Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Zorn Des Skorpions

Der Zorn Des Skorpions

Titel: Der Zorn Des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Er kämpfte. Und sie hatte seinen Nacken direkt vor Augen.
    Ohne zu überlegen, beugte sie sich vor und entblößte die Zähne. Sie biss zu. Biss heftig in das Fleisch, wo die Schulter in den Nacken überging. Schmeckte Salz und Schweiß.
    Er schrie vor Schmerzen.
    Wenn sie seine Halsschlagader verletzen konnte, würde er verbluten. Ihre Zähne gruben sich in sein Fleisch.
    Er wehrte sich mit aller Macht.
    Sie wäre beinahe von seinem Rücken geschleudert worden. Verrenkte sich. Sie hörte, wie in ihrem Arm etwas knackte. Eine Sehne war gerissen.
    Blut floss. Schmeckte metallisch. Salzig. Floss aus seinem Körper in ihren Mund.
    Mach weiter! Lass nicht los!
    Er blubberte jetzt geradezu. Wand sich und schrie. War wild entschlossen, sie abzuschütteln. Er warf sich herum, so dass sie unter ihm lag.
    Bamm!
    Ihr Hinterkopf schlug auf dem Steinboden auf. Ihr rechtes Handgelenk fühlte sich an wie vom Arm abgetrennt.
    Schmerz explodierte hinter ihren Augen.
    Ihr Kiefer erschlaffte, und sie stieß seinen Kopf von sich.
    Mit beiden Armen, ohne auf die Schmerzen zu achten, zerrte sie noch heftiger an den Handschellen, um ihn zu strangulieren.
    Er drückte sie mit seinem ganzen Gewicht nieder. Ihre Wirbelsäule knackte, ihre nackte Haut scheuerte sich wund an den kalten Steinen. Aber er war schwer. So schwer. Und stark. Ihre Lungen wollten den Dienst versagen, ihre geprellten Rippen schmerzten. Ihr Handgelenk …
Hilfe,
dachte sie, kaum noch in der Lage zu atmen.
    Nein, nein, nein. Gib nicht auf. Das darfst du nicht.
    Sie biss wieder zu. Blut floss aus ihrem Mund.
    Sie hatte das Gefühl zu ertrinken. Ihre Lunge brannte, Blut füllte ihren Mund, und er drückte sie immer härter zu Boden.
    Sie versuchte, weiterzukämpfen, doch ihr Kiefer lockerte sich, als sie nach Luft rang.
    Er gurgelte, versuchte immer noch, die Kette von seinem Hals zu lösen. Dann änderte er seine Taktik. Er krümmte sich zusammen und stieß den Ellbogen nach hinten. Er traf sie genau in die Rippen.
    »Aaaah«, schrie sie auf und spuckte Blut. Ihr war, als hätte der Hieb zwei ihrer gerade verheilenden Rippen zerschmettert.
    Ihr gesamter Brustkorb schmerzte.
    Sie verlor beinahe das Bewusstsein.
    Er warf den Kopf zurück.
Knack!
Sein Schädel traf ihre Stirn und zertrümmerte ihre Nasenwurzel.
    Noch mehr Schmerzen. Quälend und grausam.
    Das Gefühl, in einem Meer von Blut zu ertrinken.
    Sie keuchte, spie und spuckte und zog die Kette der Handschellen weiterhin straff, als ginge es um ihr Leben. Doch die Kräfte verließen sie; er packte die Kette, zerrte sie mit einem Ruck von seinem Hals und rang nach Luft.
    Nein!
Sie durfte nicht zulassen, dass er die Oberhand gewann.
    Sie mühte sich ab, durchzuhalten, aber es war zu spät. Ihre Muskeln gehorchten ihr nicht mehr. Verzweifelt, aber vergeblich versuchte sie, die Kette fest um seinen Hals zu zurren, doch er warf sich herum, zog an ihrem Arm und verdrehte ihn, bis sie schrie.
    Nicht aufgeben, Regan, gib nicht auf … Lieber Gott, hilf mir. Bitte!
Schmerzen, grell wie ein Blitz, fuhren durch ihren Arm bis in die Schulter.
    Sie spürte, dass das Blatt sich wendete.
    Sie hatte keine Kraft mehr … nicht genug. Und sie konnte dem Druck nicht standhalten, als er sie langsam mit seinem Gewicht niederrang, ihre geprellten Rippen quetschte, in der Absicht, sie zu brechen. Außerdem schlug er immer noch mit dem Kopf zu, traf sie wieder und wieder mit dem Hinterkopf, schlug ihr Gesicht zu Brei.
    Lass los, Regan … gib auf … du schaffst es nicht …
    Sie spürte die Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung in den gedachten Worten, und ihre Muskeln erschlafften. Das Blut an den Ketten war schlüpfrig, und ihr Griff löste sich.
    Mit Mühe hob er ihre Arme über seinen Kopf und wälzte sich fort von ihr. Sein falscher Bart, völlig blutverschmiert inzwischen, fiel ab. Im Halbdunkel sah sie flüchtig sein Kinn, seine Nase. Doch sie keuchte, atmete schwer, konnte nicht klar sehen, zitterte am ganzen Körper. Sie lag auf den kalten, buckligen Steinen des Bodens, spürte, wie das Blut, ihres und seines, an ihrem Körper trocknete, und konnte sich nicht bewegen, nicht einmal den Kopf heben.
    Sie fühlte mehr, als sie es sah, dass er auf die Füße kam. Immer noch schwer atmend, flüsterte er: »Dafür wirst du bezahlen!« Er spie auf den Boden, und sein Versprechen hallte immer noch schmerzhaft in ihrem Kopf nach. »Und wir fangen gleich damit an.«
    Schön,
dachte sie.
Mach ein Ende. Ich bin fertig.
Sie keuchte, rang

Weitere Kostenlose Bücher