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Der Zorn der Götter

Der Zorn der Götter

Titel: Der Zorn der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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Schweigen.
    »Irgendwas begreife ich dabei nicht«, sagte Praegitzer schließlich. »Warum sollten sie eine Angestellte ermorden, nur weil sie kündigen will? Wenn …«
    »Madeleine Schmider war keine einfache Angestellte. Ebenso wenig wie Iso. Sie waren hervorragende Physiker, die unmittelbar vor ein paar Problemlösungen standen, die dem Unternehmen ein unvorstellbares Vermögen eingebracht hätten.«
    »Hat die Schweizer Polizei Ermittlungen im Fall Schmider angestellt?«
    »Ja. Wir ebenfalls. Aber wir konnten wieder nichts beweisen. Allerdings befassen wir uns nach wie vor mit all diesen rätselhaften Todesfällen, und ich rechne damit, dass wir sie aufklären werden. Die KIG verfügt über weit reichende Beziehungen in aller Welt. Wenn ich irgendwelche nützlichen Auskünfte erhalte, reiche ich sie gern an Sie weiter. Ich hoffe doch, dass es umgekehrt genauso sein wird.«
    »Dagegen ist nichts einzuwenden«, sagte Greenburg.
    Ein vergoldetes Telefon auf Tanners Schreibtisch klingelte. »Entschuldigen Sie mich.« Er ging zu seinem Schreibtisch und nahm den Hörer ab. »Hallo … ja … Die Ermittlungen verlaufen bislang sehr zufrieden stellend. Im Moment sind zwei Detectives bei mir, die sich bereit erklärt haben, mit uns zu kooperieren.« Er warf einen kurzen Blick zu Praegitzer und Greenburg. »Gut … Ich sage Ihnen Bescheid, wenn wir weitere Nachrichten erhalten.« Er legte den Hörer wieder auf.
    »Mr. Kingsley«, fragte Greenburg, »sind Sie hier mit Projekten befasst, die der Geheimhaltung unterliegen?«
    »Meinen Sie damit, ob wir mit etwas beschäftigt sind, das so geheim ist, dass man deswegen ein halbes Dutzend Menschen ermordet? Detective Greenburg, es gibt über hundert Denkfabriken auf der Welt, darunter einige, die sich mit genau den gleichen Problemen befassen wie wir. Wir bauen hier keine Atombomben. Die Antwort auf Ihre Frage lautet Nein.«
    Die Tür ging auf, und Andrew Kingsley kam mit einem Stapel Unterlagen ins Büro. Andrew Kingsley hatte nur wenig Ähnlichkeit mit seinem Bruder. Seine Augen wirkten trüb und glanzlos. Er hatte schüttere graue Haare, ein zerfurchtes Gesicht und ging leicht gebeugt. Neben Tanner, der vor Vitalität und Intelligenz strotzte, wirkte Andrew Kingsley begriffsstutzig und apathisch. Er sprach stockend und hatte sichtlich Mühe, einen zusammenhängenden Satz zu bilden.
    »Hier sind die, du weißt schon, die Unterlagen, um die du gebeten hast, Tanner. Tut mir Leid, dass ich sie …, dass ich nicht früher damit fertig geworden bin.«
    »Das ist völlig in Ordnung, Andrew.« Tanner wandte sich den beiden Kriminalpolizisten zu. »Das ist mein Bruder Andrew. Andrew, das sind die Detectives Greenburg und Praegitzer.«
    Andrew musterte sie mit unstetem Blick und zwinkerte dann.
    »Andrew, willst du ihnen von deinem Nobelpreis erzählen?«
    Andrew schaute Tanner an und sagte dann versonnen:
    »Ja, der Nobelpreis … der Nobelpreis …«
    Sie blickten ihm hinterher, als er sich abwandte und hinausschlurfte.
    Tanner seufzte. »Wie ich schon erwähnt habe, war Andrew der Gründer dieses Unternehmens, ein wahrhaft brillanter Mann. Vor sieben Jahren verlieh man ihm für eine seiner Entdeckungen den Nobelpreis. Bedauerlicherweise war er an einem Experiment beteiligt, das missglückte, und das … das hat ihn verändert.« Tanner klang verbittert.
    »Er muss ein bemerkenswerter Mann gewesen sein.«
    »Das können Sie sich gar nicht vorstellen.«
    Earl Greenburg stand auf und streckte die Hand aus. »Tja, dann wollen wir Sie nicht weiter behelligen, Mr. Kingsley. Wir melden uns wieder.«
    »Meine Herren …« Tanners Tonfall war hart wie Stahl.
    »Sehen wir zu, dass diese Verbrechen aufgeklärt werden, und zwar rasch.«

16
    Sämtliche Morgenzeitungen brachten die Geschichte auf der ersten Seite. Eine Hitzewelle in Deutschland hatte mindestens hundert Todesopfer gefordert und Ernteschäden in Millionenhöhe verursacht.
    Tanner rief Kathy per Summer zu sich. »Schicken Sie diesen Artikel an Senatorin van Luven, und legen Sie eine Notiz bei: ›Weitere Neuigkeiten zur globalen Erwärmung. Mit freundlichen Grüßen‹ …«
     
    Tanner grübelte ununterbrochen über die Frau nach, die er insgeheim Prinzessin nannte. Und je mehr er darüber nachdachte, wie unverschämt sie gewesen war und wie sie sich über ihn lustig gemacht hatte, desto wütender wurde er. Wir müssen an Ihren Sprüchen ein bisschen feilen. Sind Sie sich darüber im Klaren, wie abgedroschen die sind? … Sind

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