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Der Zorn des Highlanders

Der Zorn des Highlanders

Titel: Der Zorn des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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bist.« Leargan trank einen großen Schluck Wein, dann sagte er ruhig: »Sie spart sich ihre Wut für diejenige auf, die euch beide in dieses Chaos hineingezogen hat – diejenige, von der sie glaubt, dass sie lügt.«
    »Iain, meinst du, dass Katherine lügt?«, wollte Cameron wissen. Er hoffte, dass der Ältere, der mehr Zeit mit Katherine verbracht hatte, ihr Verhalten besser durchschauen konnte.
    »Ich kann weder das eine noch das andere behaupten. Ich weiß es einfach nicht«, antwortete dieser. Er verzog das Gesicht. »Sie ist ganz bestimmt imstande zu lügen.«
    »Ja, in der Woche, die ich jetzt zu Hause bin, habe ich das auch festgestellt.« Cameron schüttelte den Kopf. »Ich habe bei dem Mädchen versagt.«
    »Das haben wir in gewisser Hinsicht alle, aber ich weigere mich, mich deswegen in Schuldgefühlen zu wälzen. Ja, wir haben sie alle verzogen, aber man sagt, ein Kind lernt vom Verhalten der Menschen, die es vor Augen hat. Ich glaube, dass wir alle ihr ein gutes Beispiel gegeben haben. Kein perfektes, aber ein gutes. Doch …« Er machte eine hilflose Geste. »Sie ist nicht nur verwöhnt, sie ist eitel und, nach allem, was ich gesehen habe, ist sie zu den Bediensteten und Gefolgsleuten nicht allzu freundlich. Mir fällt aber hier kein Einziger ein, der ihr Eitelkeit und Überheblichkeit beigebracht hätte.«
    »Nein. Ganz bestimmt konnte sie weder von dir noch von Tante Agnes eine solche Einstellung lernen, und ihr beide habt sie schließlich erzogen. Hast du jemals diesen Jungen, Sir Payton, kennengelernt?«
    »Nur flüchtig, und danach habe ich ihn hin und wieder von Weitem gesehen.«
    »Ich habe gehört, dass er gut aussieht.«
    Iain schmunzelte. »Oh, in der Tat, sehr gut, das behaupten wenigstens alle Mädchen. Aber um ehrlich zu sein, selbst ich muss das zugeben. Und wie ihn die Frauen umschwärmen, das grenzt an ein Wunder. Ich zweifle nicht daran, dass selbst wenn er auf den Abtritt geht, ein Mädchen dasteht, um ihm ihre helfende Hand zu reichen.«
    »So schlimm?«
    »So schlimm. Dennoch habe ich nie etwas Schlechtes über den Jungen gehört. Ein bisschen Gebrumme von eifersüchtigen Männern, die einfach auf seine Anziehungskraft neidisch waren, aber sonst nichts. Noch nicht einmal, dass er sich in übermäßig viele Liebschaften stürzt, obwohl sich ihm so viele Mädchen an den Hals werfen. Ich muss gestehen, dass ich überrascht war, als Katherine ihn als ihren Verführer genannt hat. Doch ich musste ihr glauben, nicht wahr?«
    Cameron nickte. »Du hattest keine andere Wahl. Hast du jemals geglaubt, dass eine Vergewaltigung vorliegt?«
    »Nicht ganz. Zum einen war ich der festen Überzeugung, dass es der Junge nicht nötig hat, einem Mädchen Gewalt anzutun. Zum anderen hat Katherine sich, ehrlich gesagt, auch keinen Augenblick wie eine Frau betragen, die gegen ihren Willen berührt worden ist. Ich kenne das eine oder andere Mädchen, das geschändet worden ist, und auch wenn sie stark genug waren, diese Tragödie zu überwinden, sind ihnen Narben geblieben, vor allem in der Zeit direkt nach der Vergewaltigung. Katherine hat sich benommen, wie sie sich immer benimmt, dennoch hat sie an ihrer Anklage festgehalten. Insgeheim habe ich es für eine Verführung gehalten.«
    »Tja, nur Katherine kann dieses Durcheinander aufklären, und sie hält daran fest, verführt und verlassen worden zu sein. Ab und zu frage ich mich, ob sie mich dazu benutzt, ihr den Gatten zu beschaffen, der ihrer Ansicht nach am besten zu ihr passt, und nicht den Mann, den sie eigentlich heiraten sollte.«
    »Dann setze den Hochzeitstermin nicht zu früh an«, riet Leargan.
    »Ich kann nicht zu lange warten«, widersprach Cameron.
    »Ein oder zwei Wochen werden keinen Unterschied machen.«
    »Ja, du hast vielleicht recht. Ich gebe es nur ungern zu, aber ich beginne, an Katherines Aufrichtigkeit zu zweifeln. Vielleicht will ich nur meinen eigenen, egoistischen Motiven nachgeben und den Wunsch nähren, dass sie nicht recht hat. Aber auch diese Erklärung bringt nicht alle Zweifel zum Schweigen. Verdammt noch mal, ich ertappe mich dabei, wie ich an Türen lausche, lange Unterredungen mit Katherine führe und jedes ihrer Worte in die Waagschale werfe. Ich möchte nicht glauben, dass Katherine ein solches Spiel treibt, aber ich kann den Gedanken nicht unterdrücken, dass sie genau das tut. Und dann ertappe ich mich dabei, wie ich versuche, meine eigene Schwester als Lügnerin zu überführen. Schlimmer noch, ich leiste dabei

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