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Der zögernde Schwertkämpfer

Der zögernde Schwertkämpfer

Titel: Der zögernde Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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möglich sei.« Das Baby saß jetzt am Boden, so daß er sie in die Arme nehmen und küssen konnte. Was als freundliche Begrüßung gedacht war, entwickelte sich unversehens zu einem wilden Gemenge von Zungen und klammernden Armen und Fingern, die ihren Körper an vielerlei Stellen drückten. Das Verlangen brodelte in ihm; er brannte, dann ließ er sie schnell los und wandte sich ab, beschämt und um Selbstbeherrschung ringend. Als er sich wieder umdrehte, hatte sie ihr schäbiges Kleid abgelegt und saß auf dem Bett, um ihn zu erwarten.
    »Jetzt nicht«, sagte er heiser. »Zuerst müssen wir herausfinden, ob ich in diesen Gemächern eine Sklavin haben darf, und wir müssen bessere Kleidung für dich besorgen und eine Regelung für Vixini treffen.«
    Vixini war schon wieder in Richtung Tür unterwegs. Wallie schlenderte zu ihm hin, hob ihn hoch und kitzelte ihn, während er ihn zurücktrug. Vixini kreischte vor Vergnügen und löste auf Wallies Brust ein warmes, feuchtes Gefühl aus, das immer tiefer rann. Sein erster Gedanke war, daß er mitten auf einem der unbezahlbaren Seidenteppiche stand. Er zappelte mit der freien Hand herum, um den Fluß irgendwie zu stoppen, und mit großen Schritten hüpfte er auf den Holzboden. Als er das geschafft hatte und das Baby in sicherer Entfernung von sich halten konnte, hatte Vixini bei ihm bereits ganze Arbeit geleistet. Jja rang vor Entsetzen nach Luft, und Wallie brüllte vor Lachen. Vixini grinste so zahnlos wie Honakura.
    Jja betrachtete Wallie voller Verzweiflung, und aus irgendeinem Grund fand er das ebenfalls komisch und lachte noch lauter. Sie sah sich auf der Suche nach einem Lappen oder Handtuch um, und da sie nichts Derartiges entdeckte, nahm sie ihr Kleid und wischte ihm damit die Brust ab.
    Genau in diesem Moment betraten Nnanji und Coningu den Raum. Wallie setzte zum Versuch einer Erklärung an, indem er auf das Baby deutete, das er immer noch hielt, und den dunklen Fleck auf seinem Kilt, doch der Ausdruck auf Nnanjis Gesicht war zuviel für ihn. Er brachte kein Wort heraus. Coningu konnte nichts mehr aus der Fassung bringen, und er war viel zu ehrfürchtig, als daß er über einen Siebentstufler gelacht hätte, trotzdem wandte er sich ab und zupfte beflissen die Wandbehänge gerade.
    Nnanji hatte noch eine ältere, matronenhafte Dienerin mitgebracht, Janu, die Kammerfrau in den Frauengemächern, und Wallie erfuhr zu seiner Überraschung, daß Vixinis Unterbringung und Pflege überhaupt kein Problem war. »Kinder gibt es hier auch?«
    »O ja, mein Lord«, sagte Coningu. »Die Frauen sagen, daß die Schwertkämpfer daran schuld sind, aber ich habe noch nie gehört, daß ein Schwertkämpfer ein Baby bekommt. Ich werde klingeln, damit Euch ein frisches Gewand und Wasser zum Waschen gebracht wird, mein Lord.«
    »Janu«, sagte Wallie. »Ich habe jemandem zum Sklavenkauf losgeschickt, und er hat mir gleich zwei mitgebracht. Wie du siehst, sind alle beide nackt. Jjas Kleid war für den Zweck, zu dem sie es soeben benutzt hat, keineswegs zu schade. Ich möchte, daß sie angemessen ausgestattet wird. Was würdest du vorschlagen?« Er hoffte, daß er glaubwürdig geklungen hatte.
    »Soll sie nachts dienen, mein Lord?« fragte Janu, während sie die nackte Jja begutachtete, wie ein Koch ein Stück Fleisch begutachtet, ohne jedoch eine Antwort zu erwarten. Sie runzelte die Stirn über Jjas Füße und sah sich ihre Hände eingehend an. »Für das Baby eine Decke, als Umhang zu tragen, und eine Kapuze für Regentage. Für die Frau zwei Tageskleider, Sandalen, Stiefel für nasse Witterung und ein Cape. Ich nehme an, zumindest ein Kleid für abends und passende Schuhe? Mit ihrem Haar können wir nicht viel anfangen, bevor es gewachsen ist, und ihre Finger- und Fußnägel … Ich werde sehen, was sich machen läßt. Ein paar Duftessenzen und Körperöle und kosmetische Mittelchen – nichts Aufwendiges.«
    Wallie sah Jja an. »Möchtest du sonst noch etwas? Oder reicht das für den Anfang?« Sie nickte mit weit aufgerissenen Augen. »Sehr gut«, sagte er. »Ich bin sicher, Janu wird dich beraten und dich in der meinem Status angemessenen Weise kleiden. Die Unkosten werde ich danach regulieren.«
    Er schenkte Jja ein Lächeln, von dem er hoffte, es wäre ermutigend. Sie entfernte sich, eingewickelt in ihr Bettuch, und sah überwältigt aus.
    Wallie hatte ein unbestimmtes Gefühl. Der Verdacht ließ ihn nicht los, daß auch er soeben ein Geschenk erhalten hatte, doch sein

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