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Derek Landy

Derek Landy

Titel: Derek Landy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebellion der Restanten
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konnte sie dann noch
reden?
    Darquise lächelte über die Fragen, die sie sich stellte.
Wenn die Zeit gekommen war, würde sie ohne Zweifel verstehen, weshalb sie alle
umbrachte. Wenn die Zeit gekommen war, würde alles einen Sinn ergeben, dessen
war sie sich sicher.
    "Lady Darquise." Ein Mann drängelte sich durch die
Menge und warf sich zu ihren Füßen nieder. Er trug den linken Arm in einer
Schlinge. "Ich stehe zu deiner Verfügung. Du hast meinem Leben einen Sinn
gegeben. Jetzt weiß ich, weshalb ich lebe. Was ist dein Begehren?"
    Mit Tränen in den Augen sah er zu ihr auf.
    Sie versetzte ihm einen Tritt unters Kinn und war begeistert
von ihrer eigenen Kraft. Sein Kiefer brach sofort, doch sie trat weiter oben
noch einmal zu und sein Kopf barst. Ein wichtiger Bestandteil von ihm,
möglicherweise sein Gehirn, flog wie ein Fußball in die Luft. Sein Körper
sackte zusammen. Sie lachte und wandte sich den anderen zu. Der Schock über
das, was sie da eben getan hatte, ließ ein paar von ihnen zurückweichen, doch
es gab jede Menge andere, die in ihr Lachen einstimmten, und einige
applaudierten sogar. Sie verachtete sie alle.
    Sie machte einen Satz auf den Zauberer zu, der ihr am
nächsten stand und mit dem sie sich im Sanktuarium einmal unterhalten hatte.
Ihre Finger schlossen sich um seinen Hals und sie riss ihm die Luftröhre
heraus. Die Frau neben ihm klatschte und Darquise bohrte ihre Faust in ihren
Brustkorb und warf den leblosen Körper hinter sich.
    Das Lachen erstarb; niemand jubelte mehr.
    Darquise rauschte zwischen den Anwesenden hindurch. Wie ein
Wiegenlied klangen ihre Schreie und sie lächelte. Im Gehen spürte sie den
Restanten in sich. Sie spürte seine Gegenwart und seine Verwirrung. So war das
nicht gemeint gewesen. Er war in sie eingedrungen und hatte sie geöffnet, hatte
Darquise ans Licht verholfen. Doch sie waren nicht, wie der Restant es erwartet
hatte, zu einem einzigen Wesen verschmolzen. Sie waren immer noch zwei
getrennte Existenzen und sie spürte seine Angst und sie entlockte ihr ein
Kichern.
    Ihre Seele war versiegelt, dafür hatte Nye gesorgt. Sie
gehörte ihr, und nur ihr. Dem Restanten war es lediglich gelungen, einige
Mauern zwischen Walküre Unruh und der Quelle ihrer Magie einzureißen.
Vielleicht hatte er dabei etwas verpfuscht, so genau konnte Darquise das nicht
wissen. Aber es spielte auch keine Rolle. Das Sagen in diesem Körper hatte
Darquise.
    Der Restant wollte wieder raus. Er versuchte, sich zu
sammeln und aus ihr herauszukriechen, aber Darquise ließ es nicht zu. Sie
behielt ihn in sich, isolierte ihn, entzog ihm seine Boshaftigkeit und fügte
sie der Magie hinzu, die durch ihren Körper pulsierte.
    Die Zauberer waren inzwischen zum Angriff übergegangen. Sie
versuchten, sie zu bändigen und ihre eigene Haut zu retten.
    Darquise nutzte die aerodynamischen Kräfte, um drei von
ihnen in die Luft zu werfen, und schickte ihnen dann drei Schattenspeere
hinterher.
    Hände ergriffen sie von hinten und drückten ihr den Hals zu.
Sie ließ Dunkelheit durch ihre Haut in die des Angreifers fließen, der Mann
schrie auf, wich zurück und seine Hände schmolzen zu Stümpfen zusammen. Ein
Energiestrom zischte auf sie zu und sie fing ihn mit der Hand, kehrte, ohne
überhaupt zu wissen, was sie da tat, seine Wirkung um und warf ihn zurück. Der
Energiestrom traf seinen Besitzer und der Zauberer zerplatzte in einem feinen
roten Nebel.
    Sie zerschmetterte einem hübschen jungen Mann den Schädel
und schleuderte ihn von sich. Sein Körper schraubte sich in Spiralen über der
wütenden Menge in die Luft. Die Sache lief ganz und gar nicht so, wie die
Restanten das geplant hatten.
    Darquise schnippte mit den Fingern und Flammen hüllten sie
ein. Haut, Haare und Kleider, alles an ihr brannte. Die Flammen loderten hell
auf, doch sie blieb unversehrt. Die Leute rempelten sich gegenseitig an, um
möglichst schnell wegzukommen. Sie streckte eine Hand aus und das Feuer sprang
auf sie über. Panisch rollten sich die Menschen über den Boden, wanden sich und
schrien. Darquise lachte. Ein Mann versuchte wegzulaufen. Tesseract packte ihn
am Hals. "Du läufst vor deiner Retterin davon, du undankbarer Hund?"
    "Sie bringt uns um", keuchte der Mann.
    "Wir nennen das Aufwärmen." Tesseract stieß ihn
zurück. "Bitte nimm meine Entschuldigung an, Darquise. Bring so viele um,
wie du magst. Du sollst wissen, dass wir dir zu Diensten stehen und dir auf
jede erdenkliche Art und Weise helfen, sobald du bereit bist,

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