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Der zweite Buddha

Der zweite Buddha

Titel: Der zweite Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Sie, die zeitliche Reihenfolge geht mir ein wenig durcheinander. Ich weiß zwar ungefähr, wann ich gekommen und weggegangen bin und daß ich über eine Stunde hier war, alles in allem. Ich habe alles mögliche getan während dieser Zeit — Telefongespräche geführt und mich um tausenderlei Dinge gekümmert, was weiß ich alles; ich bringe aber die zeitliche Folge nicht mehr zusammen.«
    Mit einem Ruck drehte sich Sellers plötzlich um und schoß eine Frage an Phyllis Crockett ab: »Wie lange sind Sie im Atelier geblieben?« wollte er wissen. »Nehmen wir an, Lam hat sich um 17 Uhr verabschiedet — wie lange waren Sie dann noch unten?«
    »Noch eine Stunde etwa.«
    »Also ungefähr bis 18 Uhr. Und als Sie das Atelier verließen, ist da das Modell auch gegangen?«
    »Ja, gleichzeitig mit mir.«
    »Was haben Sie dann gemacht?«
    »Ich bin mit dem Lift hinaufgefahren und war hier in der Wohnung.«
    »Haben Sie hier gegessen, oder sind Sie ausgegangen?«
    »Nein, ich habe mir hier eine Kleinigkeit gerichtet.«
    »War sonst noch jemand da?«
    »Nein, ich war allein... das heißt, mein Mann war natürlich auch da, aber er hatte sich doch in seinem Arbeitszimmer eingeschlossen. Das ist dann immer so gut, wie wenn man allein ist.«
    »Aber wenn Sie gewollt hätten, dann hätten Sie zu ihm gehen können, nicht wahr? Ich meine, es gab doch noch einen zweiten Schlüssel?«
    »Ja. Ich habe auch heute früh damit aufgeschlossen.«
    »Sie wußten also, wo dieser Extraschlüssel aufbewahrt wurde?«
    »Ja natürlich, er lag immer im Safe.«
    »Und Sie hatten die Kombination für das Schloß?«
    »Selbstverständlich.«
    »Wer hatte sie noch? Sie, Ihr Mann —sonst noch jemand?«
    »Nein, meines Wissens nicht.«
    »Hm... und Sie waren also ganz allein — ich meine, von Ihrem praktisch unerreichbaren Mann einmal abgesehen?«
    »Ja.«
    »Ihr Mann ist nicht etwa zwischendurch einmal kurz herausgekommen?«
    »Nein. Ich habe Ihnen doch schon gesagt, daß ich ihn gestern überhaupt nicht gesehen habe.«
    »Ja richtig... Also, Sie waren den ganzen Abend lang hier, und Sie waren allein... Was haben Sie denn die ganze Zeit so getan?«
    »Erst habe ich mir ein Fernsehprogramm angesehen, dann bin ich ins Bett gegangen — halt, nein! Vorher habe ich noch ein paar Seiten gelesen.«
    »Apropos Bett — verzeihen Sie die Frage: Schliefen Sie normalerweise im gleichen Zimmer? Ich meine, wenn Ihr Mann nicht in seinen Arbeitsräumen verschwunden war?«
    »Ja. Wir haben Doppelbetten.«
    »Sind die Betten heute morgen gemacht worden?«
    »Aber natürlich. Wir haben ein Tagesmädchen, das macht sie jeden Morgen.«
    Sellers versank in Nachdenken. Endlich meinte er: »Tja, ich denke, ich muß doch mal mit diesem Palmer sprechen... Sagen Sie, der hat Ihnen doch nicht zufällig auch Modell gestanden?«
    »Nein.«
    »Aber Sie kennen ihn, ja?«
    »Natürlich. Er hat mich ein paar hundertmal fotografiert; er hatte auch dauernd mit meinem Mann zu tun.«
    »Hat er etwa auch einen Schlüssel zu Ihrem Atelier gehabt?«
    Sie setzte zu einer Antwort an, zögerte aber auf einmal. Sellers bemerkte ihre Unsicherheit und stieß sofort nach: »Na —hat er einen?«
    »Ja. Im Augenblick hat er einen.«
    »Hat er ihn gestern schon gehabt?«
    »Ja.«
    »Wozu braucht er ihn denn?«
    »Ach, er sollte nur Aufnahmen von einigen meiner Bilder machen.«
    »Gemälde fotografieren? Warum das?«
    »Du meine Güte, warum... Man kann schließlich ein Ölbild schlecht in die Handtasche stecken, nicht wahr? Und hier und da will man mal jemand zeigen, was man so gemalt hat in der letzten Zeit... Für diesen Zweck habe ich mir von Palmer Farbaufnahmen machen lassen, die ich bequem mitnehmen kann.«
    »Das ist also nicht das erstemal?«
    »O nein... er hat alle meine Bilder fotografiert, über zwei Dutzend. Natürlich nicht alle auf einmal. Ich bestelle ihn immer, wenn ich etwas Neues gemalt habe. Ja, und jetzt stehen gerade wieder zwei neue Sachen unten, die sollte er auch aufnehmen — gestern sollte er es tun. So war es jedenfalls vereinbart.«
    »Um welche Zeit hatten Sie ihn denn bestellt?«
    »Wir hatten keine feste Zeit ausgemacht. Neulich abends traf ich ihn auf dieser Party. Da hab’ ich ihm einen Schlüssel gegeben und ihm gesagt, er solle gestern kommen, wenn es ihm gerade passen würde,; nur solle er vorher vom Portier aus anrufen, hab’ ich gesagt — ich wollte nicht, daß er hereinplatzt, wenn ich gerade bei der Arbeit bin.«
    »Wußte er denn, um welche Bilder es sich

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