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Der Zweite Tod

Titel: Der Zweite Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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gewartet. Dann war ich ihn los.«
    Auf der Fahrt schwiegen sie. Sofi war dabei, die Gedanken in ihrem Kopf zu entrümpeln. Barbro tat sicher dasselbe. Zu Beginn der Ermittlung hatte Sofi sehr viel Zeit darauf verwendet, Hintergründe und Verbindungen zu erforschen, für die es zunächst keine sichtbaren Anhaltspunkte gegeben hatte. Dabei hatte sie einen Nachmittag lang alle Telefongesellschaften abgeklappert. Und damals war sie skeptisch gewesen, weil so viele Verbindungen, die normalerweise von einem Menschen in alle Richtungen abgehen, bei Carl Petersson nicht vorhanden waren. Autos, Mobil te le fone, Freunde.
    Bei Petersson lag die Lösung für alle Rätsel immer direkt nebenan, das hatte sie nun verstanden. Das Haus in Nysättra lief auf Kajsas Namen. Das war doch eigentl ich erstaunl ich, denn sie musste ih rem Mann eine Im mo bi lie ver heim li chen, Pe tersson hingegen hätte ohne Not seinen Namen dafür hergeben können. Alle Menschen waren bereit gewesen, ihre Existenz für ihn zu riskieren.
    Sofi richtete ihre Worte an den Rückspiegel, damit er sie nach hinten zu Mari reflektierte: »Was hat dich an Carl gereizt, Mari?« Sie sah ihren Worten hinterher. Mari hockte in der Dunkelheit, aber Sofi konnte dennoch sehen, wie sie die Frage aufnahm.
    »Ich weiß es gar nicht. Es tut mir leid.«
    »Hatte er eine be sondere Aus strah lung, eine Aura?«
    »Ja.« Die Stimme kam dünn aus dem dunklen Nichts.
    Im Präsidium hatte es Sofi eilig, einige Dinge zu tun. Sie war nun bereit, alle Vor stel lun gen um zudre hen. Mari wurde wieder in ihre Arrestzelle gebracht.
    »Wir haben doch bisher geglaubt, dass Petersson der Mittelpunkt war«, sagte Sofi, als sie mit Barbro in den Lift stieg. »Und die anderen die Lakaien.«
    Barbro nickte. So war das noch gar nicht ausgesprochen worden.
    »Wir sind deshalb darauf gekommen, weil die anderen alle in Schwie rig keiten hin gen, wäh rend Petersson unbehel ligt waltete. Bis zu dem Zeitpunkt, als er ermordet wurde.« Barbro hörte ihr schweigend zu. »Und wenn wir das Zentrum einmal verschieben und Carl Petersson an den Rand versetzen?«
    »Was schlägst du vor?«, fragte Barbro ratlos.
    »Petersson hat Kajsa enterbt. Sie war ganz sicher die Begünstigte in seinem ersten Testament. Warum, glaubst du, hat er das gemacht?«
    »Er hat sie gehasst oder wollte sich rächen. Vielleicht wollte er sie rein le gen.«
    Sofi lächelte. Über sich selbst. Am Anfang konnte man ihr alles verkaufen, aber irgendwann kam der Punkt, wo sie den Kern der Wahrheit entdeckte. Sie spürte es am ganzen Körper, wenn sie endlich richtig lag. »Ich halte Kajsa für einen unglaublich kalten Menschen, der sich selbst und andere beherrscht.«
    Barbro lachte. »Bist du darauf gekommen, weil sie dich an der Nase he rumgeführt hat?«
    »Ja. Weißt du, was Petersson vorhatte? Er wollte sich all das Geld schnappen, das er bekommen konnte. Er wollte sich Mari schnap pen und ir gendwohin verschwinden.«
    »Du meinst, er wollte weg von Kajsa?«
    Sofi nickte. Ihre Vermutung war gewagt, aber Barbro sagte nichts. Die Fahrstuhltür öffnete sich. Der Flur war dunkel. Barbro, vor vie len Jah ren Länspolis meis te rin im Degen fechten, erreichte den Licht schalter mit ausgestreck tem Arm.
    »Wir suchen dieses Telefon, das Mari gesehen hat«, sagte Sofi. »Mobilfunkverträge müssen auf einen Namen lauten, und den suchen wir jetzt.«
    »Und wenn es eine anonyme Prepaidkarte ist?«
    »Dann kann ich es dennoch herausfinden. Dann muss ich nach den Orten suchen. Aber das kann dauern.«
    »Wie willst du anfangen?«, fragte Barbro, als sie das Büro erreichten.
    »Wir müssen nur beherzigen, dass alles viel unintelligenter ist, als man uns von Anfang an weismachen wollte. Wir beginnen natürlich mit Kajsa.«
    Die Anrufe bei den Mobilfunkzentralen übernahm Sofi. Dort hatte sie gute Kontakte.
    Nach einer Stunde, Mitternacht war vorüber, hatte Sofi die Mobil funk num mer ei nes Te le fons ge funden, das auf den Namen Kajsa Björkl und lief. Der Vertrag war in einer Fil iale in Stock holm abgeschlos sen worden. Plötz lich wurde die stickige Luft ganz flirrend. Die beiden Polizistinnen sahen einander an.
    »Nicht gerade vorsichtig«, kommentierte Barbro den Fund.
    »Warum auch! Wenn du einmal all es betrachtest, was passiert ist, dann kannst du sehen, dass sie es gar nicht vertuschen mussten. Wenn Mari Petersson nicht angegriffen hätte, wäre das auch gar nicht nötig gewesen.«
    Während sie auf eine E-Mail von der

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