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Der zweite Buddha

Der zweite Buddha

Titel: Der zweite Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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nicht, daß wir Mittel und Wege haben, Ihre Aussage zu überprüfen.«
    »Er hat mir einen Scheck über tausend Dollar gegeben«, antwortete sie.
    »Was Sie nicht sagen ...« Sellers rieb sich die Hände. »Tausend Piepen! Nicht schlecht für einen väterlichen Freund.«
    Sie fuhr hoch: »Lassen Sie das endlich! Es war nur... es war ein Darlehen.«
    »Ein Darlehen, so... Wofür haben Sie das Geld gebraucht?«
    »Für verschiedene Dinge. Ich brauchte Kleider, und vor allem war ein Autowechsel am Platzen.«
    »Was Sie nicht sagen ...«
    »Jetzt hör’n Sie aber auf!« explodierte sie. »Können Sie nicht mal was anderes sagen? Sie gehen mir allmählich auf die Nerven!«
    Sellers grinste und lehnte sich zurück. »Das hat doch keinen Sinn, Sylvia«, meinte er gemütlich. »Warum brüllen Sie mich an? Sind Sie sich nicht darüber im klaren, daß Sie auf diese Art meine Freundschaft riskieren?«
    »Ihre Freundschaft können Sie sich an den Hut stecken, Sie ...«
    »Pst!« unterbrach Sellers und legte den Finger an die Lippen. »Sie werden meine Freundschaft noch bitter nötig haben!«
    »Wozu brauche ich die Freundschaft eines blöden Polizisten?«
    »Ts, ts, ts... Also erstens bin ich nicht blöd. Und zweitens hat es sich doch gezeigt, daß Sie mit Ihren Freunden ganz gut fahren: Da ist ein alter Knacker, der Ihr Vater sein könnte; er lädt Sie zum Essen
    ein; es bestehen keinerlei Gemeinsamkeiten zwischen Ihnen beiden, als Frau interessieren Sie ihn auch nicht — er will sich bloß über Kunst unterhalten; Sie können sich noch nicht einmal erinnern, wann und wo Sie ihn kennengelernt haben. Und dieser Mann greift lässig in die Tasche und drückt Ihnen 1000 Dollar in die Hand... Mädchen, wenn man solche Freunde hat, soll man nicht auf die Freundschaft schimpfen.«
    Während er sprach, war Sylvia Hadley ruhiger geworden. Sie hatte aber nur halb zugehört. Ihr Blick war zu mir herübergewandert und nachdenklich an mir hängengeblieben. Nun fragte sie unvermittelt: »Sagen Sie mal, Inspektor — was hat eigentlich Lam mit der Geschichte zu tun?«
    »Ach der ...«, Sellers lachte. »Den haben wir nur mitgebracht, damit er keinen Unsinn macht. Den darf man nicht allein lassen, wissen Sie, sonst stellt er was an.«
    »Wenn ich wüßte ...«, begann sie, zögerte und fuhr dann fort: »Wenn ich wüßte, daß er hinter diesem freundnachbarlichen Besuch steckt, dann würde ich... dann könnte ich Ihnen noch ganz andere Sachen erzählen.«
    »Ach nee«, grinste Sellers und schielte zu Giddings hinüber, »was Sie nicht sagen... Was denn zum Beispiel?«
    »Nichts. So nicht. Ich will nicht.«
    Das Grinsen verstärkte sich: »Das meinen Sie... Was hältst du davon, Thad?«
    »Ich denke, wir sollten mal nachschauen«, schlug Giddings vor. »Einverstanden«, erklärte Sellers. »Ziehen Sie sich an, Sylvia. Sie müssen sich noch ein bißchen Bewegung machen.«
    »Wie bitte?«
    »Nichts Besonderes, nur eine kleine Spazierfahrt.«
    »Hören Sie mal, Sie können mich nicht aufs Präsidium schleppen, wann es Ihnen paßt. Ich habe eine Verabredung.«
    »Wie schade«, bedauerte Sellers, »wieder ein hoffnungsvoller junger Mann, der versetzt wird — oder ein väterlicher Freund?... Los, machen Sie sich fertig.«
    Sie sah mich durchdringend an und murmelte: »Ich werde den Gedanken nicht los, daß Sie mir das eingebrockt haben. Wenn das stimmt und ich komme dahinter, dann ...«
    »Was dann?« hakte Sellers ein.
    »Ach nichts.« Sie stand auf und wollte ins Schlafzimmer. Giddings erhob sich gleichfalls und machte Anstalten, ihr zu folgen.
    »Sie bleiben gefälligst hier!« fauchte sie ihn an. »Ich muß mich umziehen!«
    »Nicht nötig«, meinte Sellers gelassen. »Ziehen Sie einen Mantel über — das reicht.«
    »Woher wissen Sie das?« zischte sie zurück.
    »Schwer zu sagen... ist wohl Gefühlssache«, grinste Sellers. Unterdessen hatte Giddings in der Garderobe einen Mantel entdeckt und half ihr beim Anziehen. Sie fügte sich jetzt, aber es war ihr anzusehen, daß es ihr nicht leichtfiel. Wir verließen ihre Wohnung, fuhren im Fahrstuhl nach unten und stiegen in das Polizeiauto.
    Wir waren noch keine drei Blocks weit gefahren, da sagte Sylvia Hadley: »Das ist aber nicht der Weg zum Präsidium, Sie!«
    »Wer hat denn was vom Präsidium gesagt?« gab Giddings zurück.
    »Soll das heißen, daß Sie mich nicht ins Präsidium... Sie dürfen mich doch nicht einfach irgendwohin verschleppen! Wie denken Sie sich denn das?«
    »Wir

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