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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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daß man seine Gefangenen befreien will, wird er sie sofort woan-ders verstecken und den Sturz des Königs beschleuni-gen.«
    »Toni und Bingo werden bestimmt nichts verraten«, ver-sicherte Pedro. »Sie sind die besten Kameraden, die ich jemals gehabt habe, und können schweigen wie das Grab. Diese Sache ist so richtig was für die beiden, und sie werden uns mit Begeisterung helfen. Ich werde sie gleich mal herholen.«
    Er ging hinaus, und Jack blieb allein. Er war nicht recht damit einverstanden, daß noch mehr Menschen in das Geheimnis eingeweiht werden sollten. Würden die beiden auch wirklich dichthalten? Nach kurzer Zeit kam Pedro mit ihnen zurück. In ihren Alltagskleidern sahen Toni und Bingo gar nicht wie Akrobaten aus, sondern wie ganz ge-wöhnliche junge Männer mit dicken Haartollen über der Stirn, lebhaft, beweglich und lustig.
    »Wofür du brauchst uns?« fragte Toni in gebrochenem Englisch. »Hast Kummer mit dem Boß?«
    »Nein«, antwortete Pedro. »Hör mal, Jack, es ist vielleicht am einfachsten, wenn ich ihnen die Sache erkläre.
    Ich kann italienisch mit ihnen sprechen. Das verstehen sie am besten.«
    Jack war einverstanden. Wenn er doch auch so viele Sprachen beherrschte wie dieser Zirkusjunge! Ein wenig eifersüchtig beobachtete er die drei während der nun folgenden Unterhaltung. Pedro sprach sehr schnell und un-terstrich seine Worte durch ausdrucksvolle Gesten, wie alle Spanier, Italiener und Franzosen im Zirkus es machten. Die beiden Akrobaten hörten gespannt zu. Ihre Augen wurden immer größer vor Staunen über diese aufregende Geschichte.
    Als Pedro mit seinem Bericht zu Ende war, entspann sich ein lebhaftes Gespräch zwischen ihm und den Akrobaten. Jack konnte seine Ungeduld kaum noch beherrschen. Was mochten sie nur sagen?
    Schließlich wandte sich Pedro zu ihm. »Ich habe ihnen alles erzählt. Die Geschichte gefällt ihnen. Sie haben auch schon eine Idee, wie man die Kinder befreien könnte — eine großartige Idee.«
    »Wie denn?« fragte Jack gespannt. »Hoffentlich ist es auch möglich.«
    »Soll ich ihm euren Plan erklären?« fragte Pedro die Akrobaten. »Es würde schneller gehen.«
    »Ja, ja, sprich mit ihm.« Toni nickte zustimmend.
    »Die beiden kamen auf diese Idee, als ich ihnen er-zählte, wie du durch die Falltür in den Glockenturm ge-langtest«, berichtete Pedro. »Ich sagte ihnen, daß der Turm direkt gegenüber dem Zimmer steht, in dem sich die Kinder befinden. Sie meinen nun, es müßte eine Kleinigkeit sein, oben vom Turm aus ein Seil hinüberzuwerfen und es irgendwie festzumachen.«
    »Nun ja, aber was sollte das nützen?« Jack begriff nicht, worauf Pedro hinauswollte. »Die Kinder können doch nicht über das Seil gehen. Sie würden runterfallen.«
    »Hör zu!« sagte Pedro. »Du hast doch das Trapez gesehen, das Toni und Bingo bei ihren akrobatischen Kunststücken benutzen, nicht wahr? Seine Stricke werden oben durch eine Eisenstange zusammengehalten. In der Mitte hat sie einen Eisenring, an dem das Trapez aufgehängt wird, und dieser Ring ist mit einer Rolle verbunden, die über das Seil läuft. Deine Freunde müssen sich einzeln auf das Trapez setzen. Dann wird Toni sie in den Glockenturm hinüberziehen.«
    »Donnerwetter!« rief Jack. »Das ist ja eine tolle Idee!
    Aber sie ist nicht durchführbar.«
    »Doch ist sie durchführbar«, sagte Toni eifrig. »Wir steigen auf den Glockenturm. Dann werfen wir Seil zum Fenster. Ich gehe hinüber und ziehe Trapez hinter mir her.
    Kleinigkeit! Dann setzt sich Knabe oder Mädchen auf Trapez. Einmal, zweimal, dreimal, viermal — dann sind alle drüben. Gute Idee, nicht?«
    »Geht das wirklich?« fragte Jack zweifelnd. »Ist es nicht zu gefährlich?«
    »Nein, nein, ganz einfach«, beteuerte Toni. »Ich mache es.«
    Bingo nickte zustimmend mit dem Kopf. Er hielt den Plan anscheinend für großartig und auch für durchführbar. So etwas konnten sich nur Akrobaten ausdenken, dachte Jack bei sich.
    »Und disser Knabe — wie heißt er? — Filippo — er wird die Bären wieder in Ordnung machen«, fügte Toni hinzu.
    »Dann alle zufridden.«
    »Alle zufrieden«, wiederholte Jack, der sich nun auch für den Plan zu erwärmen begann. Die Akrobaten waren schließlich an solche Kunststücke gewöhnt. Während andere Menschen das Unternehmen für sehr gefährlich und fast unmöglich gehalten hätten, fanden sie gar nichts Besonderes dabei.
    »Morgen nach der Vorstellung gehen wir«, sagte Toni.
    »Ich werde alles vorbereiten.

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