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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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hinten, stürzte von der Ladefläche und blieb regungslos im Sand liegen.
    Schüsse peitschten durch die Wüste, als Hassan losrannte, um die Maschinenpistole des toten Serben an sich zu reißen. Savage traf ihn in die Schulter. Hassan wurde von der Wucht der Kugel herumgerissen und zu Boden geschleudert, doch von einem eiserner Willen getrieben, kroch er weiter auf die Maschinenpistole zu.
    Mit wenigen Schritten war Savage bei ihm und richtete die Browning auf seinen Kopf. »Machen Sie nur. Heben Sie die Maschinenpistole auf. Aber das wird das Letzte sein, was Sie auf dieser Erde in der Hand halten.«
    Hassan drehte sich auf den Rücken, presste eine Hand auf seine blutende Schulter und starrte Savage voller Hass an. »Sie haben gerade Ihr eigenes Todesurteil unterschrieben, Amerikaner.«
    »Das habe ich schon vor langer Zeit getan.« Savage hob die Maschinenpistole auf und blickte Jack fragend an. »Wer ist der Kerl eigentlich?«
    »Hassan Malik.«
    Savage runzelte die Stirn. »Ich habe Geschichten über ihn gehört. Ein armer beduinischer Junge, der reich geworden ist. Ist er das?«
    »Ja.« Jack ging zu Hassan, wühlte in dessen Taschen und zog ein Handy heraus.
    »Was hast du vor?«, fragte Savage.
    »Ich will diese Sache zu Ende bringen.« Jack warf Hassan das Handy zu. »Rufen Sie Ihre Schwester an. Sagen Sie ihr, sie soll hierherkommen. Allein.«

136.
    Die aufgehende Sonne tauchte den Horizont in rotes Licht. In der Ferne war ein Wagen zu sehen, ein heller Pick-up. Jack beobachtete, wie die Scheinwerfer sich näherten.
    »Wo hast du eigentlich so Schießen gelernt, Buddy?«, fragte er Savage.
    »Einmal Marine, immer Marine. Erzähl mir etwas über Hassan. Was hat er mit der ganzen Sache zu tun?«
    Nachdem Jack es ihm erklärt hatte, waren die Scheinwerfer keine hundert Meter mehr entfernt. »Nimm den Pick-up sicherheitshalber ins Visier, Buddy«, sagte er.
    Savage legte die Waffe an und schüttelte den Kopf. »Was für eine Geschichte. Malik hat die Schriftrolle vergraben?«
    »Ja. Er wollte, dass ich sie finde und die Welt erfährt, was darin steht.«
    »Ich glaube, das ist ihm gelungen. Und wir alle sind dabei vernichtet worden.«
    »Wie meinst du das?«
    Ehe Savage antworten konnte, blieb der Pick-up stehen. Yasmin sprang heraus und rannte zu ihrem Bruder. »Hassan!«
    »Er hat viel Blut verloren«, sagte Jack. »Bring ihn so schnell wie möglich zu einem Arzt.«
    Er half Yasmin, Hassan zum Pick-up zu tragen und ihn auf den Beifahrersitz zu heben. »Lassen Sie uns einen Schlussstrich unter die Sache ziehen, Hassan«, sagte er dann und drehte sich kurz zu Savage um. »Gib mir die Aktentasche, Buddy.«
    Savage hob die Tasche vom Boden auf und reichte sie Jack. »Was hast du vor?«
    »Die Schriftrolle hat nur Tod und Verderben gebracht.Vielleicht hat das ein Ende, wenn er sie zurückbekommt.« Jack warf Hassan die Aktentasche in den Schoß. »Nehmen Sie die Schriftrolle, und wir sind quitt. Fahren Sie über die jordanische Grenze zurück. Dort kann Ihnen nichts passieren. Und jetzt hauen Sie ab.«
    »Bist du verrückt?«, stieß Savage hervor. »Diesen Deal habe ich nicht gemacht, Jack!«
    »Was für einen Deal?«
    In diesem Augenblick tauchten zahlreiche Scheinwerfer am Horizont auf, und das ferne Geräusch von Motoren war zu vernehmen. Die Fahrzeuge kamen von der israelischen Grenze durch die Wüste auf sie zu.
    »Die Israelis«, sagte Savage.
    Ohne jedes Anzeichen von Angst beobachtete Hassan die näher kommenden Scheinwerfer. »Sie sind ein seltsamer Bursche, Cane«, sagte er. »Aber ein ehrenwerter Mann.«
    Savage schwenkte die Maschinenpistole. »Geben Sie mir die Aktentasche zurück, Hassan.«
    »Nein, Buddy …«, sagte Jack.
    »Keine Sorge. Ich habe noch andere Schriftrollen, die ebenso vernichtende Enthüllungen enthalten. Er kann sie ruhig haben. An meinen Plänen ändert sich dadurch nichts.« Hassan presste stöhnend eine Hand auf die Wunde. Die Blutung war stärker geworden. Dann warf er Jack die Aktentasche vor die Füße.
    »Ma’assalama , Cane.«
    »Ma’assalama.«
    Yasmin suchte Jacks Blick. Es schien, als wollte sie etwas sagen.
    »Verschwindet, ehe die Israelis hier sind und dein Bruder verblutet, Yasmin«, drängte Jack.
    »Wir schulden dir Dank, Jack.«
    »Ihr schuldet mir gar nichts. Achte nur darauf, dass Hassan sich aus meinem Leben heraushält. Dann könnt ihr beide noch sehr alt werden.«
    Yasmins Lippen zitterten. Sie strich Jack über die Wange. »Vielleicht zu einer anderen

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