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Der Zweite Tod

Titel: Der Zweite Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ermitt lungsgruppe der RKP be fördern, obwohl sie datür um zehn bis zwanzig Jahre zu jung war, und dann auch noch ein Verhältnis mit ihr beginnen. Zwar war Ida vor zehn Jahren auch erst zweiundzwanzig gewesen, aber sie war weder seine Untergebene gewesen noch hatte er sich dagegen weh ren kön nen.
    Bis vor drei Monaten hatte die Meinung geherrscht, dass Sofi durch aus an Männern inte res siert sei, aber zu schüchtern und vielleicht sogar ein wenig verklemmt. Dann war Maja auf den Plan getreten. Sofi und Maja hatten sich erst im Sommer kennengelernt. Seit dem Herbst gingen die vier oft nach der Arbeit in Majas Bar, die sie zusammen mit zwei Männern betrieb und wo jetzt auch Lindas Bilder hingen. Jedes Mal, wenn sie dort waren, hatte Maja einen anderen Partner. Als dann herauskam, dass jeder zweite Partner von Maja eine Frau war, spaltete sich Barbro in ihrer Meinung von Kjell ab und gründete eine eigene Denkschule. Seither vertrat sie die Ansicht, dass Sofi ihrer Freundin nicht unähn lich war, nur ohne Ge legen heit.

14
    Inspektorin Snas friSur Jömundardöttir stürzte den langen Gang im sechsten Stock des Vordergebäudes entlang. Keuchend steckte sie ihre Magnetkarte in den Leser an der Glastür, hinter der die Räume der CederströmGruppe lagen. Sechs Uhr vier! Vier Minuten zu spät. Als sie dann die Tür zum Besprechungsraum aufstieß, bekam sie, was sie befürchtet hatte. Drei schwedische Augenpaare blickten sie betreten an, aber niemand sagte etwas. Vier Minuten zu spät, in Schweden eine Ewigkeit. Nur vier Mi nuten zu früh war schlimmer. Die Schwe den rück ten sich auf den Stühlen zurecht und räusperten sich unmerklich.
    Sie bat um Verzeihung und bet onte das Wort abs ichtl ich falsch auf der ersten Silbe, um den Isländer bonus aus zu kosten. Die Schweden und ihre verdammten Besprechungen.
    »Wir haben Mari Svahns Teteton in ihrem Zimmer getunden«, begann Barbro. »Wir brauchen den DNAVer gleich nicht mehr abzuwarten. Mari Svahn hat Petersson gekannt, sie haben regel mä ßig mit ei nander te lefoniert. Seit dem Tod des Vaters hat sie das Telefon jedoch nicht mehr benutzt. Auch sonst finden wir einige schriftliche Hinweise auf ihn in dem Haus, aber über das Ver hält nis der beiden zuei nander geben sie keine Auskunft.«
    »Wir müssen sie bald finden«, meinte Kjell. »Sie war wohl der Mensch, der Petersson am nächsten stand. Deshalb ist es vernünftig anzunehmen, dass sie als Täterin in Frage kommt. In jedem Fall brauchen wir sie. Falls sie wirkl ich die Täterin ist, hat sie fast drei Tage Vorsprung, genug Zeit, um einmal um die Welt zu reisen.« Kjell blickte auffordernd zu SnafriSur.
    »Ihr Bank konto ist stark belas tet«, berichtete sie. »Wenn ihr keine anderen Geldquellen zur Verfügung standen, wird sie nicht weit gekommen sein. Das Haus ist erst zur Hälfte abbezahlt. Der Vater wurde vor drei Jah ren arbeits un fä hig, aber bereits damals war die Finanzierung so gut wie geplatzt. Immer wieder sind jedoch größere Geldbeträge auf das Konto einbezahlt worden, und immer in bar.«
    Kjell strich sich übers Kinn. »Ich frage mich, wie sie das am Jahresende dem Finanzamt verkaufen wollte. Wir können zum Spaß einmal annehmen, dass das Geld von Petersson stammt.«
    »Das ist sogar sehr wahrscheinlich«, glaubte SnasfriSur. »Mari Svahn ist dreiundzwanzig, aber wir haben keinerlei Verbindungen zu anderen Menschen entdeckt. Außer zu
Kartl Pjätürrrssson.«
Obwohl SnasfriSur mit gutem Schwedisch glänzen konnte, sprach sie Namen immer noch oft isländisch aus, vor allem, wenn sie gehetzt war. »Das Geld stammt aber nicht von sei nem Bank konto. Es gibt keine Abhe bun gen, die sich im Betrag irgendwie mit den Einzahlungen deckten. Und
Pjätürrrssson
hat Mari auch nicht als Angestellte deklariert. Seit ihrem Studienabschluss vor einem Jahr bezieht sie kein offizielles Ein kom men.«
    »Warum überhaupt der Umweg über das Bargeld?«, fragte Henning. »Egal ob von Petersson oder nicht, das Geld ist nicht legal, wenn ihr mich fragt.«
    »Mari Svahn hat nach dem Tod ihres Vaters die Bank gebeten, das Haus zu übernehmen. Die Bank sagt, das sei mit großen Verlusten verbunden, aber auf die Dauer ohnehin nicht zu vermeiden. Was soll sie auch mit dem Riesenklotz? Sie hat in der Vergangenheit große Summen in das Haus und die medizinische Versorgung ihres Vaters gesteckt. Dennoch erbt sie jetzt einen Berg von Schulden.«
    »In Schweden kann man Schulden nicht erben«, erklärte ihr Hen

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