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Der Zorn der Götter

Der Zorn der Götter

Titel: Der Zorn der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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lebt.« Er blickte seinen Bruder an.
    »Kannst du mir folgen?«
    Andrew zwinkerte. »Ich … Ja, Tanner.«
    »Nun, würde sich Diane Stevens an Freunde wenden, wenn sie Hilfe sucht? Das glaube ich nicht. Das wäre zu gefährlich. Sie könnten sich möglicherweise an die Polizei wenden, aber andererseits wissen sie auch, dass man sie wahrscheinlich auslachen würde. Was also könnten sie unternehmen?« Er schloss ein paar Sekunden lang die Augen, dann fuhr er fort. »Natürlich könnten sie daran denken, sich abzusetzen, aber sie sind sich vermutlich darüber im Klaren, dass wir sämtliche Flughäfen, Bahnhöfe und Busbahnhöfe überwachen. Was also käme noch in Frage?«
    »Ich … ich … bin ganz deiner Meinung, Tanner.«
    »Ein Hotel käme in Frage, Andrew. Sie könnten sich in einem Hotel verstecken. Aber in was für einem Hotel? Zwei verängstigte Frauen, die auf der Flucht sind. Sie müssten immer damit rechnen, dass man Verbindung mit uns aufnimmt, egal, für welches sie sich entscheiden, verstehst du? Sie können sich nicht sicher fühlen. Kannst du dich noch an Sonja Verbrügge in Berlin erinnern? Wir haben sie mit der dringenden Nachricht überlistet, die wir ihr auf den Bildschirm geschickt haben. Sie ist im Hotel Artemisia abgestiegen, weil dort nur Frauen unterkommen. Deshalb dachte sie, sie wäre dort in Sicherheit. Nun ja, ich glaube die Damen Stevens und Harris denken ganz ähnlich. Was also schließen wir daraus?«
    Er wandte sich wieder seinem Bruder zu. Andrew hatte die Augen geschlossen und schlief. Tanner ging zu ihm und schlug ihm ins Gesicht.
    Andrew fuhr hoch. »Was …?«
    »Pass gefälligst auf, wenn ich mit dir rede, du Trottel.«
    »Ich … Tut mir Leid, Tanner. Ich war nur …«
    Tanner ging an den Computer. »Nun ja, mal sehen, welche Hotels in Manhattan nur Frauen aufnehmen.«
    Tanner klinkte sich ins Internet ein, stellte ein paar Recherchen an und druckte das Ergebnis aus. Er las die Namen laut vor. »Das El Carmelo Residence an der Westlichen Vierzehnten Straße, das Centro Maria Residence an der Westlichen Vierundfünfzigsten Straße, das Parkside Evangeline an der Südlichen Gramercy und das Wilton Hotel for Women.« Er blickte auf und lächelte. »Dort könnten sie laut kartesianischer Logik sein, Andrew. Nun wollen wir doch mal sehen, was uns die Technologie verrät.«
    Tanner ging zu einem Landschaftsgemälde an der Wand, griff dahinter und drückte auf einen versteckten Knopf. Ein Teil der Wand glitt auf, und dahinter kam ein Bildschirm mit einem digitalisierten Stadtplan von Manhattan zum Vorschein.
    »Weißt du noch, was das ist, Andrew? Du hast diese Apparatur mal bedient. Du hast das sogar so gut beherrscht, dass ich regelrecht eifersüchtig auf dich war. Das ist ein Global Positioning System. Damit können wir jedermann auf der Welt orten. Kannst du dich noch erinnern?«
    Andrew nickte und bemühte sich, wach zu bleiben.
    »Als die beiden Damen mein Büro verließen, habe ich jeder von ihnen meine Visitenkarte gegeben. Die Karten sind mit einem Computerchip versehen, der nicht größer als ein Sandkorn ist. Das Signal, das er aussendet, wird per Satellit erfasst, und wenn das Global Positioning System aktiviert wird, ermittelt es ihren genauen Aufenthaltsort.« Er wandte sich an seinen Bruder. »Begreifst du das?«
    Andrew schluckte. »Ich … ich … Ja, Tanner.«
    Tanner wandte sich wieder dem Bildschirm zu. Er drückte auf einen zweiten Knopf. Ein roter Lichtpunkt blinkte auf dem Stadtplan auf und bewegte sich nach unten. In einem dicht bebauten Gebiet verharrte er, wanderte dann weiter, eine Straße entlang und bewegte sich so langsam, dass die Namen der Geschäfte deutlich zu sehen waren.
    Tanner deutete darauf. »Das ist die Westliche Vierzehnte Straße.« Das rote Licht wanderte weiter. »Das ist das Tequila Restaurant, eine Apotheke, das Saint Vincent’s Hospital, Banana Republic, eine Kirche, Our Lady of Guadalupe.« Das Licht blieb stehen. »Und das ist das Wilton Hotel for Women«, sagte Tanner mit triumphierendem Unterton. »Was wiederum meine Überlegungen bestätigt. Ich hatte Recht, siehst du?«
    Andrew leckte sich die Lippen. »Ja. Du hattest Recht …«
    Tanner schaute Andrew an. »Du darfst jetzt wieder gehen.« Er griff zu seinem Handy und wählte eine Nummer.
    »Mr. Flint, sie sind im Wilton Hotel an der Westlichen Vierunddreißigsten Straße.« Er stellte das Telefon ab, blickte auf und sah Andrew in der Tür stehen. »Was gibt’s?«, fragte Tanner

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