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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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bestimmt nicht eher freigeben, bis man Gussel als König anerkannte.
    Die Kinder müssen so schnell wie möglich befreit werden, dachte Jack voller Sorge. Aber wie? Ich muß versuchen, mit Bill in Verbindung zu kommen. Das wird jedoch nicht so einfach sein. Die Bevölkerung in diesem Teil des Landes steht wahrscheinlich auf der Seite von Graf Paritolen. Man wird mich ebenfalls, einsperren, wenn man mich dabei ertappt, daß ich Bill eine Nachricht gebe.
    Erschöpft von seinem abenteuerlichen Ausflug, fiel Jack schließlich in einen tiefen Schlaf. Er wachte nicht einmal auf, als am frühen Morgen eine große Unruhe im Lager entstand, weil Fanks Bären sich wie wild gebärde-ten und aus ihrem Käfig auszubrechen versuchten.
    Pedro erzählte ihm beim Frühstück von dem Zwischenfall. »Niemand wagt sich an die Bären ran. Sie sind noch nicht aufeinander losgegangen, aber es wird wohl bald dazu kommen. Dann sind sie nicht mehr für den Zirkus zu gebrauchen.«
    »Geht es Fank noch nicht besser?« fragte Jack.
    »Im Gegenteil, schlechter. Der Boß macht sich große Sorgen. Schade, daß dein wunderbarer Freund nicht hier ist, von dem du mir erzählt hast. Vielleicht könnte er die Bären zur Vernunft bringen.«
    Das sagte Pedro nur im Scherz, aber Jack erwog diesen Gedanken sofort ernsthaft. Er war davon überzeugt, daß Philipp mit den Bären fertig werden würde. Sollte er Pedro erzählen, wo sein Freund sich befand? Vielleicht konnte der Junge ihm helfen, die Kinder aus der Burg zu befreien. Dann könnte Philipp zeigen, wie gut er mit Tieren umzugehen verstand.
    »Woran denkst du?« Pedro sah Jack neugierig an. »Du siehst so geheimnisvoll aus.«
    »Hm — ich könnte meinen Freund vielleicht herbringen.
    Aber dazu brauche ich Hilfe. Er ist — er ist nicht weit von hier.«
    »Wirklich? Warum sagst du mir das erst jetzt? Wo ist er denn?«
    Jack zögerte mit der Antwort. Konnte er Pedro vertrauen? Dann fragte er vorsichtig: »Sag mal ehrlich, Pedro, wie stehst du zu der Regierung dieses Landes? Bist du für den König oder für Prinz Aloysius? Ich meine — was denkst du überhaupt von der Sache?«
    »Gar nichts«, antwortete Pedro. »Mir ist es vollkommen gleichgültig, wer von beiden König ist. Ich will nur keinen Bürgerkrieg. Dann müßten wir das Land sofort verlassen.
    Krieg und Zirkus vertragen sich nicht. Warum fragst du, Jack?«
    »Das erkläre ich dir ein andermal.« Jack hatte plötzlich das Gefühl, schon zuviel gesagt zu haben. »Ich meine nur — wenn mein Freund hierher kommen würde — und seine Kameraden ebenfalls —, dann könnten wir vielleicht einen Bürgerkrieg verhüten. Fanks Bären würden sich beruhigen und ...«
    »Was noch!« rief Pedro lachend. »Du willst mich wohl verkohlen. Ich glaube dir kein Wort.«
    Jack schwieg. Aber im Laufe des Tages wurden die Bären immer wilder, und Fank ging es so schlecht, daß er unmöglich aufstehen konnte. Da dachte Jack wieder daran, Pedro ins Vertrauen zu ziehen. Könnten sie nicht gemeinsam Philipp und die anderen Kinder befreien und beim Zirkus unterbringen? Ein besseres Versteck konnte es nicht für sie geben. Leider sah Gussel so schrecklich auffallend aus. Wie könnte man es nur verhindern, daß er erkannt wurde? Da hatte Jack einen glänzenden Einfall.
    Der Junge mit den langen Haaren, den großen Augen und den langen Wimpern ließ sich bestimmt leicht als Mädchen verkleiden. Ja, das würde wunderbar gehen!
    Jack beschloß, gleich nach der Vorstellung mit Pedro zu sprechen.
    An diesem Abend fand die Eröffnungsvorstellung in Borken statt. Vor dem großen Zirkuszelt wurden Trom-meln geschlagen und Trompeten geblasen, und die Leute kamen voll freudiger Erwartung aus der Stadt geströmt.
    Es klappte auch alles wie am Schnürchen. Nur die Bären konnten leider nicht gezeigt werden. Das Publikum murrte, weil gerade diese Nummer ausfiel, die so vielverspre-chend auf den Plakaten angekündigt war. Und manche Leute verlangten sogar ihr Geld zurück.
    »Die Bären müssen wieder auftreten«, sagte der Boß verzweifelt. »Wir müssen Fank aus dem Bett holen. Oder wir müssen jemand anders für die Bären finden. Das ist ja fürchterlich! Die Bären werden sich noch gegenseitig zer-fleischen, wenn das so weiter geht.«
    Nun zögerte Jack nicht länger. Nach dem Abendbrot nahm er Pedro beiseite. »Ich habe dir etwas zu sagen, Pedro. Es ist sehr, sehr wichtig.«
    »Worum handelt es sich?« fragte Pedro ein wenig verwundert. »Schieß los, ich bin ganz Ohr.«

Ein

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