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Der zweite Weltkrieg

Der zweite Weltkrieg

Titel: Der zweite Weltkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Schreiber
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deutschen U-Boots auf einen ihrer Zerstörer, am 11. September Schießbefehl gegen Kriegsschiffe der Achsenmächte, die in Seegebieten operierten, die für die eigene Verteidigung wichtig erschienen. Da Hitler daran lag, die Vereinigten Staaten bis zum Sieg über Stalin vom Krieg fernzuhalten, nahm er die Provokation hin. Vom selben Tag stammt ein Memorandum des Generalstabs
(Joint Chiefs of Staff committee)
, das, den Kriegseintritt vorausgesetzt, die militärische Niederwerfung des Dritten Reichs und die Wahrung der Integrität der Philippinen, Malayas, Niederländisch-Indiens, Australiens, Burmas sowie Chinas empfahl. Die weltumfassende Dramatik des zweiten Halbjahrs 1941 erreichte am 9. Oktober, als sich der Präsident für den beschleunigten Bau der Atombombe entschied, ihren Höhepunkt: ein schicksalhafter Entschluss.
    Bereits am 12. Juli hatten London und Moskau ein Übereinkommen unterzeichnet, in dem sie sich im Krieg gegen „Hitler-Deutschland“ totale Unterstützung zusicherten und einen Sonderfrieden oder einseitigen Waffenstillstand ausschlossen. Stalin wollte eigentlich mehr. Um die mit dem Rücken zur Wand kämpfende Rote Armee zu entlasten, drängte er die britische Regierung seit dem 18. Juli, auf dem europäischen Kontinent eine zweite Front zu errichten. Das Vereinigte Königreich sah sich hierzu außerstande.
    Große Schwierigkeiten der sowjetischen Kriegführung resultierten aus den riesigen Materialverlusten, die Stalins Truppen 1941 erlitten. Roosevelt und Churchill wussten das, und anlässlich bilateraler Beratungen vom 9. bis 14. August – die das Ziel der „endgültigen Zerstörung der Nazi-Tyrannei“ bestätigten und mit der Verkündung von in der Atlantik-Charta zusammengefassten Friedenszielen endeten – schlugen sie Stalin deshalb eine Drei-Mächte-Konferenz vor. Experten sollten klären, was die Sowjetunion sofort brauchte. Amerikaner, Briten und Sowjets verhandelten darüber ab dem 28. September in Moskau. Sie vereinbarten, dass der Roten Armee bis zum Juni 1942 Flugzeuge, Panzer, 5000 Jeeps und 85.000 Lastkraftwagengeliefert würden. Im Hinblick darauf erwies sich der Einmarsch von sowjetischen sowie britischen Truppen in den neutralen, aber deutschfreundlichen Iran (25.8.41) als vorteilhaft. Danach konnten nämlich neben Murmansk und Archangel’sk auch die Häfen des Persischen Golfs für die Versorgung der Sowjetunion mit Waffen, Gerät und Gütern aller Art genutzt werden.
    Stalin zeigte sich allerdings von den Besprechungsergebnissen enttäuscht. Aus seiner Sicht blieb die Sowjetunion unnötigerweise ganz auf sich allein angewiesen. Das traf zwar nicht zu, doch sein früher Argwohn wirkte sich nachhaltigst auf die sowjetische Politik aus. Nichtsdestoweniger überstand die
Grand Alliance –
was besonders Hitlers Erwartungen zuwiderlief – bis zum Ende der Kampfhandlungen alle Krisen sowie Belastungen. Sie richtete sich im Übrigen vor dem 8. August 1945, an dem Moskau den japanisch-sowjetischen Nichtangriffspakt aufkündigte und Tokyo den Krieg erklärte, nur gegen das Dritte Reich und seine europäischen Verbündeten. Das japanische Problem betraf bis dahin im Wesentlichen lediglich Großbritannien und die Vereinigten Staaten.
    Wie dargelegt entschied sich Tokyo im Juni 1941 für den Vorstoß nach Süden. Mit dem erzwungenen Einverständnis des Vichy-Regimes rückten am 24. Juli 40.000 Soldaten in Süd-Indochina ein. Roosevelt ließ daraufhin die japanischen Guthaben in den Vereinigten Staaten sperren, was einem umfassenden Handelsembargo gleichkam. Großbritannien, seine Dominions und die Niederlande schlossen sich dem an. Das brachte es mit sich, dass zum Beispiel sämtliche Öllieferungen nach Japan aufhörten. Da dessen Ölvorräte, auf den Friedensverbrauch bezogen, ohne Importe allenfalls für 24 Monate ausreichten, musste die kaiserliche Regierung handeln. Sie besaß drei Reaktionsmöglichkeiten: Gespräche über die Aufhebung des Embargos, Hinnahme verringerter wirtschaftlicher und militärischer Aktionsfähigkeit sowie gewaltsame Expansion, um die dem Land fehlende Rohstoffbasis zu erkämpfen.
    Amerikaner und Japaner wussten, dass es im Extremfall um Krieg oder Frieden ging. Deswegen setzten sie die Verhandlungenvorerst fort. Ins Gewicht fielen zudem Bedenken amerikanischer Generäle und Admiräle, die meinten, dass die eigenen Streitkräfte für einen Zwei-Ozeane-Krieg noch nicht gewappnet seien. Mehr Zeit für die militärischen Vorbereitungen wäre

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