Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Zorn der Götter

Der Zorn der Götter

Titel: Der Zorn der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
Vom Netzwerk:
Zentrale von Interpol, der internationalen Polizeibehörde, in der die Mitteilungen von insgesamt 126 Polizeitruppen aus 78 Ländern gebündelt und ausgewertet wurden. Das Gebäude befand sich in St. Cloud, knapp zehn Kilometer westlich von Paris, und das Personal bestand größtenteils aus ehemaligen Kriminalbeamten der Sûreté Nationale und der Préfecture von Paris.
    Zwölf Männer saßen um den großen Konferenztisch. Seit einer Stunde schon musste ihnen André Belmondo von der Pariser Kriminalpolizei Rede und Antwort stehen.
    »Sie und Marais waren also nicht in der Lage, irgendwelche Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie ein Mann an einem Ort ermordet werden konnte, an den er eigentlich gar nicht gelangen konnte?«, fragte Generalsekretär Renaud unwirsch. »Und Sie wissen auch nicht, wie seine Mörder dorthin gelangten und wie sie von dort wieder wegkamen? Ist das alles, was Sie uns mitteilen können?«
    »Marais und ich haben mit allen gesprochen, die …«
    »Spielt keine Rolle. Sie können gehen.«
    »Ja, Monsieur.«
    Sie blickten dem Kriminalbeamten hinterher, der sichtlich geknickt hinausging.
    Generalsekretär Renaud wandte sich wieder der Gesprächsrunde zu. »Ist irgendeiner von Ihnen im Zuge seiner Ermittlungen schon einmal auf einen Mann namens Prima gestoßen?«
    Sie dachten einen Moment lang nach, dann schüttelten sie den Kopf. »Nein. Wer ist Prima?«
    »Das wissen wir nicht. Sein Name stand auf einem Notizzettel, den man in der Jackentasche eines Toten in New York gefunden hat. Unserer Meinung nach könnte da eine Verbindung bestehen.« Er seufzte. »Meine Herren, wir haben es hier mit einer ausgesprochen rätselhaften Angelegenheit zu tun. In den fünfzehn Jahren, in denen ich dieses Amt bekleide, haben wir Ermittlungen wegen vielfachen Mordes, internationaler Bandenkriminalität, Terrorismus, Menschenhandel und jedem nur erdenklichen Verbrechen angestellt.« Er hielt kurz inne. »Aber so etwas ist mir in all diesen Jahren noch nicht untergekommen. Ich werde der New Yorker Polizei eine Mitteilung zukommen lassen.«
     
    Frank Bigley, der Chef der Kriminalpolizei in Manhattan, las gerade den Aktenvermerk, den Generalsekretär Renaud geschickt hatte, als Earl Greenburg und Robert Praegitzer in sein Büro kamen.
    »Sie wollten uns sprechen, Chef?«
    »Ja. Setzen Sie sich.«
    Sie zogen sich zwei Stühle zurecht.
    Bigley hielt das Blatt hoch. »Das ist eine Mitteilung, die uns Interpol heute Morgen geschickt hat.« Er fing an vorzulesen. »Vor sechs Jahren beging ein japanischer Wissenschaftler namens Akira Iso in seinem Hotelzimmer in Tokio Selbstmord durch Erhängen. Mr. Iso war kerngesund, er war kurz zuvor befördert worden, und nach Aussage von Bekannten war er bester Dinge.«
    »Japan? Was geht uns das denn an?«
    »Lassen Sie mich fortfahren. Vor drei Jahren drehte Madeleine Schmider, eine zweiunddreißigjährige Schweizer Wissenschaftlerin, in ihrer Wohnung in Zürich den Gashahn auf und beging Selbstmord. Sie war schwanger und wollte den Vater ihres ungeborenen Kindes heiraten. Nach Auskunft von Freunden war sie noch nie so glücklich gewesen.« Er blickte auf und musterte die beiden Detectives. »Vor drei Tagen hat sich in Berlin eine Frau namens Sonja Verbrügge in ihrer Badewanne ertränkt. In der gleichen Nacht stürzte sich ein Amerikaner namens Mark Harris von der Aussichtsplattform des Eiffelturms. Einen Tag später prallte ein Kanadier namens Gary Reynolds mit seiner Cessna in der Nähe von Denver gegen einen Berg.«
    Greenburg und Praegitzer wirkten zusehends verwirrter, während sie zuhörten.
    »Und gestern haben Sie beide die Leiche von Richard Stevens am Ufer des East River gefunden.«
    Earl Greenburg schaute ihn verdutzt an. »Was haben denn all diese Fälle mit uns zu tun?«
    »Es handelt sich um ein und denselben Fall«, erwiderte Bigley leise.
    Greenburg starrte ihn an. » Was? Mal sehen, ob ich das richtig verstanden habe: vor sechs Jahren ein Japaner, vor drei Jahren eine Schweizerin und in den letzten paar Tagen eine Deutsche, ein Kanadier und zwei Amerikaner.« Er schwieg einen Moment lang. »Was für ein Zusammenhang besteht zwischen diesen Fällen?«
    Bigley reichte Greenburg die Mitteilung von Interpol. Greenburg bekam große Augen, als er sie las. »Interpol nimmt an, dass eine Denkfabrik, die Kingsley International Group, hinter diesen Morden steckt? Das ist doch lächerlich.«
    »Chef, wir haben es hier mit der größten Denkfabrik der Welt zu tun«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher