Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der zögernde Schwertkämpfer

Der zögernde Schwertkämpfer

Titel: Der zögernde Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
Vom Netzwerk:
nicht wahr? Ich hatte es ganz vergessen. Ich sagte, du würdest darin wie eine Göttin aussehen. Was hat Janu dazu gemeint?«
    »Janu hatte gesagt, daß Sklavinnen keine Seide tragen dürften und kein Blau, und daß lange Kleider nicht sexy seien.«
    »Das können sie sehr wohl sein!« sagte ihr Herr mit Bestimmtheit. »Wir werden es ihnen zeigen! So, jetzt leg dieses abscheuliche Zeug ab und zieh das hier an.« Er reichte ihr das weiße Tuch vom Tisch und wandte sich ab, während sie all die Kordeln und Ketten und den ganzen Glitzerkram löste und sich in das Tuch hüllte.
    »Das ist viel besser!« sagte er. »Du bist eine wunderschöne Frau, Jja. Die schönste und aufregendste Frau, die ich je kennengelernt habe. Du hast keine aufreizenden Klamotten wie diese da nötig! So, jetzt komm und setz dich!«
    Er gab ihr Wein zu trinken, und später wünschte er, daß sie sich mit ihm zum Essen an den Tisch setzte. Er erlaubte nicht, daß sie ihn bediente. Sie zwang sich zum Essen, doch ihr war immer noch übel, und sie fragte sich, ob das an dem aufdringlichen Geruch nach Moschus und Blüten lag, den ihr Körper verströmte. Er stellte ihr allerlei Fragen. Sie versuchte, Konversation zu machen. Die Pilger hatten niemals das Ansinnen an sie gerichtet, mit Konversation unterhalten zu werden, und sie war nicht besonders gut darin.
    Sie erzählte ihm vom weit entfernten Plo, wo es im Winter so kalt war, daß sogar die Kinder Kleidung trugen. Er glaubte ihr offenbar, obwohl ihr sonst niemand in ganz Hann glaubte. Sie berichtete ihm über das wenige, was ihr von ihrer Mutter in Erinnerung geblieben war – von ihrem Vater wußte sie gar nichts, außer daß er sehr wahrscheinlich ebenfalls Sklave gewesen war. Sie erzählte ihm von der Sklavenfarm, wo sie aufgewachsen war. Sie mußte ihm erklären, daß Sklavenfarmen Einrichtungen waren, die Sklavenbabys kauften, um sie auf ihre Pflichten vorzubereiten. Die Unterhaltung mit ihm war schwierig, und sie wußte, daß sie ihre Sache sehr schlecht machte.
    »Und ich wurde von einem Mann aus Fex gekauft«, erzählte sie ihm. »Und als wir mit dem Schiff unterwegs waren, verschlug es uns nach Hann, und die Matrosen sagten, mein Herr wäre ein unglückbringender Jonas, doch er seinerseits behauptete, ich wäre der Jonas, weil er schon früher auf Schiffen gefahren war. Er bat die Göttin, ihn sicher nach Hause zu bringen, und machte mich dem Tempel zum Geschenk.«
    Lord Shonsus Gesicht drückte Verständnislosigkeit aus, obwohl er versuchte, sie zu verbergen, und sie wußte, daß sie schrecklich versagte.
    Dann endlich fragte Lord Shonsu zu ihrer großen Erleichterung, ob sie Lust hätte, ins Bett zu gehen. Sie konnte ihn im Gespräch nicht erfreuen, und auch nicht mit ihrem neuen Kleid, aber sie wußte ihn im Bett zu erfreuen.
    Doch auch das gelang diesmal nicht so richtig. Sie durfte einiges, das ihm ihrer Meinung nach gefallen mußte, einfach nicht mit ihm machen – Dinge, die die Pilger von ihr verlangt hatten. Sie versuchte es mit allen Raffinessen. Er reagierte darauf, wie Männer stets reagierten, doch sie hatte das seltsame Gefühl, daß lediglich sein Körper reagierte, daß seine eigentliche Person keinen Spaß empfand, daß die Lust nicht sehr tief ging.
    Und je mehr sie sich ins Zeug legte, desto verfahrener wurde die Geschichte.
    Am Morgen, während sie sich in den Umhang hüllte, sagte er: »Hast du mir nicht erzählt, daß Nähen zu den Dingen gehört, die man dir in der Sklavenfarm beigebracht hat?«
    Sie nickte. »Ja, Herr.«
    Er stieg aus dem breiten Bett und ging auf sie zu. »Wenn ich dir Stoff besorge, kannst du dann ein Kleid nähen?«
    Er hatte bereits soviel Geld für sie ausgegeben, und sie hatte ihn nicht zufriedenstellen können … Ohne sich Zeit zum Nachdenken zu lassen, antwortete sie: »Ich könnte es versuchen, Herr.«
    Er lächelte. »Warum es also nicht versuchen? Werden dir die anderen helfen, wenn ich es wünsche?«
    »Das nehme ich an.« Sie ließ den Umhang fallen. »Zeigt es mir«, bat sie tapfer.
    Er setzte sein jungenhaftes Grinsen auf und zeigte es ihr – eng an dieser Stelle und hier den Busen auf diese Weise betonend und hier lose fallend und hier wieder enganliegend und hier mit einer freizügigen Öffnung bis hier unten … »Warum nicht ein Schlitz bis hier herauf?« schlug er vor.
    »Wenn du stehst, ist er geschlossen, doch wenn du gehst, enthüllt er diesen wohlgeformten Schenkel!« Plötzlich erbebte ihr Körper unter seinen

Weitere Kostenlose Bücher