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Der Zorn der Götter

Der Zorn der Götter

Titel: Der Zorn der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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unwirsch.
    »Darf ich nach, du weißt schon, nach Schweden fahren und den Nobelpreis in Empfang nehmen, den man mir verliehen hat?«
    »Nein, Andrew. Das war vor sieben Jahren.«
    »Oh.« Andrew drehte sich um und schlurfte in sein Büro.
    Tanner dachte an die dringende Reise nach Europa, die er vor drei Jahren unternommen hatte …
     
    Er war gerade mit einem schwierigen logistischen Problem beschäftigt, als sich seine Sekretärin über die Gegensprechanlage bei ihm meldete. »Zürich ist für Sie am Apparat, Mr. Kingsley.«
    »Ich habe gerade alle Hände voll zu tun … Schon gut, ich rede mit ihnen.« Er nahm den Hörer ab. »Ja?« Tanners Miene wurde immer grimmiger, während er zuhörte. »Ich verstehe«, sagte er unwirsch. »Sind Sie sicher? Nein, schon gut. Ich kümmere mich persönlich darum.«
    Er drückte auf den Knopf der Gegensprechanlage. »Kathy, sagen Sie dem Piloten, er soll die Challenger klar machen. Wir fliegen nach Zürich. Zwei Personen.«
     
    Madeleine Schmider saß in einer Nische im La Rotonde, einem der besten Restaurants von Zürich. Sie war Anfang dreißig, hatte ein bezauberndes ovales Gesicht, einen wunderschönen Teint und einen Bubikopf. Offensichtlich war sie schwanger.
    Als Tanner an ihren Tisch kam, stand Madeleine Schmider auf und streckte ihm die Hand hin. »Bitte, nehmen Sie Platz.« Er ließ sich gegenüber von ihr nieder.
    »Ich freue mich, Sie kennen zu lernen.« Sie sprach mit einem melodiösen Schweizer Akzent. »Als ich Ihren Anruf erhielt, dachte ich zuerst, es sei ein Scherz.«
    »Warum?«
    »Na ja, Sie sind so ein bedeutender Mann, und als man mir mitteilte, dass Sie eigens nach Zürich kommen würden, um mit mir zu sprechen, konnte ich mir nicht vorstellen …«
    Tanner lächelte. »Ich will Ihnen erklären, weshalb ich hier bin. Weil ich gehört habe, dass Sie eine hervorragende Wissenschaftlerin sind, Madeleine. Ich darf Sie doch Madeleine nennen?«
    »Oh, bitte sehr, Mr. Kingsley.«
    »Wir beim KIG schätzen Menschen, die etwas können. Sie sind jemand, der für uns arbeiten sollte, Madeleine. Wie lange sind Sie schon bei der Tokyo First National Group?«
    »Sieben Jahre.«
    »Nun ja, die Sieben ist Ihre Glückszahl, denn ich biete Ihnen eine Stelle bei der KIG an. Sie verdienen doppelt so viel wie jetzt, leiten Ihre eigene Abteilung und …«
    »Oh, Mr. Kingsley!« Sie strahlte ihn an.
    »Haben Sie Interesse, Madeleine?«
    »O ja! Sehr sogar. Natürlich kann ich nicht gleich anfangen.«
    Tanner verzog das Gesicht. »Was meinen Sie damit?«
    »Na ja, ich bekomme ein Kind und will demnächst heiraten …«
    Tanner lächelte wieder. »Das ist doch kein Problem. Wir kümmern uns um alles.«
    »Aber ich kann aus noch einem weiteren Grund nicht sofort kündigen«, sagte Madeleine Schmider. »Ich bin zurzeit mit einem Projekt befasst, und wir sind gerade dabei … Wir sind fast fertig damit.«
    »Madeleine, ich weiß nicht, um welches Projekt es geht, und es interessiert mich auch nicht. Tatsache aber ist, dass Sie das Angebot, das ich Ihnen gemacht habe, sofort annehmen müssen. Genau genommen hatte ich sogar gehofft, dass Sie und Ihr Verlobter« – er lächelte – »oder sollte ich sagen, Ihr künftiger Mann, mit mir nach Amerika fliegen würden.«
    »Ich könnte kommen, sobald das Projekt abgeschlossen ist. In sechs Monaten, spätestens in einem Jahr.«
    Tanner schwieg einen Moment. »Sind Sie sicher, dass Sie nicht sofort bei uns anfangen können?«
    »Ja. Ich leite dieses Projekt. Es wäre unfair, wenn ich einfach aussteigen würde.« Sie strahlte wieder. »Nächstes Jahr?«
    Tanner lächelte. »Auf jeden Fall.«
    »Tut mir Leid, dass Sie die Reise umsonst auf sich genommen haben.«
    »Sie war nicht umsonst, Madeleine«, sagte Tanner freundlich. »Ich habe Sie kennen gelernt.«
    Sie errötete. »Sie sind sehr freundlich.«
    »Ach, ich habe Ihnen übrigens ein Geschenk mitgebracht. Mein Mitarbeiter bringt es heute Abend um sechs bei Ihnen zu Hause vorbei. Er heißt Harry Flint.«
     
    Am nächsten Morgen wurde Madeleine Schmider tot in ihrer Küche aufgefunden. Sie lag am Boden vor dem Herd, dessen Gashahn aufgedreht war.
     
    Tanner widmete sich wieder dem gegenwärtigen Problem. Flint hatte ihn noch nie enttäuscht. Er würde Diane Stevens und Kelly Harris bald beseitigen, und wenn die beiden aus dem Weg geräumt waren, konnte das Projekt fortgesetzt werden.

26
    Harry Flint ging zur Rezeption des Wilton Hotel. »Hallo.«
    »Hallo.« Die Frau am Empfang

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