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Der Zombie-Pharao

Der Zombie-Pharao

Titel: Der Zombie-Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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so überraschter zeigte ich mich über die Freundlichkeit und Helle der Einrichtung. Die weißen Wände, die Bilder, die Türen, alles strahlte Helligkeit aus. Wie auch der geräumige Wohnraum mit dem großen Dreiecksfenster, durch das viel Licht drang.
    Es bestreute nicht nur die Möbel, sondern auch die nackte Gestalt, die auf der Couch lag und sich nicht rührte.
    Der Anblick traf mich verdammt hart und er erinnerte mich gleichzeitig an eine Szene, die ich Vorjahren einmal in einem Bond-Film gesehen hatte. Da hatte auch eine nackte Frau auf einer Liege bäuchlings gelegen. Ihr gesamter Körper war mit einer goldenen Schicht bedeckt gewesen. Wie auch hier.
    Mrs. Asira war nackt und golden angestrichen worden!
    ***
    Eigentlich hätte Nicole jetzt schreien müssen. Sie tat es nicht. Ich hörte sie nur flüstern: »Mein Gott, wie schrecklich. Sie sind dagewesen, sie waren vor uns hier.« Sie wollte an mir vorbeieilen, um zu ihrer Mutter zu kommen, deren langes Haar ebenfalls in die goldene Farbe getaucht worden war, so daß sie aussah wie eine Statue, aber ich hielt die junge Frau fest. »Bleiben Sie hier!«
    Über die laute Stimme erschrak sie. Ich ging mit sehr vorsichtigen Schritten auf die Person zu, weil ich mich davon überzeugen wollte, ob sie tatsächlich tot war.
    Es stimmte. Sie atmete nicht mehr. Jede Hautpore und jede andere Körperöffnung war durch das Gold verschlossen worden. Ich drehte mich wiederum. Nicole saß steif auf einem Stuhl, das Gesicht unwahrscheinlich bleich, die Hände zusammengekrampft. Sie schluckte, bevor sie sprach. »Ich bin nicht einmal in der Lage zu weinen, John. Das kann ich nicht.«
    »Wer?« fragte ich sie. »Wer könnte es gewesen sein. Sagen Sie es. Erklären Sie mir Ihren Verdacht.«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Nicole, das glaube ich Ihnen nicht!«
    Ihr Kopf ruckte hoch, sie starrte mich an. »Wieso sagen Sie das?« schrie sie. »Weshalb glauben Sie mir nicht.«
    »Vielleicht vom Gefühl her.«
    Barsch winkte sie ab. »Gefühle — was soll das? Halten Sie sich lieber an die Tatsachen.«
    »Die sehe ich.«
    »Wie kommen Sie dann auf mich? Hätte ich Sie in die Wohnung geführt, wenn ich gewußt hätte, daß…?«
    »So meine ich das nicht, Nicole. Ich muß nur jeder Spur nachgehen. Können Sie wirklich nichts sagen?«
    »Nein.«
    »Ihr Vater?«
    Sie überlegte, schaute hoch, runzelte die Stirn und flüsterte: »Halten Sie ihn jetzt für den Mörder?«
    »Das habe ich nicht gesagt, Nicole. Ich rechne aber auch nicht hundertprozentig damit, daß er tot ist.«
    Verbissen sprach sie die nächsten Worte und stand dabei auf. »Sie wollen Leichen sehen, wie? Nur das gibt Ihnen die…«
    »So schlimm es sich anhört, aber es ist die einzige Möglichkeit, um die Wahrheit herauszufinden.«
    Heftig trat sie mit dem Fuß auf. Meine Worte hatten sie hart getroffen.
    »Okay, wenn Sie die Wahrheit erfahren wollen, fliegen Sie nach Ägypten. Fahren Sie in eine bestimmte Stadt, wo mein Vater zum letztenmal gesehen wurde.«
    »Wie heißt sie?«
    »Das ist… das ist…« Sie überlegte und ging dabei zum Fenster, wo sie stehenblieb. »Die Stadt heißt Quasral. Sie liegt südlich von Luxor. Sie ist sehr alt.«
    »Danke sehr.«
    »Aber glauben Sie nur nicht, daß Sie dort…«
    »Was ist damit?«
    »Ach, nichts. Ich rechne einfach nicht mehr damit, daß mein Vater noch am Leben ist. Zuerst er, dann meine Mutter, und jetzt frage ich Sie, wann ich an der Reihe bin. Alles deutet doch darauf hin, daß es mich als nächste erwischt.«
    »Das will ich nicht unbedingt unterschreiben.«
    »Soll ich mich denn verstecken?«
    »Vielleicht wäre es günstig, wenn wir beide zusammen eine Reise nach Ägypten antreten.«
    Nicole überlegte einen Moment, bevor sie die Schultern anhob.
    »Möglicherweise haben Sie recht«, sagte sie und ging an mir vorbei.
    »Entschuldigen Sie mich einen Moment. Ich… ich muß einfach mal raus ins Bad.«
    »Bitte.«
    Sie verließ das Zimmer. Kurze Zeit später hörte ich das Schlagen einer Tür.
    Mit der vergoldeten Toten blieb ich allein zurück. Es kam mir vor, als hätte der oder die Mörder den Film ›Goldfinger‹ gesehen und alles sehr gut behalten. Aber danach hatten sie sich bestimmt nicht gerichtet. Nicht umsonst war der Begriff goldener Pharao gefallen. Diese Spur erschien mir wesentlich heißer zu sein.
    Ich trat an die Gestalt heran. Sie lag auf dem Rücken, so daß ich in ihre Augen schauen konnte. Selbst in den Pupillen lag der goldene Schimmer. Die Farbe,

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