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Der Zombie-Pharao

Der Zombie-Pharao

Titel: Der Zombie-Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und?«
    »Nicole Asira hat mich nicht bedroht.«
    »Das weiß ich! Sie hat sie eingewickelt. Glauben Sie nur nicht, daß sie nicht weiß, was mit ihrem Vater genau geschehen ist. Sie ist die treibende Kraft in diesem grausamen Spiel. Sie ist vom Bösen fasziniert. Ihr Vater hat nur versucht, sie davor zu bewahren und hat grausam dafür bezahlen müssen. Oft genug hat er über seine Tochter gesprochen, die in den Fängen der alten Magie geraten ist. Sie hat auch heute noch Verbindung zu ihrem Vater. Das Böse hat sie fasziniert.«
    »Und Ihr Partner will sie töten?«
    »So ist es!«
    »Das wäre Mord!«
    Die alte Frau mit den roten Haaren hob die Schultern. »Ich weiß, daß es so aussehen wird. Nur sehen wir keine andere Möglichkeit. Nicole ist der Schlüssel.«
    »Aha!«
    Die Musik hatte sich gesteigert, das Finale war eingeleitet worden. Wenn Nicole tatsächlich getötet werden sollte, war dies der beste Zeitpunkt, denn jedes Paar konzentrierte sich allein auf seinen Tanz. Ich aber saß vor der Mündung.
    Der Ober schlängelte sich auf der Tanzfläche geschickt zwischen den sich drehenden Paaren hindurch. Er kam auf unseren Tisch zu, was auch die Alte sah.
    »Schicken Sic ihn weg!«
    Ich hatte es tun wollen, es war nur zu spät. Plötzlich befand er sich zwischen den beiden Tischen, und nicht nur das. Er war genau in die Schußlinie gelaufen.
    Vielleicht nur eine Sekunde, nicht länger. Aber die Zeit reichte mir aus. Ich schnellte hoch, hörte die Alte wütend rufen, sah den überraschten Ober, der sich auf der Stelle drehte und nicht wußte, was überhaupt geschehen.
    Ich stürmte vor. Mit langen Schritten lief ich hinein in den furiosen Schlußwirbel der Musik. Vor mir bewegten sich die Tänzer. Sie bildeten eine sich drehende und schwankende Masse, tanzten ihren Weg und ließen mir kaum Platz.
    Wo drehte sich Nicole?
    In dem Wirbel vor mir waren sie und der Alte kaum zu erkennen. Ich blieb stehen, reckte mich, dann sah ich die beiden, die ausgerechnet an der gegenüberliegenden Seite dicht an der Galerie hertanzten und ziemlich weit von mir entfernt waren.
    Das würde nicht mehr reichen, wie ich mit einem raschen Blick auf den Dirigenten feststellte, dessen Bewegungen schon wild und ausholend geworden waren. Dabei hüpfte er wie ein Papagei auf der Stange. Mochte es auch lächerlich aussehen, für mich wares das nicht und ich nahm keine Rücksicht mehr.
    Mitten im schönsten Walzerfinale ruderte ich über die Tanzfläche, denn der Weg war noch immer kürzer als der über die Galerie. Ich räumte die Paare aus dem Weg, hörte die Schreie und sah die Körper zur Seite fallen. Ihr Rhythmus war plötzlich unterbrochen worden. Wie in einer Momentaufnahme erkannte ich vor mir das ungleiche Tanzpaar. Der Alte wirbelte Nicole in die Walzerkreise hinein. Sein Gesicht huschte als Schatten durch mein Blickfeld. Trotz der Schnelligkeit sah ich, wie verzerrt die Züge waren.
    Bestimmt kein Triumph…
    Dann geschah es.
    Er brüllte gellend auf. Nicole schleuderte ihn von sich und einen Augenblick später glühte die Gestalt des Mannes wie ein Stück Brikett im Kohleofen…
    Es war ein furchtbares Bild, das nicht einmal alle Tänzer wahrnahmen. Ich um so mehr, denn ich hatte mich direkt auf ihn konzentriert. Der Mann torkelte über die Fläche und sah dabei aus, als würde er über seine eigenen Beine stolpern. Zweimal konnte er sich fangen, beim drittenmal landete er auf dem spiegelglatten Marmorboden. Mir gelang es noch, einen Blick auf Nicole zu werfen, bevor Panik ausbrach.
    Die junge Frau stand unbeweglich, die Arme angewinkelt und gleichzeitig halb erhoben. Ihre Hände hatte sie gegen die Ohren gepreßt, danach wischten die Flüchtenden zwischen ihr und mir hin und her. Der alte Mann lag auf dem Boden. Durch die Kleidung schimmerte es in einem Dunkelrot. Die gleiche Farbe hatte sich auf seinem Gesicht ausgebreitet, hielt die Hände erfaßt, den Hals, auch die Füße. Als ich mich hinkniete und neben ihn drückte, spürte ich keinen Widerstand mehr.
    Der Mann war tatsächlich verglüht. Wo einst ein Körper gewesen war, befand sich nur mehr Staub.
    Ich hörte noch das leise Rieseln, wie die zahlreichen Körner ineinanderfielen. Kein Knacken der Knochen, nichts, und gerade dieses Geräusch war es, daß mir eine Gänsehaut über den Rücken trieb und mich blaß werden ließ.
    Als ich seine Wange berührte, fiel auch sie zusammen. Schon die leichteste Berührung sorgte dafür, daß er zu Staub wurde. Dieser Mann war nicht

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