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Der Zorn Des Skorpions

Der Zorn Des Skorpions

Titel: Der Zorn Des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
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war. Sein Selbstbewusstsein hatte sich von ihrer Stichelei erholt, und er stolzierte beinahe, als er an ihr vorbeiging, und sie überlegte … wenn er nahe genug herankam … könnte sie sich auf ihn stürzen? Er musste schon sehr dicht herankommen, da ihr rechtes Handgelenk ans Pritschenbein gefesselt war, aber sie musste es einfach versuchen. Sie zweifelte keine Sekunde daran, dass der Dreckskerl sie sowieso umbringen wollte.
    »Aber du bist nicht allein die Versagerin«, sagte er. »Weißt du, dass dein geschätztes Team von Spitzenpolizisten und sogar … ja«, er schüttelte den Kopf über die Unzulänglichkeit der Polizei, »sogar das FBI neulich einer Trittbrettfahrerin auf den Leim gegangen sind?«
    »Einer Trittbrettfahrerin?«
    »Chandler und Halden sind mit Dan Grayson nach Spokane geflogen.«
    Das war eine Lüge.
    »Sie glaubten, sie würden den Fall damit restlos aufklären und einen großen Fang machen, den Unglücksstern-Mörder verhaften«, fauchte er. »Und was haben sie gekriegt?« Er blieb vor ihr stehen und sah sie durch die bernsteinfarbenen Gläser seiner Brille an. »Nichts! Absolut null.« Er schnaubte verächtlich. »Sie haben nur eine idiotische
Frau
verhaftet, die vorgab, sie wäre ich.« Er starrte sie an, und Regan wunderte sich über seine Worte. »O ja, richtig. Das wusstest du nicht, wie? Nachdem ich deinen Reifen zerschossen hatte, haben Grayson und sein dynamisches Duo in Spokane ihren eigenen Schwanz gejagt.«
    Sie hatten eine Trittbrettfahrerin gefasst? Eine, die gut genug war, um das FBI und das Büro des Sheriffs hinters Licht zu führen? Es erschien ihr unwahrscheinlich, aber ihr Entführer sprach mit solchem Ernst …
    »Ich dachte, du wüsstest gern, was deine Kollegen am letzten Tag so getrieben haben«, sagte er und kam näher. Sie spannte sämtliche Muskeln an. Noch einen oder zwei Schritte näher … »Sie haben sich im Kreis gedreht wie die Idioten.«
    Ihr Herz hämmerte, doch sie bemühte sich, äußerlich passiv zu bleiben. Wenn er nur noch ein bisschen näher käme …
    Ihre Decke verrutschte ein bisschen, und sie registrierte, wie er aufmerkte, als er direkt vor ihr stehen blieb.
    Nahe genug!
    Sie warf sich herum und versetzte ihm mit beiden Beinen einen mächtigen Stoß. Glühender Schmerz schoss durch ihr Bein, und der Mann geriet ins Wanken, verfing sich mit den Füßen in der Wolldecke auf dem Boden, verlor das Gleichgewicht und stürzte.
    »Ahhgg!« Er schlug hart mit dem Kinn auf dem Steinboden auf.
    »Scheiße!«
    Im nächsten Moment war Regan über ihm. Die kurze Kette der Handschellen hielt sie zwar immer noch an der Pritsche fest, aber bevor er auf die Füße kommen konnte, griff sie ihm ins Haar, riss seinen Kopf zurück und legte ihm die Verbindungskette der Handschellen um die Kehle.
    »Hey!«
    Sie zog mit aller Macht, und die Kette grub sich in sein weiches Fleisch.
    Er stieß einen erstickten Schrei aus, versuchte, sich aus der Gefahrenzone zu wälzen. Regan saß nackt auf seinem Rücken, zog die Kette so straff, wie sie konnte, und versuchte, ihm die Luft abzudrücken.
    Er wand sich, wehrte sich, seine Verblüffung machte der Wut Platz. »Du Miststück!«, spie er und bäumte sich auf, so dass er Regan fast den Arm ausgekugelt hätte.
    Sie schrie auf vor Schmerzen.
    Aber sie ließ sich nicht von seinem Rücken abschütteln.
    Er versuchte, auf die Füße zu kommen, doch sie zog das Knie hoch, schob es zwischen seine Gesäßbacken, versuchte, seine Hoden zu treffen.
    Sie holte aus.
    Ihr Knie traf sein Ziel.
    Er stieß ein Heulen aus, das durch die Räume hallte. Und durch ihren Kopf.
    »Miststück! Gottverdammtes …« Etwas schnitt ihm das Wort ab, sein Atem klang pfeifend und gurgelnd.
    Stirb, du elender Mistkerl! Stirb!
    Keuchend und verzweifelt zerrte er wild an der Kette, die ihm die Kehle zuschnürte.
    Pescoli hatte das Gefühl, als würde ihr der Arm aus der Schulter gerissen.
    Er drehte und wand sich, zerkratzte sich mit den Fingernägeln die Haut, als er versuchte, sie zwischen seinen Hals und die feinen stählernen Kettenglieder zu zwängen.
    Regan biss die Zähne zusammen, zog noch fester und hoffte, ihm endgültig die Luftzufuhr abzuschneiden. Ihre Schulter schmerzte unerträglich. Brannte wie Feuer. Nur mit äußerster Mühe hielt sie durch.
Lass nicht los. Sonst ist alles vorbei! Halte durch! Um Gottes willen, zieh!
    Wieder bäumte er sich auf, versuchte, auf die Knie zu kommen. Sie abzuschütteln.
    Sie klebte an ihm wie eine Klette.

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