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Der zweite Buddha

Der zweite Buddha

Titel: Der zweite Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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fündig.«
    Giddings hob fragend die Brauen. Sellers nickte und wandte sich wieder an Sylvia: »Also Sie kennen diesen Mortimer Jasper?«
    »Ich sage Ihnen ja, ich hab’ ihn mal irgendwo kennengelernt.«
    »Sind Sie mal mit ihm ausgegangen?«
    »Wir haben einmal zusammen gegessen.«
    »Sonst noch was?«
    »Das ist alles.«
    »Annäherungsversuche von seiner Seite?«
    »Der Mann könnte mein Vater sein!«
    »Na und?« meinte Sellers. »Wenn schon... und wenn er Ihr Urgroßvater sein könnte — das ist doch kein Hinderungsgrund. Ich behaupte ja nicht, daß er damit bei Ihnen landen konnte.«
    »Sie schätzen ihn falsch ein. Das wäre... das ist nicht seine Art.« Sellers betrachtete sie von oben bis unten. »Ist er blind?« erkundigte er sich.
    »Er ist ein Gentleman«, erwiderte sie betont.
    »Wahrscheinlich singt er auch im Kirchenchor«, grinste Sellers. »Was wollte er also? Warum hat er Sie zum Essen eingeladen?«
    »Er... ich glaube, er mag mich einfach. Eine Art... na, väterliche Zuneigung.«
    »So, er mag Sie; aha...«
    »Ich vermute es jedenfalls.«
    »Und keine Annäherungsversuche?«
    »Nein.«
    »Und das soll ich Ihnen glauben?«
    Sie sah hochmütig an ihm vorbei und schwieg.
    Nun schaltete sich Giddings ein. »Was wissen Sie über Mortimer Jasper?« fragte er.
    »So gut wie nichts.«
    »Wo haben Sie ihn kennengelernt? «
    »Also beim besten Willen… das habe ich vergessen. Wahrscheinlich in irgendeiner Gesellschaft; vielleicht bei den Crocketts — ich weiß es nicht mehr.«
    »Ach, Sie gingen zu den berühmten Crockett-Parties?«
    »Hier und da.«
    »Wie sind Sie denn da ‘reingekommen? «
    »Ich war eingeladen.«
    »Von wem?«
    »Von Mr. Crockett... oder auch von Mrs. Crockett.«
    »Manchmal hat Crockett Sie eingeladen, so... Vermutlich ein weiterer Fall von väterlicher Zuneigung?«
    »Unsinn. Er suchte immer ein paar Leute zusammen, die... na, die so eine Party ein bißchen in Schwung bringen konnten, verstehen Sie?«
    »Und das können Sie also?«
    »Ich hab es jedenfalls versucht.«
    »Schön. Und bei einer solchen Veranstaltung haben Sie Jasper kennengelernt?«
    »Möglich; das kann schon sein... Ich sage Ihnen doch, ich kann mich nicht mehr erinnern.«
    »Hm... Wie lange kennen Sie ihn denn schon?«
    »Das weiß ich auch nicht mehr.«
    »Und wann hat er Sie zum Essen ausgeführt?«
    »Das hat er mehrmals getan.«
    »Ach so, mehrmals... Wie oft denn?«
    »So genau kann ich mich nicht erinnern... ein paarmal halt.«
    Giddings sah zu Sellers hinüber. Der nickte leicht und übernahm das Verhör wieder. »Sagen Sie, Miss Hadley — was treibt dieser Jasper eigentlich? Wovon lebt er?«
    »Ich weiß nicht... Er hat wohl eine Pension, vielleicht hat er auch Vermögen; aber er übt keinen Beruf aus, glaube ich.«
    »So, aha. Na, aber irgendwas muß er doch den Tag über tun, nicht wahr? Womit beschäftigt er sich?«
    »Keine Ahnung.«
    »Worüber hat er sich denn mit Ihnen unterhalten, wenn Sie zusammen aus waren?«
    »Woher soll ich das heute noch wissen? Dies und das, was man eben so redet.«
    »War zum Beispiel einmal von Liebe die Rede?«
    »Hören Sie doch endlich damit auf! Nein!«
    »Oder vielleicht... vom Geldverdienen?«
    »Kaum. Ich glaube, er ist recht wohlhabend.«
    »Hat er sich... was gibt’s denn noch... hat er sich für Kunst interessiert?«
    »Ja, für Kunst interessiert er sich, das stimmt.«
    »Auch für Juwelen?«
    »Für Edelsteine, würde ich sagen, für die Steine als solche. Juwelen im üblichen Sinne wohl weniger... Ich glaube, er liebt ganz einfach das Schöne an sich. Er spezialisiert sich auch nicht auf eine bestimmte Kunstgattung, soviel ich weiß.«
    »>Das Schöne an sich<, so... Und Sie hat er nicht in diese Kategorie eingeschlossen, meinen Sie?«
    »Zumindest hat er nie etwas Derartiges gesagt.«
    »Aber angesehen wird er Sie doch wohl haben.«
    »Wie soll ich wissen, wo er hingeguckt hat?«
    Sellers sah sie nun seinerseits an und meinte: »Sagen Sie mal — könnten Sie nicht wenigstens versuchen, ein ganz klein wenig entgegenkommender zu sein? Wir können nämlich auch anders, Miss Hadley.«
    Sie erwiderte seinen Blick kühl. »Was wollen Sie denn noch wissen?«
    »Verschiedenes... Aber fangen wir noch einmal bei Jasper an. Haben Sie ihm je Geld gegeben?«
    »Ich? Wie kommen Sie denn darauf? Warum sollte ich ihm Geld geben?«
    »Na schön, probieren wir’s mal anders herum — hat er Ihnen Geld gegeben?«
    Sie zögerte. Sellers ergänzte rasch: »Vergessen Sie

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