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Der Zorn Des Skorpions

Der Zorn Des Skorpions

Titel: Der Zorn Des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
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hinunterfahre.
    Sheriff Grayson weiß es noch nicht, aber heute ist sein Glückstag.

24. KAPITEL
    L auf, lauf, lauf!
    Pescolis innere Stimme schrie sie an, trieb sie, jagte sie, bis sie außer Atem war. Beinahe durchdrehte. Ihre Lungen brannten, die Angst hatte sie fest im Griff.
    Nicht daran denken. Keine Panik! Bloß nicht!
    Wenn sie doch bloß ihre Waffe hätte!
    Ja, genau … hier unten? In diesen verflixten Tunneln?
    Sie wehrte sich gegen das Grauen, das ihr den Verstand rauben wollte, und lief weiter, ließ den Strahl ihrer Taschenlampe durch die engen Gänge huschen. Ihre Tür zur Freiheit hatte sich zu diesem unterirdischen Labyrinth geöffnet. Aber sie musste weitersuchen, die anderen Opfer finden, einen Weg nach draußen erkunden. Überall waren Staub und massig Spinnweben, der Kot von Ungeziefer bedeckte den Boden des Tunnels, ihres Gefängnisses, dem sie entfliehen musste. Mit jedem Atemzug fuhr ein stechender Schmerz in ihre Rippen, ihre Gelenke pochten, ihr wundes Handgelenk brannte, sie war noch immer unsicher auf den Beinen, und ihr Herz raste wie verrückt, während sie angestrengt lauschte, um sich spähte und hoffte, wo es keine Hoffnung gab, dass sie dem Mörder bei seiner Rückkehr durch einen dieser dunklen Gänge nicht in die Arme lief.
    Vor einer Weile hatte sie, ohne Zeit zu verschwenden, wahllos Türen geöffnet und erkennen müssen, dass sie in einem komplizierten Labyrinth gefangen war. Außer dem Hauptraum mit der Feuerstelle, dem großen Tisch und dem Schrank, der die Belege seiner perversen Verbrechen enthielt, waren zahlreiche Gänge in die Erde gegraben, die in verschiedene Richtungen führten.
    Eine alte Silber- oder Goldmine.
    Wie um alles in der Welt sollte sie hier jemals die anderen Frauen finden? Sie retten?
    Diese Berge waren durchzogen von Minen aus einer anderen Ära, doch nur wenige der alten Schächte und Tunnel waren, soviel sie wusste, so kompliziert angelegt und so groß.
    Es musste doch einen Ausgang geben.
    Sie musste nur Geduld bewahren. Und logisch denken. Während ihre innere Stimme ihr zuschrie zu laufen. Ihr Mund war trocken vor Angst, dass sie zu spät kommen könnte, um Elyssa O’Leary und andere Opfer zu retten.
    Du abartiges Schwein,
dachte Regan und fasste den Schürhaken fester, obwohl ihre Muskeln mit Schmerzen protestierten.
    Beruhige dich. Atme tief durch. Orientiere dich!
    Was hätte Santana in dieser Situation getan? Er mit seinem militärischen Hintergrund, seiner Erfahrung als Rucksacktouristen- und Flussführer. Er, der sich im tückischsten Gelände wie zu Hause fühlte.
    Bleib ruhig. Denke logisch. Erinnere dich, woher du gekommen bist.
    Seine Stimme klang in ihren Ohren, und vor ihrem inneren Auge sah sie sein Gesicht: seine dunklen, tiefliegenden Augen, die scharfen Wangenknochen, die sein indianisches Erbe verrieten, und seine Lippen, schmal und hart, aber immer gern zu einem Lächeln bereit.
    Ihr Herz krampfte sich zusammen, und sie fragte sich, ob sie ihn wirklich jemals wiedersehen würde. Ob sie ihn wirklich noch einmal berühren dürfte.
    Und die Kinder. Um Biancas und Jeremys willen musste sie jetzt durchhalten. Sie sandte den schwächelnden gelben Strahl der Taschenlampe in die Dunkelheit vor ihr. Irgendwer, wahrscheinlich der Perverse höchstpersönlich, hatte viel Zeit, Geld und Mühe in die Renovierung der angrenzenden Räume gesteckt, um sie für seine perversen Zwecke nutzen zu können.
    Wer immer er auch war, er hatte diese Mordserie von sehr langer Hand geplant. Das Ausgeklügelte seines Plans zeigte sich in den Dokumenten, die er in dem großen Schrank aufbewahrte, und in diesem Labyrinth unterirdischer Tunnel.
    Im Hauptraum hatte sie sich neben der Taschenlampe und dem Schürhaken, den sie in der Hand hielt, ein Messer angeeignet, dann war sie aufgebrochen, um aus diesem Labyrinth herauszufinden.
    Sie wusste nicht, wie lange sie schon nach dem Ausgang suchte, doch mit jedem Schritt hatte sie das entmutigende, grauenhafte Gefühl, dass ihr die Zeit davonlief, dass sie ihm an der nächsten Ecke in die Arme laufen würde, dass er bereits nach ihr suchte.
    Lauf einfach weiter,
ermahnte sie sich mit rasendem Puls. Aber sie war erschöpft; nur Adrenalin und Angst trieben sie noch vorwärts. Die im Wald gefundenen Frauen kamen ihr in den Sinn, sämtliche fünf Opfer, die hier gefangen gehalten worden waren, unter der Erde, ohne jegliche Chance, bis sie in die eisstrotzende Wildnis verschleppt und im schlimmsten Winter, den Regan

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