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Der Zorn des Highlanders

Der Zorn des Highlanders

Titel: Der Zorn des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Murray.« Avery unterdrückte die Angst, die sie überschwemmte, und warf dem Mann einen Blick ahnungsloser Verwirrung zu. »Eine wer?«
    »Sehr gut gemacht«, antwortete Sir Charles gedehnt und beinahe lächelnd.
    »Verschwendet nicht Eure und meine Zeit mit diesem Spiel. Eure Verwandten, die Lucette, haben Eure Rückkehr gefordert und die Eurer Cousine. Sie weigern sich zu glauben, dass ich keine von Euch habe.«
    »Und was kümmert es Euch, was die Lucette wollen oder glauben?«
    »Es kümmert mich gar nichts, abgesehen davon, dass das Ausmaß ihrer Sorge mir verrät, dass Ihr sehr wertvoll für mich sein könntet.«
    »Inwiefern?« Avery betete, dass er von einem einfachen Lösegeld sprach oder von einem Austausch von Gefangenen. Seine Antwort ließ ihr das Blut in die Adern gefrieren.
    »Das weiß ich noch nicht sicher. Es war mein Plan, Euch aus Sir Camerons Händen zu holen. Jetzt, wo das geschafft ist, muss ich innehalten und über alle Möglichkeiten nachdenken. Ich vermute, der Schotte hat mit Euch geschlafen?«
    »Sir Cameron hat ein Enthaltsamkeitsgelübde abgelegt. Er bringt mich zu meiner Familie zurück.«
    »Aha, ja, zu der Mörderin und ihrem Liebhaber, der ihr geholfen hat, der gerechten Strafe zu entfliehen.«
    »Meine Mutter hat niemanden getötet. Ihre Unschuld ist erwiesen. Die wirklichen Mörder wurden gefunden und gehängt.«
    »Das wollen uns die Lucette weismachen. Aber das ist unerheblich. Denn es ist ein altes Verbrechen, obwohl das Miststück gut davon profitiert hat.« Er neigte den Kopf ein wenig zur Seite. »Da kommt mir eine Idee. Ich frage mich, wie viel Madame Gisèle bereit wäre zu opfern, um ihre Tochter zurückzubekommen.«
    »Euer König würde es gewiss nicht gutheißen, wenn Ihr sie zwingt, aufzugeben, was er – wie sein Vater vor ihm – meiner Mutter und den Lucette zuerkannt hat.«
    Sir Charles stand auf und schritt langsam um sie herum. Avery krümmte sich innerlich, als er ihre wirren Haare streichelte, ihr den Po tätschelte und eine blasse Hand auf ihren Busen legte. Sie hielt sich aufrecht, zwang sich, nichts von ihrer tiefen Abscheu zu zeigen und seinen Blick mit kaltem Starren zu erwidern.
    »Ich frage mich, was Euer Vater und Eure Mutter sagen würden, wenn ich Euch mit meinem Bastard im Bauch zurückschicke«, überlegte Sir Charles laut, während er wieder zu seinem Stuhl ging und einen weiteren Becher Wein trank.
    »Ich schlage vor, dass Ihr Euch daran zu erinnern versucht, wie Euer Cousin Michael starb.«
    »Ihr würdet mich entmannen?«
    »Sofort!«
    »Was für ein Feuer! Es wird interessant sein, zu sehen, wie gut Ihr das Bett eines Mannes wärmt.«
    Lässig winkte er ihrem Bewacher. »Anton, verwahre sie sicher in meinem Zelt.« Er lächelte schwach. »Und versichere dich, dass keine scharfen Gegenstände herumliegen.«
    Avery wehrte sich nicht, als man sie in ein anderes Zelt führte. Sie wusste, dass sie ihre Kraft dabei vergeblich verschwenden würde. Kopfschüttelnd stellte sie fest, dass sein Zelt wie ein elegantes Schlafgemach eingerichtet war. Ihr Bewacher löste die Fesseln von ihren Handgelenken und band sie mithilfe eines dickleibigen Knappen an Händen und Füßen auf Sir Charles’ großem Bett fest.
    Als die Männer fortgegangen waren, starrte Avery in das Feuer, das in der Mitte des riesigen Zeltes brannte, und versuchte, sich zu beruhigen. Sie brauchte einen Funken Hoffnung, um sich ihre Stärke zu bewahren. Cameron würde nach ihr suchen. Allerdings nicht, weil er sie liebte, sondern weil er sie brauchte, um die Ehre seiner Schwester zu retten. Doch dann befahl sie sich, nicht eine solche Närrin zu sein. Im Augenblick zählten nicht die Beweggründe für sein Kommen – es war nur wichtig, dass er kam. Sie betete inbrünstig darum, dass ihre Rettung Cameron nicht zu teuer zu stehen kommen möge. Und dass er käme, bevor Sir Charles die Möglichkeit hatte, sie mit seinen Berührungen zu beschmutzen.
    Cameron atmete mehrmals tief durch, um sich zu beruhigen. Dann bedeutete er Leargan, dass er ihn nun loslassen könne. Als Avery vor Sir Charles gebracht wurde und Cameron hörte, was dieser mit ihr vorhatte, packte ihn für einen Moment die blinde Wut. Nur Leargans schnelle Reaktion rettete ihn davor, in das DeVeau-Lager zu preschen und Sir Charles die Hand abzuschlagen, mit der dieser Avery berührt hatte. Vorsichtig folgte er seinem Cousin zu den Pferden.
    »Ich muss sie zurückhaben«, sagte Cameron, als er neben dem Pferd stand, den Sattel

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