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Der Zombie-Pharao

Der Zombie-Pharao

Titel: Der Zombie-Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht durchsucht. Kann mir aber vorstellen, daß es Räume gibt, die sich auch als Verstecke für lebende Leichen eignen.«
    »Das müßte Gamal wissen«, sagte Bill.
    Der aber war noch nicht ansprechbar. Er hatte den Kopf zur Seite gedreht, hielt den Mund weit offen und schnappte nach Luft. Wir mußten ihm noch einige Zeit geben.
    Ich stand aus meiner gebückten Haltung ruckartig auf. »Okay, ich schaue mich um. Bleib du hier, Bill. Wenn ein Zombie auftaucht, erschieße ihn. Ich werde euch schon hören.«
    »Alles klar.«
    Meiser hielt mich fest. »Sie wollen wirklich allein gehen? Sind Sie denn lebensmüde?«
    »Nein — weshalb?«
    »Weil lebende Leichen…«
    »Zu unserer Spezialität gehören und nicht nur im Kino Wirklichkeit sind, Monsieur Meiser.«
    »Ach ja?«
    Ich gab keine Antwort mehr, sondern zog mich zurück. Der Geruch war da, der Geruch blieb. Ich fand ihn nicht konzentrierter vor, auch dort nicht, wo ich eine weitere Gittertür aufstoßen konnte, hinter der eine schmale Treppe begann, die nach oben führte und aus kostbar wirkenden Steinen gebaut worden war.
    Die Treppe machte auf halber Höhe einen Knick. Bis dorthin ging ich, schaute um die Ecke, sah das Ende der Stufen und den Anfang eines schwach erhellten Gangs.
    Von dort hörte ich das Geräusch!
    Ich verzichtete darauf, die Beretta zu ziehen, und holte statt dessen den Silberdolch hervor. Eine ausgezeichnete, ausgewogene Waffe, mit der ich schon manch schrecklichem Wesen zu einer Reise ohne Wiederkehr verholten hatte.
    Das Geräusch verklang. Noch zweimal das ungewöhnliche Tappen, dann war es still.
    Wollte man mich narren?
    Ich stieg die Stufen hoch. Nur auf leichten Sohlen, so leise wie möglich, was nicht machbar war, denn überall an und in meiner Kleidung klebte der verfluchte Sand. Auch unter den Sohlen der Schuhe, so daß ich ein Knirschen nicht verhindern konnte.
    Ich war mittlerweile in den hinteren Teil des Hauses gelangt. Auch hier war die Wand von mehreren Fensteröffnungen unterbrochen. Schlichte Vierecke, ohne irgendwelche Bögen oder Verzierungen. Vor dem ersten Fenster blieb ich sehen und warfeinen schnellen Blick nach draußen, in einen kleinen Hof. Etwa körperhohe Grünpflanzen wuchsen in schmalen Beeten und bildeten gleichzeitig einen guten Sichtschutz.. Wo war die Person, deren Geräusch ich gehört hatte? Allmählich wurde ich kribbelig. Hatte sie sich im Garten verkrochen? Oder hinter mir?
    Nicht weit entfernt zeichnete sich eine höhere Lücke ab. Der Wind hatte den feinen Sand auch in das Haus geweht. Unter meinen Füßen zerknirschten die Körner.
    Ich blieb vor der Öffnung stehen.
    Draußen war es noch nicht ganz dunkel. Die Landschaft hatte einen schwarzroten Schein bekommen, dessen hellere Farbe sich wie ein Schleier ausbreitete, teilweise auch durch die Fenster floß, wie in diesen Raum hinein, auf dessen Schwelle ich stand und spürte, wie eine kalte Haut meinen Rücken hinabglitt.
    Ich war nicht allein.
    Vor mir stand eine Gestalt. Mit einem Zombie, einer alten Mumienleiche, die lebte, hatte ich gerechnet. Eine Mumie sah ich zwar, aber sie war kein Mensch.
    Ich erinnerte mich, daß die alten Ägypter auch Tiere mumifiziert hatten. Ein solches Tier stand direkt vor mir, und ich konnte in die roten Glutaugen einer Hyäne blicken!
    ***
    Der Speichel in meiner Kehle wurde zu Sand, so trocken war er auf einmal. Weshalb hatte Gamal Asira davon nicht gesprochen, denn bisher waren wir nur von der Tatsache ausgegangen, es mit lebenden Mumien zu tun zu haben.
    Aber ein Tier? Dazu noch eine Hyäne, eines der Tiere, die von den Ägyptern nicht gemocht wurden.
    Sie lebte, und sie griff an.
    Etwas zackig wuchtete sie ihren schmalen Körper vor. Ebenso zackig öffnete sie ihr Maul. Das helle Schimmern des Gebisses zeigte mir an, daß die Zähne der untoten Hyäne nicht gelitten hatten und sie mir diese in den Hals stoßen wollte.
    Ich ging voll in dieses widerliche Wesen hinein. Einen Arm riß ich hoch, den Ellbogen hämmerte ich dabei unter die Schnauze, dann glitt mein geweihter Silberdolch in den Körper hinein, und es hörte-sich an, als würde trockenes Papier zerknistern.
    Die Hyäne zuckte. Ihr Kopf bewegte sich hektisch. Sie fiel zu Boden, als ich zurückgesprungen war und bei dieser Bewegung den Dolch aus dem mit alten Binden unwickelten Körper gezogen hatte. Ihre Beine zuckten, dann floß eine dunkle, bitumenartige Masse aus der Wunde und verteilte sich als große Pfütze auf den Steinboden.
    Dieses Tier würde

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