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Der zweite Tod

Der zweite Tod

Titel: Der zweite Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Scholten
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und sah Kjell in die Augen. »Jemand kommt und holt euch ab.«
    »Dann nehmen wir so lange Platz.«
    Es dauerte fünf Minuten, bis eine Frau mit kastanienbraunem Haar und Businesskostüm aus dem Lift stieg. Kjell und seine Kollegen erhoben sich.
    »Worum geht es bitte?«
    »Bitte schön.« Er wies auf die Aufzugtür. Mit der anderen Hand zeigte er seinen Ausweis. So drängte er die Frau zwischen seinen beiden geöffneten Armen vor sich her. Die anderen folgten. In den Aufzug passten nur acht Personen, der Rest nahm die Treppe.
    Die Fußtruppe stand schon oben, als der Lift ankam. Fohlin kam selbstsicher auf sie zu. Er trug einen braunen Anzug, der von derselben Güte war wie der graue bei Kjells letztem Besuch.
    »Hallo«, sagte Fohlin. »Kommt ihr wegen unseres Gesprächs am Montag?«
    »Wo warst du am Wochenende, Freitag, Samstag, Sonntag?«
    »Freitag bis acht Uhr hier, seitdem zu Hause.«
    »Kann das jemand bestätigen?«
    »Meine Frau, nehme ich an. Bitte fragt sie.«
    Fohlin konnte natürlich nicht wissen, dass Kjell das Telefonat mit seiner Frau bekannt war. »Das haben wir bereits. Sie hat das bestätigt.«
    »Na dann. Weshalb brauche ich denn für das Wochenende ein Alibi?«
    »Das werden wir später klären. Bitte bestell deinen Anwalt nach Kungsholmen ins Präsidium.«
    Die Türen öffneten sich erneut. Nun strömten zwei Dutzend uniformierte Polizisten herein. Fohlin wurde gleich mitgenommen und nach Kungsholmen gebracht, ebenso zehn andere Mitarbeiter, darunter auch Fohlins Sekretärin und Petra Hult, die Halterin des blauen Hondas. Die Computerexperten nahmen ihre Arbeit in dem Raum auf, der von der Serveranlage ausgefüllt war.
    Viele Mitarbeiter traten aus ihren Büros. Sie hatten soeben festgestellt, dass ihr Computer nicht mehr reagierte. Ein Fenster war auf ihren Bildschirmen aufgetaucht und forderte sie auf, den Computer nicht auszuschalten, das bringe gar nichts. Stattdessen solle man sitzen bleiben und abwarten.
    Kjell ging in eines der Büros, weil er es mit eigenen Augen sehen wollte. Gut, wenn man Sofi nicht zum Feind hat, dachte er. Das war ihre bisher spektakulärste Computeraktion. Sie hatte die totale Kontrolle über Södra Hammarbyhamn einschließlich des Mobilfunknetzes.
    Ragnars Gruppe untersuchte die Aktenordner. Daraus würde sich nichts ergeben, eigentlich kam es nur auf den Auftritt an. Die Sache war schon gelaufen.
     
    Barbro wartete im Büro auf die Ankunft von Petra Hult. Um halb zwölf war es so weit. Sie war gespannt und hatte die Wartezeit genutzt, um alle möglichen Szenarien durchzuspielen. Dann betrat sie Verhörraum sechs im dritten Stock. Die Frau hatte ihre dicke weiße Daunenjacke nicht ausgezogen. Barbro ließ einen Stapel Papiere auf die Tischplatte fallen und setzte sich der Frau gegenüber. Grußlos begann sie das Verhör.
    »Du bist heute gegen acht mit dem blauen Honda bei SHF angekommen.« Sie zog ein Foto aus der Klarsichthülle und drehte es ihr hin. Darauf sah man, wie Petra Hult aus dem Wagen stieg. »Das Auto ist auf deinen Namen zugelassen. Kannst du mir mehr über diesen Wagen erzählen?«
    »Ich habe ihn seit drei Jahren. Er ist vom Betrieb teilfinanziert.«
    »Machen das noch andere Mitarbeiter?«
    Sie nickte.
    »Wer fährt mit dem Wagen?«
    »Vor allem ich.«
    »Wer sonst noch?«
    »Während ich arbeite, können ihn auch andere benutzen. Die Firma zahlt dafür. Sonst könnte ich mir den Wagen gar nicht leisten.«
    »Wer ihn ausleihen möchte, fragt dich?«
    »Nein, ich gebe den Schlüssel an der Rezeption ab. Die regeln das.«
    »Dann gibt es ein Fahrtenbuch?«
    »Ja, es liegt im Handschuhfach.«
    Barbro nahm ihr Telefon und rief in der Garage an. Dort gab es ein gesondertes Abteil, in dem die Spurensicherung beschlagnahmte Wagen aufbewahrte und untersuchte. Sie forderte das Fahrtenbuch an.
    »Der Wagen wird untersucht, du kannst ihn in den nächsten Tagen nicht verwenden.«
    Sie warteten einige Minuten, bis ein Mitarbeiter anklopfte und das Fahrtenbuch hereinbrachte. Barbro blätterte es durch.
    »Kennst du diese Namen?«
    Petra Hult kannte drei der aufgeführten Personen.
    »Und vorgestern?«
    »Ich bin um acht gekommen und abends um sechs mit dem Wagen zurückgefahren.«
    Barbro beendete das Verhör und ging in ihr Büro zurück. Zusammen mit Sofi suchte sie alle fünf Namen im Personalverzeichnis der SHF. Leider handelte es sich ausschließlich um Frauen. Am Montag hatte eine gewisse Selma Hildingson den Wagen in der entsprechenden Zeit

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