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Derek Landy

Derek Landy

Titel: Derek Landy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebellion der Restanten
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mit der
Vernichtung der Welt zu beginnen."
    Darquise griff zum Feuer, um den Mann umzubringen, der
versucht hatte wegzulaufen, löschte die Flammen dann und schritt auf Tesseract
zu. Sie fragte sich, wie lange er ihr wohl noch treu ergeben sein würde, wenn
sie erst einmal damit angefangen hatte, ihm das Rückgrat herauszureißen. Doch
dann brach plötzlich der Boden auf. Skulduggery Pleasant und Tanith Low
schössen in einem Regen aus Steinen und Erde heraus. Billy-Ray Sanguin brach
hinter ihnen zusammen und rührte sich nicht mehr.
    "Hör auf, Walküre", befahl Skulduggery.
    Darquise blickte von ihm zu Tanith. Tanith wirkte
verängstigt und schockiert, völlig durcheinander und voller Sorge. Sie hielt
ihr Schwert so, als sei sie willens und bereit, es gegen jeden einzusetzen, der
ihr zu nahe kam. Darquise sah ihr eigenes Spiegelbild in der Klinge. Ein
hübsches, sechzehnjähriges Mädchen mit einer Narbe an der Wange und dunklem
Haar. Auf ihrer blassen Haut waren Spritzer vom Blut anderer Leute. Sie hatte
dunkle Ringe unter den Augen. Ist dies das Bild, das die anderen auch alle
sehen, fragte sie sich, oder sehen sie etwas anderes? Etwas Wundervolles und
Schreckliches? Etwas Monströses?
    "Walküre", begann Skulduggery und sie schaute
wieder zu ihm hin. "Du bist nicht du selbst. Verstehst du mich? Du bist
verwirrt. Du bist Walküre Unruh. Du bist nicht Darquise."
    "Sie ist das, was sie ist, und du kannst es nicht
ändern", mischte sich Tesseract ein. Er stand hinter ihm.
    "Halt die Klappe", raunzte Skulduggery, ohne sich
umzudrehen. "Walküre, hör auf meine Stimme. Ich bin dein Freund. Ich bin
dein Partner. Ich habe versprochen, dir hierbei zu helfen, und ich habe immer
noch die Absicht, es zu tun. Du willst das alles nicht. Ich weiß, dass du es
nicht willst."
    Ein Mann stürzte sich auf Tanith, Darquise wedelte kurz mit
der Hand und riss ihm mit einem Schatten den Kopf ab.
    "Wallie." Taniths Stimme zitterte. "Bitte.
Ich bin es. Wir sind es. Du willst doch niemandem wehtun. Komm zu uns
zurück."
    "Ich könnte dich umbringen", entgegnete Darquise.
Sie brauchte nicht laut zu sprechen, um gehört zu werden. "Ich könnte die
Hand auf dein Gesicht legen, es zusammenquetschen und aus deinem Kopf Mus
machen. Was würdest du in den letzten Sekunden deines Lebens von mir denken?
Würdest du mich immer noch lieben? Und wie steht es mit dir, Skulduggery? Dich
könnte ich genauso leicht umbringen."
    "Du wirst mich nicht umbringen, Walküre."
    "Walküre gibt es nicht mehr."
    "Oh doch, es gibt sie noch", widersprach
Skulduggery. "Ich rede gerade mit ihr."
    Darquise schüttelte den Kopf. "Du verstehst das
nicht." "Ich verstehe es sehr gut. Darquise ist kein eigenständiges
Wesen. Sie ist keine andere Person. Sie ist das, was du bist. Wenn du die
falschen Entscheidungen triffst, wenn du aufhörst, die Leute zu lieben, die
dich lieben, wenn du es zulässt, dass die Welt dich manipuliert und verändert,
dann wird die Zukunft, so wie wir sie in den Visionen gesehen haben,
eintreffen. Aber wenn du kämpfst und um dich schlägst und dich weigerst, der
Apathie nachzugeben oder auch der Wut und der Hoffnungslosigkeit, wirst du die
Zukunft verändern und deinen eigenen Weg gehen. Und ich werde an deiner Seite
sein, Walküre. Ich werde immer an deiner Seite sein."
    Sie spürte den Restanten in sich, spürte seine Qualen und
hatte keine Lust mehr, mit ihm zu spielen. Er war so voller Vorfreude in sie
gefahren, hatte es kaum erwarten können, ihr Wesen mit ihr zu teilen und ihr zu
helfen, das Schicksal zu erfüllen, das der Sensitive vorhergesehen hatte. Doch
inzwischen hatte er begriffen, dass es kein Mit-Ihrz-Teilen geben würde. Die
Gegenwart des Restanten bot ihr lediglich einen kurzen Blick auf das, was
kommen würde - doch dorthin gelangen würde sie ganz allein. Sie brauchte keine
Hilfe.
    Er wand sich und kämpfte und seine Schreie hallten in ihrem
Kopf wider. Als sie genug von ihm hatte, ließ sie Hitze in ihren Körper
einströmen und die Hitze brannte die Kälte weg, die der Restant mitgebracht
hatte. Sie befreite ihren Körper davon, befreite ihren Geist und dann war er
verschwunden. Und mit ihm verschwanden, zumindest für den Augenblick, auch die
schlimmen Gedanken und die Leere.
    Walküres Beine knickten ein. Skulduggery sprang herbei und
fing sie auf. "Danke", murmelte sie und die Menge wogte um sie herum.
    "Keine Ursache", entgegnete Skulduggery leise.
Dann drückte er ihr den Lauf seiner Pistole an die Schläfe und rief:

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