Der Zweite Weltkrieg
Amerikaner, steht zu bezweifeln. Trost aber wird er seinen Mitverurteilten sicher haben spenden können. Sein letzter bekannter Satz aus einem Brief an einen englischen Freund: „Für mich ist dies das Ende, aber auch der Anfang.“
Bürgerbräu-Attentäter
Am gleichen Tag wie die Männer in Flossenbürg starb weiter südlich im KZ Dachau der Schreiner Johann Georg Elser, der dort seit 1939 als „Sonderhäftling des Führers“ eingesperrt war. Er hatte in vielen Nächten im Sommer 1939 einen Sprengsatz in eine Säule des Münchener Bürgerbräu-Kellers installiert. Er sollte am 9.11.1939 bei der traditionellen Rede Hitlers vor „Alten Kämpfern“ detonieren. Der Diktator aber sprach in diesem Jahr nicht wie gewohnt mehrere Stunden, sondern nur 13 Minuten und entging so dem Anschlag. Elser wurde noch am selben Abend verhaftet. Mit Hintermännern, wie sie Gestapo und Hitler beim britischen Geheimdienst vermuteten, konnte er aber nicht dienen. Elsers einziges Motiv: Hitler bedeute Krieg und der müsse um jeden Preis verhindert werden. Das nahmen ihm die Fahnder nicht ab, und so wurde Elser ins KZ eingeliefert und für einen Schauprozess aufgespart. Im April 1945 war er illusorisch geworden. Das Regime schickte Mörder, die den mutigen Mann liquidierten
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Ein seltsamer „Heiliger“ mit Brille: Seit 1998 schmückt die Statue von Pastor Dietrich Bonhoeffer im Talar mit Buch die Westminster Abtei in London. Er wurde im Beisein von Königin Elisabeth II. zusammen mit neun weiteren Märtyrern des 20. Jahrhunderts für seinen Widerstand gegen Hitler mit einer Skulptur geehrt
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(c) dpa/picture alliance
Feuerspeiender „Fleischwolf“
US-Eroberung von Iwo Jima (Februar/März 1945)
Noch ahnte kaum jemand, dass die USA in wenigen Monaten über eine kriegsentscheidende Waffe verfügen würden, die Atombombe. Das US-Militär musste sich daher auf einen gefährlichen Endkampf im japanischen Mutterland gefasst machen. Dafür war die Eroberung von nicht allzu weit entfernten Basen für die Luftwaffe unumgänglich, weswegen Iwo Jima ins Visier der US-Strategen geriet. Das zur Festung ausgebaute, nur gut 20 Quadratkilometer große Felseneiland, galt als ein Teil des japanischen Mutterlands und sollte daher auch aus psychologischen Gründen genommen werden. Im Rahmen des Unternehmens „Detachment“ landete die US-Navy vom 19.2.1945 an das V. Amphibische Korps (Smith) mit 3 Divisionen Marineinfanterie im Südwesten von Iwo Jima, das zuvor 72 Tage lang bombardiert worden war. Nach weiteren Feuerschlägen durch Schiffsartillerie und Trägerflugzeuge kamen die ersten der 30 000 US-Marines zunächst ohne Probleme auf den Strand.
Erst nach 20 Minuten eröffneten die Japaner, 22 000 Mann unter Generalleutnant Kuribayashi, das Feuer aus gut gesicherten Geschützständen und MG-Nestern. Zwar konnte sich der Landekopf halten, doch dauerte es bis zum 23.2., ehe mit dem Suribachi-Massiv an der Südspitze der Insel die größte Gefahr im Rücken der Amerikaner ausgeschaltet war; das – nachgestellte – Foto von der Hissung des Sternenbanners auf dem Gipfel ging durch die Weltpresse. In den Kampf hatten am 22.2. auch Kamikaze-Flieger eingegriffen und mehrere amerikanische Schiffe versenkt und beschädigt. In systematischer Durchkämmung unter massiver Luftdeckung schoben sich die GIs nach Norden vor, eroberten die beiden Flugplätze, kamen aber nur meterweise gegen die ortskundigen Verteidiger voran.
Mit Bergepanzern und Buldozern
Am 9.3. waren die überlebenden Japaner im nordwestlichen Gebirge auf engstem Raum zusammengedrängt, ihre dortigen feuerspeienden Befestigungen wurden von den Marines „Fleischwolf“ getauft. Es kam zu selbstmörderischen Banzai-Angriffen (siehe Kasten) der Eingeschlossenen, vielfach wurden unterirdische Kampfstände mit Bergepanzern und Bulldozern niedergewalzt und die Verteidiger unter den Trümmern begraben. Am 16.3. endete der organisierte Widerstand, am 26.3. waren auch die letzten Bastionen in amerikanischer Hand. Nur 216 Japaner gingen in Gefangenschaft, alle anderen waren gefallen; amerikanische Verluste: 5931 Marines und 890 Matrosen gefallen, 17 272 verwundet. In zwei eindruckvoll-verstörenden Filmen hat US-Regisseur Clint Eastwood das Drama auf der Pazifik-Insel 2006/07 einmal aus amerikanischer („Flags of our Fathers“) und einmal aus japanischer Sicht („Letters from Iwo Jima“) dargestellt.
Banzai
Wie viele japanische Piloten zum Selbstopfer bei Kamikaze-Angriffen bereit waren, so
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