen Schluckauf nachmachte. Dann lachten die Leute, bis ihnen die Tränen über die Wangen liefen. Das Expreßzugsgeschrei erschreckte sie ein wenig, und aus dem quietschenden Rasenmäher wurden sie nicht klug, weil sie keine Rasenmäher kannten. Aber sie kreischten vor Vergnügen, wenn er wie eine Henne gluckte, wenn er wie ein Bär brummte oder bellte wie ein Hund.
    Selbst Jack mußte manchmal bei diesen Vorstellungen lächeln. Kiki wurde zwar durch den großen Erfolg, den er beim Publikum hatte, reichlich eitel und verwöhnt, aber er brachte Geld ein. Nun konnte Jack sein Essen bei Pedros Mutter bezahlen. Den Rest des Geldes knüpfte er sorgfältig in sein Taschentuch. Wer weiß, wozu er es in Borken brauchen würde. Ängstlich legte er die Hand auf seine Tasche, wenn die Schimpansen Jo und Fum in seine Nähe kamen, um seinen Schatz vor ihren diebischen Fingern zu sichern.
    Nach zwei Tagen rüstete der Zirkus zur Weiterfahrt.
    »Morgen sind wir in Borken«, sagte Pedro zu Jack. »Dort hat der Boß ein feines Gelände am Fuße des Burgberges gemietet.«
    Jack atmete auf. Endlich würden sie nach Borken kommen! Seit seiner Ankunft in Tauri-Hessia war bereits eine ganze Woche vergangen. Die Sorge um die Kinder quälte ihn unablässig. Nun würde er hoffentlich etwas von ihnen erfahren. Er wünschte es so sehnlich. Wie mochte es Lucy ergehen? Es würde ihr gar nicht gefallen, in der Burg eingeschlossen zu sein.
    Am folgenden Abend trafen sie in Borken ein. Jack entdeckte die Burg schon von weitem. Von vier mächtigen Türmen bewacht, thronte das gewaltige Bauwerk auf einem Berg, als stammte es aus der Zeit von König Ar-thur.
    »Burg Borken«, sagte Pedro, als der Berg vor ihnen lag.
    »Dort haben schon viele Gefangene geschmachtet,

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