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Derek Landy

Derek Landy

Titel: Derek Landy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebellion der Restanten
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der Wand begann es zu rumpeln.
    Tanith sah ihn an. "Es hat funktioniert. Es
funktioniert. Was hast du gesagt?"
    "Creim", wiederholte er. "Es bedeutet
,Erodiere' auf Irisch."
    Erleichterung überkam sie und sie lächelte. In dem Moment
explodierte die Felswand in einer Wolke aus Staub, der ihr in den Augen brannte
und in den Mund flog. Hustend und spuckend wich sie zurück. Der Staub hing in
ihrem Haar und in ihren Kleidern. Als Tanith endlich wieder klar sehen konnte,
fiel ihr Blick auf Skulduggery, der in einer staubfreien Luftblase stand.
    "Oh. Sorry", entschuldigte er sich, als er sah, in
welchem Zustand sie war.
    Die Wolke teilte sich für ihn, als er hindurchschritt.
Tanith half Sanguin auf und folgte dem Skelett mit finsterer Miene in den eben
entstandenen Höhleneingang.
    "Vielleicht solltest du besser den Arm um mich
legen", meinte Sanguin. "Ich hab das Gefühl, ich werd gleich
ohnmächtig."
    "Wenn du ohnmächtig wirst, fällst du", entgegnete
Tanith.
    Fackeln flackerten in ihren Halterungen, als sie daran
vorbeigingen. Nach circa zwanzig Metern war der Tunnel zu Ende. Vor ihnen lag
eine Höhle. Skulduggery war stehen geblieben und wartete nun auf sie.
    "Und?", fragte Tanith. "Ist sie da?"
    Er antwortete nicht. Es war auch nicht nötig.
    Auf einem Gestell aus Metall und Holzstützen, die mit Seilen
und Ketten miteinander verbunden waren, lag eine Kugel. Sie glich einem
gläsernen Mond und hatte einen Durchmesser von hundert Metern. Die Architekten
oder Ingenieure oder wer immer das Teil gebaut hatte, hatten die Felsvorsprünge
als Unterbau und seitliche Absicherung für die Maschine genutzt. Die Höhle
selbst erschien so als Weiterführung der gewaltigen Gerätschaft. Es schien, als
sei sie speziell dazu erschaffen worden, ihre Größe und Form hervorzuheben. Sie
vermittelte den Eindruck, als sei der Rezeptor schon immer hier gewesen, ein
natürliches Gebilde aus Magie und uralter Wissenschaft tief im Innern des
Berges.
    "Cool", meinte Tanith.
    Sie ließ Sanguin an die Wand gelehnt stehen und lief mit
Skulduggery zu einer Art Schalttafel mit Skalen, Anzeigen und Hebeln und einem
schmalen, rechteckigen Schlitz. Ohne viel Aufhebens steckte Skulduggery den
Schlüssel in den Schlitz. Sofort leuchtete eine Anzeige auf. Skulduggery packte
einen der Hebel und zog ihn mit einem Ruck nach unten.
    Nichts geschah.
    "Na", hörte Tanith Sanguin sagen, "das ist
jetzt aber mal 'ne Enttäuschung."
    "Nein", widersprach Skulduggery. "Schau her,
es bewegt sich etwas."
    Tanith sah es jetzt auch. Die Kugel begann sich zu drehen,
sehr, sehr langsam. Und dabei knirschte es.
    "Sie war seit über hundert Jahren nicht mehr in
Betrieb", erklärte Skulduggery. "Sie braucht eine gewisse Zeit zum
Warmlaufen. Wir müssen dafür sorgen, dass die Besessenen in der Nähe bleiben,
damit die Restanten hineingezogen werden können."
    "Und wie willst du das jetzt bewerkstelligen?",
fragte Sanguin.
    Skulduggery sah ihn an und legte den Kopf schief. Sanguin
verzog das Gesicht. "Oh verdammt", murmelte er.
     
    DIE MACGILLYCUDDY'S REEKS
     
    Die Umgebung war richtig schön - ein schneebedeckter Gipfel,
Nebel, der in mehreren Schichten von den Tälern aufstieg, ein blassblauer
Himmel. Sie waren auf dem Weg hierher an einem See vorbeigekommen, die Straßen
waren schmal und kurvenreich gewesen und gelegentlich von niedrigen
Steinmäuerchen begrenzt. Alles in allem sehr hübsch, wären da nicht die
zweitausend schwarz geäderten Menschen gewesen, die auf Walküre gewartet
hatten, als sie aus dem Van gezogen wurde.
    China führte sie auf einen kleinen Hügel in der Mitte der
Lichtung und um sie herum versammelten sich sämtliche Restanten mit den von
ihnen besetzten Körpern. China entfernte die Handschellen von Walküres
Handgelenken. Anton Shudder und Tesseract stiegen zu ihnen auf den Hügel. Die
Menge verstummte.
    "Walküre Unruh", begann Tesseract, "ich bin sehr
froh, dass ich dich nicht umgebracht habe. Was für einen Fehler hätte ich da
begangen! Ich hätte uns unsere Retterin genommen!"
    "Lasst mich gehen", entgegnete Walküre. "Wenn
ich eure Retterin bin, dann tut, was ich euch befehle. Lasst mich gehen."
    "Du bist nicht unsere Retterin. Noch nicht. Aber mit
unserer Hilfe wirst du es bald sein."
    "Was soll ich dazu sagen? Ich weiß nicht, was ihr von
mir erwartet. Glaubt ihr wirklich, ich stimme dem allem einfach so zu? Ich
werde keinem Unschuldigen etwas tun."
    "Wenn wir dich genügend foltern", meinte
Tesseract, "wirst du alles tun, was wir

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