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Der Zombie-Pharao

Der Zombie-Pharao

Titel: Der Zombie-Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dicht?« hakte ich nach.
    Meiser hob die Schultern. »Vielleicht in der folgenden Nacht schon. Jedenfalls hat er den Menschen hier Furcht eingeflößt, deshalb sperrten sie ihn ein.«
    »Wir können mit ihm reden?«
    »Ja.«
    »Wo?«
    Meiser stieg wieder in den Wagen. »Kommen Sie, der Weg ist mir Lieschrieben worden.«
    Langsam starteten wir und hörten, wie die Reifen durch den Staub und den feinkörnigen Sand mahlten. Die große Hitze war vorbei. Zahlreiche Bewohner trieb es ins Freie. Sie blieben entweder auf den Straßen oder auf manch kleinen Baikonen.
    Und noch etwas geschah.
    Hoch vom Turm des Minaretts rief der Muezzin zum Gebet. In die Männer kam Bewegung. Es gab keinen, Kranke ausgenommen, die nicht der Moschee zustrebten.
    Die Frauen blieben zurück. Ab und zu zeigten sie sich an den Fensteröffnungen. Nie sahen wir etwas von ihren Gesichtern, denn die Schleier verdeckten alles.
    Manche Gassen waren dermaßen eng, daß wir sie nicht durchfahren konnten. Da mußten wir Umwege fahren, aber unser Begleiter kam gut zurecht.
    Bill fragte: »Glaubst du an die Rückkehr des Zombie-Pharao?«
    Ich hob die Schultern. »Nicht sehr gern, obwohl ich es mir vorstellen kann.«
    »Was würde dann geschehen?«
    »Er wird«, ich räusperte mich, »Nahrung brauchen. Du weißt, was ich meine.«
    »Ja, leider.«
    »Reden Sie keinen Quatsch. Oder glauben Sie, was auf dem alten Papyrus steht?«
    »Was spricht dagegen?«
    »Schon bei den alten Ägyptern gab es Märchenerzähler, die mit ihren Geschichten die Menschen unterhalten haben. Das hat sich bis heute hier im Orient erhalten.« Meiser schüttelte den Kopf. »Lassen Sie uns erst einmal mit Gamal Asira reden.«
    »Sie kannten ihn doch«, sagte Bill.
    »Ja.«
    »Wie war er?«
    »Prächtig. Ein Mann mit Verstand, aber auch jemand, der von seiner Idee besessen war.«
    »Der Forschung, nehme ich an.«
    »So ist es.«
    »In London hält man ihn für tot«, sagte ich. »Es muß einen Grund gehabt haben, daß er aus dem Verkehr gezogen wurde, was nicht nur mit seiner Krankheit zusammenhängt, wie ich denke.«
    »Das sagt man so dahin.«
    Wir waren an der Moschee vorbeigefahren, in die noch immer Menschern strömten. Mit dermaßen vielen Einwohnern hatte ich nicht gerechnet. Die Frauen allerdings blieben zurück.
    Sekunden später fanden die Reifen keinen Halt mehr, da rutschten wir in eine Ebene hinab.
    Dort, wo die Strecke aufhörte, befand sich ein barackenähnliches Haus, sehr niedrig, mit einem Eingang, der wie das Tor zu einem Tunnel wirkte. Es war das letzte Haus des Ortes an dieser Stelle, denn unsere Blicke glitten weit hinein in die trockene, karge Landschaft.
    »Wir sind da!« meldete Meiser.
    »Endlich!« Bill stöhnte und verließ den Jeep als erster. Er ging auf den Eingang zu, trat aber nicht ein, sondern veränderte seine Haltung, beugte den Kopf vor und schüttelte ihn.
    »Was hast du?«
    Mein Freund drehte sich um, bedeckte die Augen wegen der tiefstehenden Sonne mit der Hand und schaute in die flache Wüste hinein, die einen von der Sonne her stammenden rötlichen Schimmer bekommen hatte, als wäre ein leichter Bluthauch über sie hinweggepinselt worden.
    »John, da stört mich der Geruch.«
    »Tatsächlich?«
    »Es riecht nach Leichen!«
    Ich blieb stehen, schwieg und konnte zuschauen, daß auch Claude Meiser nichts sagte. Nur ein dünnes Räuspern drang aus seinem geschlossenen Mund.
    »Bist du sicher?«
    Bill war fast beleidigt. »Und ob ich sicher bin, John. Den Geruch kenne ich leider zu deutlich.«
    »Ja, das meine ich auch.«
    Meiser meldete sich. »Verdammt noch mal, das ist kein Friedhof. Sie haben den Mann nur eingesperrt.«
    »Wo?«
    Er deutete mit dem Zeigefinger in die Tiefe. »In ein Kellerloch, sagte man mir.«
    »Vielleicht ist er schon tot und verwest!« sagte Bill.
    »Nein, nein«, widersprach der Franzose. »Das hätte man mir gesagt. Er lebt noch, bekommt jeden Tag sein Wasser und eine Ration Teigen. Mehr wollten sie für ihn nicht tun. Sie behandeln ihn wie einen Aussätzigen.«
    »Weil sie Furcht vor der Wahrheit haben!« erklärte Bill und erntete von unserem Begleiter nur ein müdes Lächeln.
    Ich war mittlerweile auf den viereckigen Eingang zugeschritten, blieb dicht vor ihm stehen und mußte meinem Freund leider recht geben. Ich drehte mich um.
    »Du hast recht, Bill.«
    Jetzt überzeugte sich auch Meiser. Geschockt war er nicht, dafür hatte er sich zu lange in alten Gräbern und Grüften herumgetrieben, wo es ähnlich gerochen haben

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