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Der Zombie-Pharao

Der Zombie-Pharao

Titel: Der Zombie-Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jahrtausende später herausstellen sollte…
    ***
    Es war an einem Samstag, kurz vor halb vier, und ich befand mich in einer Welt, über die ich nur den Kopf schütteln konnte. Ein Stück Belle Epoche mitten in London, eine Zeit, die längst vergangen, aber nicht vergessen war. Wenigstens hier nicht, wo der Herr noch Kavalier und Gentleman war und selbst das einfachste Mädchen zur Lady hochstilisiert wurde. Wo sich das abspielte?
    In einem sehr noblen Londoner Hotel, dessen Namen ich hier nicht nennen möchte, aber es gibt dieses Samstagsvergnügen, und es wird es wohl immer geben.
    Ich hatte bisher davon nichts gewußt, doch jemand hatte mjch eingeladen, daran teilzunehmen, und ich hatte einen Tisch im voraus bestellen müssen.
    Noch war die große Glastür zur Palm Court Lounge verschlossen, und ich stand inmitten der Schlange der Wartenden, wobei ich mich amüsierte, denn ich hatte die zahlreichen Frauen normal und mit Tüten an den Händen hereinkommen sehen, wobei sie so schnell wie möglich in den Waschräumen verschwunden waren und sie als Verwandelte nach wenigen Minuten wieder verließen.
    Da hatten sie sich fein gemacht und aufgeputzt. Jetzt trugen sie ihre anderen Kleider aus Chintz und Seide. Oft sehr unmodern, wie auch die Schuhe mit den hohen bleistiftdünnen Absätzen, aber mit einer Würde in den Gesichtern, über die ich mich nur wundern konnte. Für diese Damen waren diese Tanztees etwas ganz Besonderes.
    Sie fieberten vor Spannung, auch wenn sie äußerlich die Ruhe bewahrten. Ihr Flüstern miteinander zeigte mir an, wie aufgeregt sie waren.
    Mich trat manch verstohlener Blick. Es mußte an meinem Alter liegen, denn ich hatte nur zwei Männer gesehen, die jünger waren als ich. Einer trug einen grauen Anzug und eine korrekt gebundene Fliege am Kragen, der andere fiel wegen seines giftgrünen Jacketts auf, das besser zu einer Hollywood-Party gepaßt hätte als nach London. Ansonsten waren die Herren älter, wie auch die Musiker der Kapelle, die auf dem schmalen Podium standen, als sich die Glastür endlich geöffnet hatte und wir eintreten konnten.
    In den Raum hinein drang das Zischeln und Flüstern zahlreicher Stimmen.
    Die Herrschaften besaßen zum großen Teil ihre Stammtische, die sie zielsicher ansteuerten.
    Das Personal wieselte herbei. Sehr distinguiert wirkend und mit einem scharfen Blick für die Menschen.
    Hier herrschte Krawattenzwang, und auch ich hatte mir einen Kulturstrick umgebunden.
    Auf der großen hellen Tanzfläche stand ich ein wenig verloren herum. Die Tische und Stühle gruppierten sich kreisförmig um die runde Fläche, auf einer nicht sehr hohen Galerie, zu der eine rosefarbene Steintreppe aus sieben Stufen hochführte.
    An den Wänden hingen die alten Lampen. Das Licht wurde von den Pergamentschirmen gedämpft. Hinzu kamen die langen palmenartigen Gewächse, die wie grüne Arme aus den zahlreichen Kübeln stachen und auf deren glänzende Blätter das Licht Reflexe warf. Ich wußte nicht, ob ich lachen oder weinen sollte und hier auch richtig war. Jedenfalls kam ich mir ziemlich deplaziert vor, was auch einem der Ober aufgefallen war, der an mich herantrat.
    »Sir?« säuselte er mit seiner unnachahmlichen Stimme, ließ das Wort ausklingen und hob erst dann die linke Augenbraue.
    Ich lächelte. »Eigentlich hätte ich gern einen Platz.«
    »Sind Sie angemeldet, Sir?«
    »Wie meinen Sie das denn? Ich bin nicht beim Arzt.«
    »Haben Sie reservieren lassen?«
    »Ach so, ja. Einen Tisch für zwei Personen. Mein Name ist John Sinclair.«
    Er überlegte, bewegte wieder die Brauen und gab ein »Ahhh — natürlich« von sich. Danach bat er mich, ihm zu folgen und geleitete mich zu einem runden Zweiertisch, vorbei an einem der Treppenaufgänge zur Galerie. Mein Tisch stand auf der Tanzfläche, sehr an die Seite gedrückt, zur Galerie hin gedeckt durch die breiten Blätter der Palmen.
    Der Knabe rückte mir den Stuhl zurecht. Ich durfte meinen Platz einnehmen und wurde schon nach meinem Wunsch gefragt.
    »Tee.«
    »Sir, welchen bitte? Wir haben folgende Sorten.« Der Knabe begann sie aufzuzählen, schielte dabei gegen die Stuckdecke. Nach der dritten Sorte schaltete ich meine Ohren auf Durchzug, nach der fünften fing ich an zu bellen, was den Ober sichtlich irritierte, denn seine Rede kippte augenblicklich um.
    »Das Mitbringen von Hunden ist hier untersagt.«
    »Weiß ich, Meister. Sehen Sie einen Hund?«
    Er schaute sich um. »Nein.«
    »Ich auch nicht.«
    »Und doch habe ich

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