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Der zögernde Schwertkämpfer

Der zögernde Schwertkämpfer

Titel: Der zögernde Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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über den Kies zu ihm hin.
    Der Junge schluckte, als er die Gesichtsmarkierung Shonsus sah. Diese Erscheinung aus dem Fluß mochte nichts anderes tragen als ein Schwert und einen Saphir, aber es waren die Zeichen in seinem Gesicht, die zählten. Mit weit aufgerissenen Augen zog er die Klinge und entbot mit weicher Tenorstimme einem Höhergestellten seinen Gruß. »Ich bin Nnanji, Schwertkämpfer der Zweiten Stufe, und es ist mein dringendster und unterwürfigster Wunsch, daß die Göttin Selbst Euch ein langes Leben und Glück bescheren und Euch bewegen möge, meine in aller Bescheidenheit und Willigkeit dargebotenen Dienste anzunehmen, auf welche Art auch immer ich Euren edlen Zielen zu Nutzen gereichen kann.«
    Sein Schwert war die Karikatur einer Waffe, aus Roheisen, nicht geeignet, um auch nur ein angriffslustiges Karnickel abzuwehren, doch er beherrschte sicher den Umgang damit. Wallie zog zur Erwiderung seine Wunderklinge.
    »Ich bin Shonsu, Schwertkämpfer der Siebten Stufe, und ich fühle mich geehrt, Eure wertvollen Dienste annehmen zu dürfen.«
    Die Schwerter wurden wieder in die Scheiden gesteckt, und die Priester näherten sich mit strahlenden Gesichtern und erhobenen Händen, um mit ihrer Grußzeremonie zu beginnen.
    Wallie machte dem Zweitstufler das Zeichen der Herausforderung zum Kampf.
    Der Junge zuckte zusammen und wurde bleich, soweit jemand mit seiner Hautfarbe bleich werden konnte. Ein Messen mit tödlichen Waffen zwischen einem Siebentstufler und einem Zweitstufler war eine Hinrichtung, kein Kampf. Er beeilte sich, das Zeichen des Unterwerfens zu vollführen.
    Nichts von diesem Vorgang war für die glücklich lächelnden Schaulustigen bemerkbar – nur ein Schwertkämpfer der Zweiten oder einer höheren Stufe hätte die Signale verstanden. Deshalb konnte in diesem Fall eine Herausforderung angetragen und abgewiesen werden, ohne daß jemand das Gesicht verlor. Der älteste Priester versuchte, Wallies Aufmerksamkeit zu gewinnen, damit er seinerseits mit der Begrüßung anfangen könnte. Wallie beachtete ihn nicht, sondern sah weiterhin dem jungen Schwertkämpfer eindringlich ins Gesicht.
    »Das erste Gelöbnis«, sagte er.
    Die Augen des Jungen richteten sich wieder flackernd auf Wallies Schwertgriff. Zögernd zog er seine Waffe wieder. »Ich, Nnanji, Schwertkämpfer der Zweiten Stufe, schwöre, daß ich Euren Befehlen gehorchen und Euch treu ergeben sein werde, soweit es meine Ehre zuläßt.
    Im Namen der Göttin.«
    Die Schaulustigen schwiegen. Irgend etwas stimmte hier nicht.
    Jetzt merkte Wallie, daß das erste Gelöbnis zu seicht für seine Zwecke war; es wurde vor allem angewendet, um Zivilisten zu beeindrucken, zum Beispiel wenn der Bürgermeister einer kleinen Ortschaft einen Söldner beauftragt, mit einem Nest von Banditen aufzuräumen. In dem hier gegebenen Zusammenhang war es nicht viel mehr als die öffentliche Anerkennung von Wallies höherem Rang. Es enthielt den Vorbehalt der Ehre des Gelobenden, und das konnte alles mögliche bedeuten.
    »Und auch das zweite Gelöbnis.«
    Damit wurde die Sache ernst, denn das war das Gelöbnis der bedingungslosen Ergebenheit eines Schülers gegenüber seinem Lehrer … Die Augen des jungen Nnanji traten fast aus den Höhlen, dann zählten sie offenbar noch einmal die Zeichen im Gesicht des Ankömmlings. Langsam sank er auf die Knie und bot sein Schwert mit beiden Händen dar. Er ließ es mit ängstlich hochgezogenen Augenbrauen sinken.
    »Ich stehe bereits unter Eid, mein Lord.«
    Natürlich tat er das, und Wallies Ansinnen stellte eine tödliche Beleidigung von Nnanjis gegenwärtigem Mentor dar, welchen Rang auch immer dieser einnehmen mochte, und die Folge davon mußte Blutvergießen sein. Für Nnanji war es überdies praktisch Verrat, wenn er einem anderen Mentor den Eid leistete, obwohl selten jemand über diesen Punkt mit einem Siebentstufler streiten würde.
    Wallie verlieh Shonsus Gesicht einen Ausdruck, von dem er hoffte, daß er streng wirkte – mit dem unbehaglichen Bewußtsein, daß wahrscheinlich eine fürchterliche Grimasse dabei herauskommen würde. »Welcher Stufe gehört Euer Mentor an?«
    »Der Vierten, mein Lord.«
    Wallie zog sein Schwert, und lautes Knirschen des Kieses verriet, daß sich die Priester und Heilkundigen zurückzogen.
    »Er kann Euch im Ernstfall nicht einmal rächen. Also schwört!«
    Das Jüngelchen machte wieder Anstalten, sein Schwert darzubieten, dann ließ er es wieder sinken. Mit einem gequälten Ausdruck

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