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Der Zorn Des Skorpions

Der Zorn Des Skorpions

Titel: Der Zorn Des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
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andere sagen gehört. Mit dunklen Warzenhöfen, dunkler als bei den meisten.
    Ich gerate fast in Versuchung. Aber nur fast.
    »Gefällt’s dir?«, sagt sie mit rauchiger Stimme. Ist stolz auf diese großen Halbkugeln. Unbeholfen streicht sie mit dem Finger über ihre Brust, dann weiter über ihren Hals hinweg bis zu den Lippen. Ihr Zeigefinger schlüpft in ihren Mund, und sie macht Sauggeräusche.
    So gekünstelt. So vorhersagbar.
    Sie wirft einen Blick auf meinen Schritt, erwartet, eine Erektion zu bemerken. Doch da ist nichts.
    »Los jetzt«, befehle ich.
    »Aber Liam«, protestiert sie mit brechender Stimme.
    »Wir haben nicht mehr viel Zeit. Zieh die Hose aus. Sofort!«
    »O Gott.« Sie lässt die Hand sinken, öffnet gehorsam den Reißverschluss ihrer Skihose und streift sie ab. Sie trägt noch ihren Tanga. Rot und grün. Ein Weihnachts-Tanga. Wie nett.
    »Den auch.«
    Binnen Sekunden hat sie den Slip abgestreift und sieht mich an. »Und jetzt?«, flüstert sie.
    »Ich glaube, du weißt es.«
    Ich greife in meine Tasche, zücke die Handschellen und lasse sie in der freien Hand baumeln. Mit der anderen schwinge ich nach wie vor das Messer. Einen Augenblick lang ist sie verwirrt. Die Situation deutet irgendwie auf Sexspielchen hin. »Lege deine Handgelenke zusammen. Vor dir.« Ich brauche keine Angst zu haben, dass sie flüchtet; ihr die Hände auf dem Rücken zu fesseln, ist nicht nötig.
    Nervös gehorcht sie, und ich lege ihr die Handschellen an.
    »Was soll das?«, fragt sie.
    »Du wirst schon sehen.« Dann kneble ich sie, verbinde ihr aber nicht die Augen. Sie muss sehen können, um zu gehen. Dieser Teil des »Komplexes«, wie ich meinen Unterschlupf nenne, ist überirdisch angelegt, etwa dreihundert Meter entfernt von meinem Arbeitsbereich und dem unterirdischen Raum, in dem ich Pescoli gefangen halte. »Gehen wir.« Ich stupse sie mit dem Messer an, treibe sie aus dem Zimmer, den Flur der Hütte entlang zur Eingangstür. Sie zögert, als ich sie öffne, doch mein Messer drängt sie weiter, und sie stapft barfuß durch den Schnee. Ein Weg, den ich selbst angelegt habe, eine Furche im Schnee im Schutz der Baumreihe, für den Fall, dass jemand diese Stelle überfliegt, führt zum Pick-up. Ich will nicht, dass jemand auf die Hütte aufmerksam wird; der Rauch aus dem Schornstein reicht mir schon.
    Elyssa äußert jammernd einen Protest, folgt jedoch dem Weg. Der Himmel ist noch nachtschwarz, über den Bergen im Westen kündigt sich die Dämmerung noch nicht an. Sterne blinken hoch am Himmel, und der Mond spendet ein bisschen silbriges Licht.
    Sie bibbert jetzt schon, ist überzogen mit pickliger Gänsehaut. Sie geht mir voran, und ich kann ihre Brüste nicht sehen, aber ich weiß, dass die Nippel hart sind vor Kälte und ihre Zähne hinter dem Knebel klappern.
    Gewöhn dich daran,
denke ich, als wir beim Schuppen angelangt sind, in dem der Pick-up untergestellt ist. Die Plane habe ich bereits entfernt und zusammengelegt. Mein Blick streift das Schneemobil. Ich würde es viel lieber benutzen, denn es ist viel schneller und wendiger, könnte die Entfernung verringern, wenn ich querfeldein fahren würde. Aber es könnte Aufmerksamkeit erregen, besonders aus der Luft, und ich brauche die Trage.
    Und das Schneemobil ist nicht groß genug. Heute also nicht.
    Einigermaßen erwartungsvoll öffne ich das Schutzdach und die Heckklappe des Pick-ups. Ich stupse Elyssa vorwärts und leuchte mit der Taschenlampe auf die Ladefläche. Der Strahl fällt auf zwei funkelnde, reflektierende Augen, und Elyssa zuckt sichtlich zusammen und schreit auf.
    »Steig ein«, sage ich und drücke die Messerspitze in ihren Rücken.
    Wieder zuckt Elyssa zusammen.
    Meine andere Gefangene, die bereits auf der Ladefläche liegt, ist nackt und gefesselt. Sie windet sich unter dem Schutzdach, als glaubte sie, sie könnte entkommen; durch den Knebel hinweg faucht sie Verwünschungen. Eine große Klappe hatte sie allerdings schon immer. Sie ist nicht annähernd so fügsam gewesen wie Elyssa.
    Elyssa zögert. Ich verletze sie mit dem Messer. Nur ein kleiner Piks in den Rücken. Mehr ist auch gar nicht nötig.
    Sie springt auf die Ladefläche, und ich schlage die Klappe zu und verschließe das Schutzdach.
    »Zwei zum Preis von einer«, sage ich, zufrieden mit mir, obwohl noch so viel Arbeit vor mir liegt. Ich steige in die Fahrerkabine und lasse den Motor an. Langsam fahre ich rückwärts, teste die Haftung der Reifen, als ich wende und die Bergstraße

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