Der Zweite Weltkrieg
Anker liegenden und kaum gefechtsbereiten Schiffe eröffnen. Dabei wurden die „Bretagne“ mit 977 Mann und ein Zerstörer (42 Tote) versenkt, „Provence“ und „Dunkerque“ (210 Tote) schwer getroffen, während es der „Strasbourg“ mit 5 Zerstörern glückte, nach Toulon zu entkommen. In Frankreich löste der Überfall des einstigen Verbündeten einen tiefen Schock aus; die Regierung von Vichy brach die Beziehungen zu London ab, bei der Bevölkerung wuchs die Bereitschaft zur Kollaboration mit den Deutschen
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Weder die Truppenmassierung von 40 Divisionen (später auf 25 reduziert) noch das Zusammenziehen der Transportmittel ließ sich verheimlichen. Mit Luftangriffen dezimierten die Briten die Schlepperflotte. Der Angriffstermin wurde daher mehrfach verschoben, bis die Herbststürme einen Beginn noch 1940 nicht mehr ratsam erscheinen ließen. Entscheidend aber wirkte sich die Entwicklung der Luftschlacht um England aus. Da es der Luftwaffe nicht gelang, der britischen Abwehr Herr zu werden, wurde „Seelöwe“ erst aufs nächste Jahr vertagt und dann (10.1.1941) endgültig aufgegeben.
Immer schlechtere Verlustbilanz
Als Deckname für den Beginn der „Battle of Britain“ am 13.8.1940 wurde die Codebezeichnung „Adlertag“ gewählt. Der dadurch ausgelöste verschärfte Luftkrieg gegen Großbritannien sollte zur Erringung der Luftherrschaft über Ärmelkanal und Südengland führen. Gemäß Führerweisung Nr. 17 für die Führung des „Luft- und Seekriegs gegen das englische Mutterland“ wurden die Luftflotten 2 (Kesselring) in Holland, Belgien und Nordostfrankreich, 3 (Sperrle) in Nordwestfrankreich und 5 (Stumpff) in Norwegen bereitgestellt. Sie verfügten über insgesamt 2355 Maschinen, die am Angriffstag bei 34 Verlusten gut 1500 Einsätze flogen. Die RAF verlor 13 Maschinen und 7 Piloten. Das Missverhältnis von Erfolg und Verlusten wuchs in den nächsten Wochen derart an, dass die Luftwaffe gezwungen war, einen Zielwechsel vorzunehmen. Ihre abgeschossenen Besatzungen nämlich waren über Feindgebiet und meist auch über See verloren, während die gegnerischen Flieger sich oft mit dem Fallschirm retten und mit neuen Maschinen wieder aufsteigen konnten.
Ein Bild für alle Bombenkrieger: Ihre Opfer waren und sind vorwiegend die Schwächsten wie hier die Kinder vor dem Trümmerhaufen ihres Hauses in einer englischen Stadt 1940
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(c) akg, Berlin
Schlimmer als Zähneziehen
Vergebliches Werben um Spanien und Vichy (23./24.10.1940)
Englands hartnäckige Weigerung, sich auf Verhandlungen einzulassen, ließ Hitler nach Verbündeten suchen. Besonders geeignet schien ihm der spanische Diktator Franco, der ihm wegen der Hilfe im Bürgerkrieg verpflichtet war. Ihm musste doch die Wegnahme des schon lange geforderten englischen Gibraltar schmackhaft zu machen sein, von wo aus dann deutscherseits der Zugang zum Mittelmeer zu sperren wäre. So ließe sich auch Malta auf Sicht und ohne großes Risiko ausschalten. Pläne für den Schlag gegen Gibraltar mit deutscher Hilfe (Unternehmen „Felix“) waren bereits für Januar 1941 vorbereitet. Hitler reiste daher und auch auf Anraten seines Außenministers v. Ribbentrop am 23.10.1940 in den südfranzösischen Badeort Hendaye und traf dort mit Franco und seinem Außenminister Serrano Suñer zusammen.
Viel zu hohe Forderungen
Im Nachhinein sagte Hitler über die dortigen Gespräche, dass er sich lieber drei oder vier Zähne ziehen lasse, als dass er so etwas noch einmal mitmachen wolle. Er traf auf einen Partner, der geschickt mit den Lasten des erst kurze Zeit zurückliegenden Bürgerkriegs argumentierte und die Forderungen an deutsche Unterstützung entsprechend hoch, in Hitlers Augen viel zu hoch schraubte. Außerdem verlangte Franco Anteile an der Beute des Krieges gegen Frankreich, indem er die Ausdehnung des spanischen Kolonialreichs in Nordafrika zu Lasten von Französisch-Marokko vorschlug. Auch da waren Hitler die Hände gebunden, da er das am nächsten Tag vorgesehene Gespräch mit dem französischen Staatschef Pétain belastet und die wegen Mers el-Kebir relativ große Bereitschaft zur Kollaboration in Frankreich gefährdet hätte.
Dreimächtepakt
Am 27.9.1940 schlossen auf Initiative Hitlers die drei Staaten Deutschland, Italien und Japan ein Abkommen auf zehn Jahre, das Deutschland in Kontinentaleuropa (ohne Sowjetunion), Italien im Mittelmeerraum und Japan im „großostasiatischen“ Raum als Ordnungsmächte anerkannte. Dieser Dreimächtepakt sah
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