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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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gefunden, die zur Tür führen. Aber nach den Wischspuren zu beiden Seiten der Abdrücke zu urteilen, gehe ich davon aus, dass sie entstanden sind, nachdem der Mörder das Zelt verlassen hatte. Der Boden wurde gereinigt, vermutlich gleich nach dem Mord. Ich wollte, meine Frau würde so gründlich putzen.«
    »Noch etwas?«
    »Ein paar verwischte Stiefelabdrücke auf der rechten Seite draußen vor dem Zelt. Die Spurensicherung wird einen Abgleich mit allen hier auffindbaren Stiefeln vornehmen. Aber was die Fingerabdrücke betrifft, würden wir ein ganzes Jahr brauchen, um sie alle zu dokumentieren. Man findet sie hier überall: auf den Bücherregalen, auf dem Schrankkoffer, sogar auf dem Zeltboden. Es war schließlich das Büro des Professors und Grabungsleiters. Jeder hier hat das Zelt ab und zu betreten. Allein von den Zeltstangen in der Mitte haben wir mindestens zwanzig verschiedene Fingerabdrücke genommen.«
    Lela entdeckte einen getrockneten Blutspritzer auf dem nackten Boden. Sie kniete sich hin, berührte den Fleck mit der Fingerspitze und roch daran. Hershel grinste. »Das ist ein Kaffeefleck. Ich hab’s überprüft.«
    Lela wischte sich die Hände ab und stand auf. Dann wandte sie sich dem Schreibtisch und dem zusammengerollten Klumpen vermoderten Stoffes zu. »Was ist das?«
    »Das Leinentuch, in das die Schriftrolle eingerollt war. Es lag im Tonkrug. Wir werden beides auf Fingerabdrücke untersuchen.«
    Lela beugte sich vor, betrachtete das Leinentuch und schnupperte daran. Es roch alt und moderig. »Sind auch auf dem Schreibtisch Fingerabdrücke?«
    »Jede Menge.« Hershel reichte Lela eine Beweistüte aus Plastik. »Das hier haben wir verstreut auf dem Boden gefunden.«
    Lela schaute sich den Inhalt der Tüte genau an. Sie enthielt kleine Fragmente eines bräunlichen Materials, das aussah wie vergilbtes Zeitungspapier. »Was ist das?«
    »Ich nehme an, es sind Bruchstücke von altem Pergament, vermutlich von der Schriftrolle. Wir können das Alter des Pergaments mit Hilfe der C14-Methode bestimmen.«
    »Glauben Sie, dass es einen Kampf gegeben hat?«, fragte Lela den Pathologen.
    »Eindeutige Beweise dafür gibt es nicht.«
    »Wann können Sie mir Näheres sagen, Yad?«
    »Ich müsste heute Abend mit der Autopsie fertig sein. Alles andere folgt dann morgen im Lauf des Tages.«
    »Ich habe zwei meiner Männer beauftragt, mit den hier ansässigen Beduinen zu sprechen, um mehr zu erfahren, aber bis jetzt hatten sie kein Glück«, sagte Mosberg.
    »Gibt es Zeugen? Hat jemand etwas gesehen, Yad?«
    »Nun, es gibt da ein Problem: Alle behaupten, sie hätten ein paar Gläser zu viel getrunken, seien dann in ihre Zelte zurückgekehrt und sofort eingeschlafen. Alle bis auf Jack Cane und Yasmin.«
    »Läuft was zwischen den beiden?«
    Mosberg zuckte mit den Schultern. »Davon hat keiner was gesagt, aber die beiden haben um sechs Uhr früh gemeinsam da oben auf dem Hügel gesessen. Ich glaube kaum, dass sie dort eine Lagebesprechung abgehalten haben. Buddy Savage sagt, er sei gegen sechs Uhr aufgewacht, weil Professor Greens Zelttür im Wind geflattert hat. Der Lärm habe ihn daran gehindert, wieder einzuschlafen. Als Savage die Zelttür verschließen wollte, entdeckte er Green mit einem Messer in der Brust auf dem Zeltboden. Daraufhin hat Savage die anderen geweckt. Später haben sie dann festgestellt, dass die Schriftrolle weg war.«
    »Weg? Was soll das heißen?«
    »Gestohlen, verschwunden, futsch. Meine Leute haben sämtliche Zelte und Container durchsucht. Im ganzen Camp gibt es keine Spur von der Schriftrolle.«
    »Glauben Sie, ein Diebstahl dieser Schriftrolle könnte das Motiv für Greens Tod sein?«
    Mosberg kratzte sich im Nacken. »Schon möglich. Meine Männer vernehmen die Leute hier im Camp noch. Es wird einige Zeit dauern, bis wir damit fertig sind und unsere Schlüsse ziehen können.«
    Lela nickte Hershel kurz zu. »Danke, Yad.«
    »War mir ein Vergnügen«, erwiderte Hershel und setzte seine Arbeit fort.
    »Haben Sie diesen Buddy Savage schon verhört?«, wollte Lela von Mosberg wissen.
    Mosberg nickte. »Seine Aussage hört sich schlüssig an. Ich habe in einem der Container einen Verhörraum eingerichtet. Dort können Sie sich die Leute vornehmen, die Sie persönlich befragen möchten.«
    »Dann fangen wir am besten gleich damit an.« Lela folgte Mosberg hinaus ins grelle Sonnenlicht.
    Als sich ein untersetzter, rothaariger Mann den Polizisten vor dem Zelt näherte, entstand Aufregung. Der

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