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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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kühner Plan
    »Komm in den Wagen«, sagte Jack. »Dort kann uns niemand belauschen.«
    Sie gingen hinein, und Jack machte die Tür sorgfältig hinter sich zu. Pedro blickte ihn erstaunt an. Wozu diese Geheimniskrämerei?
    Doch bald wurde ihm der Grund klar. Das war ja eine tolle Geschichte, die er da zu hören bekam! Jack erzählte ihm, wie Gussel mit ihnen zur Steinhütte gekommen war und wie sich plötzlich herausgestellt hatte, daß er ein Prinz war. Er erzählte von der Entführung der Kinder und wie er zuerst im Auto und dann im Flugzeug als blinder Passagier mitgefahren war, um bei den anderen zu sein.
    »Du hast Schneid.« Pedro blickte Jack bewundernd an.
    »Wirklich, du ...«
    Jack unterbrach ihn ungeduldig und fuhr in seiner Er-zählung fort. Zum Schluß berichtete er noch von seinen Abenteuern in der vergangenen Nacht.
    »So etwas habe ich in meinem Leben noch nicht ge-hört!« rief Pedro überwältigt. »Hättest du doch bloß einen Ton gesagt! Dann hätte ich dich zur Burg begleitet. Es war gefährlich, allein dorthin zu gehen.«
    »Ach, ich bin an Abenteuer gewöhnt«, erwiderte Jack.
    »Ich mußte doch sehen, wo meine kleine Schwester geblieben ist. Nun weißt du also, wozu ich deine Hilfe brauche. Die Kinder müssen auf jeden Fall befreit werden, bevor die Anführer den König entführen oder gar ermorden.
    Wenn Gussel verschwunden ist, hat das keinen Sinn mehr für sie. Sie brauchen den kleinen Prinzen auf dem Thron, um ihn nach ihrem Willen lenken zu können. Die eigentlichen Herrscher in Tauri-Hessia würden dann Frau Tatiosa und Graf Paritolen sein. Verstehst du?«
    »Ja, ich verstehe.« Pedro atmete schwer. »Aber ich bin es nicht gewohnt, daß sich solche Dinge direkt neben mir abspielen. Die ganze Geschichte kommt mir so märchen-haft vor.«
    »Aber sie ist wahr«, beteuerte Jack. »Ganz, ganz wahr.
    Wenn wir die Kinder doch hierher bringen könnten! Philipp würde ebenso leicht mit den Bären fertig werden wie Fank. Er ist ein wahrer Zauberkünstler. Die wildesten Tiere macht er zahm. Bei einem anderen Abenteuer, das wir erlebten, wurden wir von großen Wolfshunden verfolgt.
    Wir hielten sie zuerst sogar für Wölfe. Aber sobald Philipp mit ihnen in Berührung kam, verwandelten sie sich sofort in unsere Freunde.«
    Pedro hörte mit offenem Munde zu. Er hatte von Anfang an gespürt, daß Jack ein Geheimnis haben müßte.
    Aber die Geschichte, die er eben vernommen hatte, erschien ihm so merkwürdig, daß er sie kaum glauben konnte. Trotzdem zweifelte er nicht an ihrer Wahrheit. Er wußte, daß Jack ihn nicht belügen würde.
    »Wie kann ich dir denn helfen, Jack?« fragte er schließlich. »Ich will natürlich gerne alles für dich tun. Aber ich weiß nicht, wie wir deine Freunde aus der Burg befreien sollen. Sie sind ja in dem Turmzimmer eingeschlossen und von einem Soldaten bewacht. An Flucht ist gar nicht zu denken.«
    Jack runzelte nachdenklich die Stirn. Hatte Pedro nicht recht? Plötzlich erschien es ihm ebenfalls unmöglich, die Kinder zu befreien. Den ganzen Tag über hatte er Pläne geschmiedet, jedoch alle wieder verworfen, weil sie un-durchführbar waren.
    Durch das Fenster über dem Waschhaus konnte er nicht noch einmal in die Burg eindringen, das war gewiß.
    Bestimmt hatte man die Leiter inzwischen entdeckt und fortgeschafft. Aber selbst wenn er auf diesem Weg hin-eingelangte, wie sollte er die Kinder aus dem verschlos-senen Zimmer herausholen? Er wußte ja nicht einmal, wo der Schlüssel war.
    Den anderen Weg durch die Falltür und die endlosen Gänge zu nehmen, hatte auch keinen Zweck. Er würde nur bis zu dem Bild kommen, das sich an der Wand des Ballsaales befand, denn er hatte ja keine Ahnung, wie man es beiseite schieben konnte. Und selbst wenn er es gewußt hätte, so fehlte doch immer noch die Hauptsache, nämlich der Schlüssel zum Zimmer der Kinder.
    Auch Pedro dachte angestrengt nach. Es war doch wirklich zu dumm! Sie wußten, auf welche Weise der dro-hende Bürgerkrieg zu verhindern war, und konnten es doch nicht tun.
    »Jack«, sagte er schließlich. »Hast du etwas dagegen, daß ich Toni und Bingo in das Geheimnis einweihe? Die Akrobaten sind meine besten Freunde. Vielleicht können sie uns helfen. Es gehört ja zu ihrem Beruf, gute Einfälle zu haben.«
    Dieser Vorschlag gefiel Jack nicht besonders. »Werden sie auch nichts verraten?« meinte er zweifelnd. »Die Sache muß unbedingt geheimgehalten werden. Wenn der Graf auch nur den geringsten Verdacht schöpft,

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