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Der Zorn des Highlanders

Der Zorn des Highlanders

Titel: Der Zorn des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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keine sonderlich gute Arbeit.«
    »Dann überlass es den Mädchen.«
    »Glaubst du, dass sie das versuchen?«
    »Oh ja, daran besteht kein Zweifel.«
    »Aber wenn sie die Wahrheit entdecken, und Katherine klammert sich weiter an ihre Geschichte, dann stehe ich noch immer vor dem Problem, dass ich entweder zwei Mädchen Glauben schenke, die darauf brennen, Sir Payton zu helfen, oder treu zu meiner Schwester stehe und ihr glaube.«
    »Dann presse dein Ohr weiterhin an die Türen, Junge«, sagte Iain, »und hoffe darauf, die Wahrheit zu hören, bevor es zu spät ist.«
    »Könnt ihr beiden nicht woanders hingehen?«, schnappte Katherine, als sie von ihrer Näharbeit aufsah, um Avery und Gillyanne anzufunkeln.
    »Nein«, gab Avery zurück, die sich Katherine gegenübersetzte.
    Avery sah sich in der Frauenkemenate um. Es war ein wunderschöner Raum, ganz besonders tagsüber, wenn das Sonnenlicht durch die Fenster fiel. Diese Fenster könnten sich vielleicht als Schwachpunkt erweisen, wenn ein Angreifer es schaffen sollte, alle hervorragenden Verteidigungsanlagen der Burg zu überwinden. Doch sie nahm an, dass das bedacht und wahrscheinlich vorgesorgt worden war. Sie sah sich nach Tante Agnes um und entdeckte die rundliche, grauhaarige Frau wie immer schlafend in ihrem Sessel vor dem Kamin. Avery zweifelte daran, dass die liebenswerte Frau jemals wirklich eine Anstandsdame für die eigensinnige Katherine gewesen war. Als sich Gillyanne auf die gepolsterte Bank setzte, auf der Katherine saß, hätte Avery beinahe gelacht. Gillyanne wusste, dass Katherine sie erstens nicht mochte und zweitens beunruhigend fand. Es sah Gillyanne ähnlich, das restlos auszunutzen.
    »Ich habe gehört, dass sich bei einem Lügner, der Weihwasser trinkt, die Zunge schwarz färbt, verfault und aus dem Mund fällt«, sagte Gillyanne und hielt Katherine einen Kelch mit kaltem Wasser hin.
    »Bauerngewäsch«, schimpfte Katherine, aber Avery stellte fest, dass sie das Getränk nicht annahm. »Was fällt Euch ein?« Katherine schlug Gillyannes Hand weg, als das junge Mädchen ihr an den Bauch fasste.
    »Ich will mich nur versichern, dass es kein Kissen ist«, antwortete Gillyanne.
    »Es ist Sir Paytons Kind, und das wisst Ihr.«
    »Nein, ist es nicht.«
    »Oh nein, es könnte nicht das von Sir Payton sein, nicht wahr? Ihr beide weigert euch einzusehen, dass er ein herzloser Verführer ist, dass er ein Mädchen einfach benutzt und dann herzlos sitzen lässt wie jeder andere Mann auch.«
    »Payton ist kein Heiliger«, sagte Avery, die ihre Stimme zur Ruhe zwang und ihre Wut verbarg, weil sie wusste, dass das Katherine reizen würde. »Trotzdem würde er nie eine Jungfrau verführen oder sich weigern, sein eigenes Kind anzuerkennen.«
    »Wollt Ihr etwa behaupten, ich war keine Jungfrau mehr?«, fragte Katherine herausfordernd und warf ihre Näharbeit beiseite.
    Avery fand es ausgesprochen interessant, dass Katherine so schnell diesen heiklen Vorwurf aus ihren Worten heraushörte, insbesondere weil sie ihn gar nicht hineingelegt hatte. Sie hatte nicht einmal in Erwägung gezogen, dass Katherine mehr als nur einen Liebhaber gehabt haben könnte. Aber natürlich – Avery warf einen Blick auf die leise schnarchende Tante Ag-nes – hatte die junge Frau reichlich Zeit und Gelegenheit für Tändeleien. Einen kurzen Augenblick fragte sie sich, ob es vielleicht sogar jemand aus Cairnmoor sein könnte, doch schnell kam sie zu der Überzeugung, dass Katherine dafür zu gerissen war. Auf einer Burg wie Cairnmoor gab es nur wenige Geheimnisse, und Katherine würde sich sehr bemühen, den Anschein der Unschuld aufrechtzuerhalten. Hätte es hier auf Cairnmoor Liebhaber gegeben, hätte ihre Geschichte von dem unschuldigen Mädchen, das verführt und sitzen gelassen worden ist, nicht so lange bestehen können.
    »Nein, ich würde Euch nicht derart beleidigen«, sagte Avery. »Ich sage nur, dass mein Bruder nicht Euer Verführer war.«
    »Warum sollte ich dann bereit sein, ihn zu heiraten?« – »Weil er gut aussieht, nicht arm ist und die meisten Frauen Euch beneiden würden. Ich hege den Verdacht, dass es Eurem Geliebten an einigen dieser Dinge mangelt, die Ihr für notwendig haltet, zum Beispiel an Geld.«
    »Ihr beschuldigt mich also, meine Röcke für einen zerlumpten Bettler zu heben?«
    »Viele edle Herren sind nicht mit einer vollen Börse gesegnet. Deswegen gehen sie ja auch oftmals eine Heirat ein, die ihnen Geld einbringt.«
    »Ich bekomme eine sehr schöne

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