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Der Zorn der Götter

Der Zorn der Götter

Titel: Der Zorn der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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Doppelbetten.
    Diane blickte sich um. »Das ist doch hübsch, nicht wahr?«
    »Was machen wir hier eigentlich?«, versetzte Kelly säuerlich. »Wollen wir etwa ins Guinness-Buch der Rekorde? Alle halbe Stunde ein anderes Zimmer?«
    »Haben Sie eine bessere Idee?«
    »Das ist keine Idee«, erwiderte Kelly verächtlich. »Das ist ein Katz-und-Maus-Spiel, und wir sind die Maus.«
    »Ich darf gar nicht daran denken, dass uns möglicherweise der Kopf der größten Denkfabrik der Welt umbringen will«, sagte Diane.
    »Dann denken Sie nicht daran.«
    »Leichter gesagt, als getan. Bei der KIG gibt es eine Menge Schlaumeier.«
    »Tja, dann müssen wir eben noch schlauer sein.«
    Kelly runzelte die Stirn. »Wir brauchen irgendeine Waffe. Können Sie mit einer Pistole umgehen?«
    »Nein.«
    »Verdammt. Ich auch nicht.«
    »Ist auch egal. Wir haben sowieso keine.«
    »Wir sieht’s mit Karate aus?«
    »Nein, aber ich war am College im Diskussionsseminar«, erwiderte Diane trocken. »Vielleicht kann ich ihnen ausreden, uns umzubringen.«
    »Genau.«
    Diane ging zum Fenster und blickte auf den Verkehr auf der Vierunddreißigsten Straße. Plötzlich riss sie die Augen auf und keuchte. »Oh!«
    Kelly stürmte zu ihr. »Was ist los? Was haben Sie gesehen?«
    Diane hatte einen trockenen Hals. »Ein … ein Mann ist vorbeigegangen. Er sah genauso aus wie Richard. Einen Moment lang dachte ich …« Sie wandte sich vom Fenster ab.
    »Soll ich einen Gespensterjäger holen?«, fragte Kelly verächtlich.
    Diane wollte etwas erwidern, schwieg dann aber. Was soll’s? Wir sind bald weg.
    Kelly musterte Diane und dachte: Warum hältst du nicht einfach den Mund und malst irgendwas?
     
    Tanner war wütend, als Flint ihn per Handy anrief. »Tut mir Leid, Mr. Kingsley. Sie waren nicht in ihrem Zimmer im Mandarin. Sie waren weg. Sie müssen gewusst haben, dass ich komme.«
    »Diese Weiber wollen mich austricksen«, versetzte Tanner aufgebracht. »Mich! Ich melde mich wieder.« Er knallte den Hörer auf die Gabel.
     
    Andrew lag auf der Couch in seinem Büro und träumte, er stünde auf der großen Bühne der Stockholmer Konzerthalle. Das Publikum jubelte begeistert und rief: »Andrew! Andrew!« Ein ums andere Mal hallte sein Name durch den Saal.
    Er hörte den Applaus des Publikums, als er über die Bühne ging, um von König Carl XVI. Gustav von Schweden den Nobelpreis entgegenzunehmen. Als er die Hand nach der Urkunde ausstreckte, fing jemand an, ihn zu beschimpfen.
    »Andrew, du Mistkerl, komm her.«
    Die Stockholmer Konzerthalle verblasste, und Andrew war wieder in seinem Büro. Tanner rief nach ihm.
    Er braucht mich, dachte Andrew glücklich. Langsam erhob er sich und ging in das Büro seines Bruders.
    »Bin schon da«, sagte Andrew.
    »Ja, das sehe ich«, blaffte Tanner ihn an. »Setz dich.«
    Andrew nahm sich einen Stuhl.
    »Ich muss dir ein paar Sachen beibringen, großer Bruder. Teilen und herrschen.« Tanner schlug einen arroganten Ton an. »Ich habe dafür gesorgt, dass Diane Stevens meint, die Mafia habe ihren Mann umgebracht, und Kelly Harris sorgt sich um eine nicht existierende Olga. Hast du verstanden?«
    »Ja, Tanner«, sagte Andrew gedankenverloren.
    Tanner tätschelte seinem Bruder die Schulter. »Du bist der ideale Ansprechpartner für mich, Andrew. Es gibt ein paar Sachen, die ich mit dir bereden möchte, weil ich mit niemand anderem darüber sprechen kann. Aber dir kann ich alles sagen, weil du zu dumm bist, um es zu begreifen.« Er schaute seinem Bruder in die Augen und sah dessen geistesabwesenden Blick. »Du siehst nichts, du hörst nichts, du sagst nichts.« Tanner wurde mit einem Mal ernst. »Wir müssen ein Problem lösen. Zwei Frauen sind verschwunden. Sie wissen, dass wir hinter ihnen her sind, um sie zu töten, deshalb versuchen sie unterzutauchen. Wo könnten sie sich verstecken, Andrew?«
    Andrew schaute seinen Bruder einen Moment lang an.
    »Ich – ich weiß es nicht.«
    »Es gibt zwei Möglichkeiten, das herauszufinden. Zunächst mal versuchen wir es nach der kartesianischen Methode, indem wir logisch Schritt für Schritt vorgehen. Lass uns einfach nachdenken.«
    Andrew blickte ihn an und sagte mit ausdrucksloser Stimme: »Wenn du meinst …«
    Tanner fing an, auf und ab zu gehen. »In Stevens’ Apartment kehren sie nicht zurück, weil das zu gefährlich wäre – wir lassen es überwachen. Wir wissen, dass Kelly Harris keine Freunde in den Staaten hat, denen sie trauen würde, weil sie seit langem in Paris

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