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Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske.

Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske.

Titel: Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Pfeiffer
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Der neben ihm, dieser Manfred, bleibt auch noch ein wenig hinter seiner Wunschvorstellung zurück, aber er wird das Beste daraus machen. . .
    Bartsch tastet nach seiner Umhängetasche. Was er braucht, ist darin: das Messer, die Rasierklingen, Stricke, Zündhölzer, Kerzen. Es wird alles nach Plan verlaufen.
    Auch jetzt, als das Taxi sie in Langenberg-Bonsfeld absetzt, handelt Bartsch nach bewährtem Muster. Er bestellt erneut ein Taxi, das ihn in einer halben Stunde hier abholen soll.
    Er nimmt Manfred an der Hand. »Jetzt wird es ernst, Manfred. Jetzt kommt gleich der große Augenblick.«
    »Was denn?« fragt der Junge ebenso gespannt wie arglos.
    »Wir müssen etwas suchen, das die Verbrecher versteckt haben.«
    »Einen Schatz?«
    »Geld. Geldräuber haben es hier vergraben. Wir müssen es finden.«
    Mit Bäumen und Gesträuch bewachsenes Felsgestein zieht sich am Rand der Straße entlang. Vor einem Loch im Schiefergestein hält Bartsch an. »Wir gehen jetzt in eine Höhle hinein. Sie stammt noch aus der Kriegszeit. War mal ein Luftschutzbunker.«
    »Luftschutzbunker?« fragt Manfred verständnislos. »Wenn feindliche Flieger ins Ruhrgebiet einflogen, flüchteten die Bewohner Langenbergs in den Stollen. Da waren sie sicher vor Bomben, verstehst du?«
    Der Stolleneingang ist kaum einen Meter hoch. Bartsch schiebt Manfred in die Öffnung hinein und folgt ihm.
    »Das ist aber finster«, flüstert Manfred.
    Bartsch entzündet eine Kerze und geht voran. Manfred hält sich, wenn auch etwas zögernd jetzt, dicht hinter ihm.
    »Angst?«
    Der Junge verneint tapfer. Aber etwas umheimlich ist ihm schon zumute. Der aus dem Schiefergestein herausgesprengte Stollen ist niedrig und wirkt mit seinen Kanten und Nischen bizarr. Steinbrocken versperren mehrmals den Weg.
    Bartsch hastet wie blind vorwärts. Er ist jetzt nicht mehr in diesem verfallenen Bunker. Er ist in die andere Welt eingedrungen, die wie ein Horrorfilm vor ihm abzulaufen beginnt, in zerfetzten ekstatischen Bildern. Und die wollen nicht Bild bleiben, die wollen wirklich werden, lebendig, greifbar. Bartschs Schritte werden immer schneller, Manfred kann ihm kaum folgen. Bald öffnen sich die Wände, ein Seitenstollen zweigt hier ab.
    Bartsch bleibt stehen und stellt die Kerze auf einen Felsvorsprung.
    Manfred atmet auf, endlich sind sie am Ziel.
    »Zieh dich aus!« fordert Bartsch.
    Manfred blickt ihn erstaunt an: »Warum denn?« »Ausziehen!« brüllt Bartsch. Seine Augen glitzern kalt.
    Noch glaubt der Junge, das gehöre vielleicht zu seinem Auftrag, das Geldversteck zu suchen. »Aber es ist so kalt«, wendet er ein.
    Bartsch schlägt ihm die Faust ins Gesicht. Manfred schreit auf, taumelt. Bartsch reißt ihm die Jacke herunter, das Hemd, die Hose, trommelt mit den Fäusten auf Manfred ein, bis das Kind zusammenbricht. Zieht ihm dann auch Schuhe und Strümpfe aus. Hebt den Fuß, tritt gegen den nackten Körper, gegen Brust und Bauch und an den Kopf. Manfred wimmert erstickt, ruft nach seiner Mutter. Und weiß nicht, daß seine Schmerzenslaute die Vernichtungswut seines Peinigers noch steigern. Ein Trommelfeuer von Tritten prasselt auf ihn nieder.
    Dann läßt Bartsch plötzlich von seinem Opfer ab und bindet ihm mit einem Strick die Hände zusammen. Hastig wirft er nun selbst seine Kleidung ab, wälzt sich auf den Bauch des Jungen, wendet das blutige Bündel um und versucht Afterverkehr. Das mißlingt. Er dreht sein Opfer wieder auf den Rücken und mißhandelt seine Genitalien.
    Denkt plötzlich: Eine halbe Stunde vorbei. Das Taxi wartet.
    Er kleidet sich an, fesselt Manfreds Beine, bindet ihn an einem Balken fest und verläßt den Stollen. Der Taxifahrer erwartet ihn schon. »Bißchen spät dran, Jürgen«, sagt er. Er kennt Jürgen, das ist doch der Sohn des Fleischermeisters aus dem gleichen Ort.
    »Wohin, Jürgen?«
    »Nach Essen, zur Großmutter. Beeilen Sie sich bitte.« »Immer mit der Ruhe, Jürgen.« Während der Fahrt bittet Bartsch den Fahrer um einen Lappen, seine Schuhe sind schmutzig. »Bin durch den Wald gelaufen.«
    Gegen 21 Uhr, eine Stunde später als versprochen, trifft Bartsch bei Mutter und Großmutter ein. Vorwurfsvolle Fragen beantwortet er mit eleganten Lügen. Die Mutter drängt zur Heimkehr. In seinem Wagen fährt Bartsch mit der Mutter nach Hause. Er geht bald zu Bett und stellt zuvor den Wecker ein, der ihn gegen Mitternacht ruft. Bartsch kleidet sich an, verläßt unbemerkt das Haus und geht zum Stollen, leichtfüßig, frohe Erwartung

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