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Der Zorn Des Skorpions

Der Zorn Des Skorpions

Titel: Der Zorn Des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
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Willen gefangen hielt.
    Den Schürhaken kampfbereit in einer Hand, die Taschenlampe in der anderen, immer noch am ganzen Körper von Schmerzen geplagt, hielt sie die Luft an und öffnete langsam die Tür zur Freiheit.
     
    »Ich verstehe nicht«, flüstert Elyssa mit angstgeweiteten Augen.
    O doch, sie versteht. All ihre Ängste, die knapp unter der Oberfläche ihres Bewusstseins verborgen lagen, treten nun hervor, lassen ihr Herz vor Angst hämmern und ihre Hoffnung schwinden.
    Ich sehe es. Habe es schon vorher bezeugt, in ebendiesem Raum mit dem Doppelbett, auf dem der vor einem halben Jahrhundert von meiner Mutter handgefertigte Quilt liegt. Es erscheint mir irgendwie passend, dass einige meiner Gäste unter Mutters Handarbeit geschlafen haben. Theresa hatte geäußert, wie »schön« sie diesen Quilt fand, wie »kompliziert« in den Details. Wenn Theresa gewusst hätte, dass genau die Hände, die die winzigen Fetzen so liebevoll zugeschnitten und zusammengenäht hatten, auch gehörig hatten zuschlagen oder eine Zigarette wegschnipsen können …
    Dieses Zimmer, das Elyssa mittlerweile als ihres ansieht, hatte mir gehört, und jetzt verfliegt die Zeit. Es war ein ereignisreicher Morgen, und es ist noch nicht einmal hell. Nachdem ich meine die Polizei betreffenden Angelegenheiten erledigt hatte, bin ich zu Elyssa zurückgekehrt. Als ich ihr Zimmer betrat, gab sie sich kokett, wie ich es vorausgeahnt hatte. Erwähnte, dass doch jetzt »Morgen« sei.
    Als Antwort befahl ich ihr, sich auszuziehen.
    Oh, diese eifrige Erwartung, die Hoffnung auf eine Art Sexualkontakt, sie blitzten in ihren Augen. Doch das Blitzen erlosch sehr schnell, als ich mein Jagdmesser aus der Scheide zog.
    Gleichzeitig änderte sich auch mein Gesichtsausdruck. Ich weiß, dass in diesen Augenblicken kein Hauch von Freundlichkeit mehr in meinem Blick zu finden ist. Keine Spur von Interesse. »Mach schon«, verlange ich fest, und mit dem Messer in der Hand, meiner Lieblingswaffe mit der langen Klinge, mit dem ein Reh so einfach und sauber auszuweiden ist, treibe ich sie zur Eile an.
    Tränen schimmern in ihren großen Augen. »Wenn das ein Scherz sein soll – ich finde ihn nicht lustig.« Ihre Stimme zittert. Sie weiß Bescheid.
    Ich registriere ihren ersten flüchtigen, verstohlenen Blick durchs Zimmer, als würde sie ihre Fluchtmöglichkeiten abschätzen.
    »Das ist kein Scherz.«
    »Aber …«
    »Nun mach schon!«
    »Bitte, ich verstehe nicht, was du da tust. Du weißt doch, dass ich dich mag.« Sie bettelt jetzt geradezu, streckt mir mit gespreizten Fingern die Hände entgegen, bietet sich mir an wie die opferbereite Hure, die sie in meinen Augen schon immer gewesen ist. »Ich könnte … wir könnten …« Sie schluckt verkrampft und weist in einem unbeholfenen, verzweifelten Verführungsversuch auf das Bett mit dem verblichenen Quilt.
    Gewöhnlich spiele ich eine Weile mit, doch heute Morgen ärgern mich ihre Versuche, mit mir schlafen zu wollen. Ich habe keine Zeit. Wegen Pescoli, diesem Miststück, habe ich den Spielverlauf beschleunigt und schon alles in Bewegung gesetzt. Ich muss eine deutliche Erklärung abgeben, die Aufmerksamkeit der blöden Schwachköpfe im Büro des Sheriffs auf mich ziehen.
    »Zieh dich aus, Elyssa, sofort.« Ich drohe ein bisschen mit dem Messer. Sie schnappt nach Luft und fährt sich mit der Hand an die Kehle.
    »Ich will es nicht einsetzen müssen«, versichere ich ihr. Streng. Die Messerklinge blitzt im Licht der Lampe auf dem kleinen Nachttisch auf.
    Das ist keine Lüge. Sie mit dem Messer zu verletzen, ist in meinem Plan nicht vorgesehen. Aber ich werde es tun. Wenn es sein muss.
    Mit wildem Blick fängt sie langsam an, ihre Sachen auszuziehen. Sie lässt sich Zeit, setzt vergeblich ihre Verführungskünste ein, als wüsste sie nicht recht, ob ich nicht doch nur eine sexuelle Fantasie ausleben will.
    Sie zieht sich den Pullover über den Kopf und sieht mich an. Wirft ihr Haar in den Nacken.
    Sie ist rührend.
    Ich deute mit der Messerspitze auf ihren BH . »Weiter.«
    Langsam, gewissenhaft, greift sie an ihren Rücken, hakt ihn auf und lässt den Fetzen aus roter Seide zu Boden fallen. Dann neigt sie den Kopf und sieht mich wieder so albern an, die Lippen zu einem Kleinmädchen-Schmollmund aufgeworfen, die Brüste bloß. Als hätte sie mir kokett gegeben, was ich will.
    Ich habe ihre Brüste natürlich schon gesehen, und sie sind hinreißend. Groß genug, um aufzufallen; eine »Handvoll«, habe ich

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