Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Derek Landy

Derek Landy

Titel: Derek Landy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebellion der Restanten
Vom Netzwerk:
der ersten Begegnung normalerweise nicht."
    "Fletch, keiner mag dich bei der ersten Begegnung. Du
gehst einem wahnsinnig auf die Nerven, hast du das vergessen?"
    "Oh, wirklich?"
    "Du klingelst jetzt in ein paar Minuten an der Haustür."
    "Wie viele Minuten?"
    Walküre seufzte. "Keine Ahnung. Ich lass mich
überraschen."
    Sie beendete das Gespräch, legte das Handy in ihre
Handtasche, hängte sich die Handtasche über die Schulter und ging nach unten. Ihre
Eltern sahen im Wohnzimmer fern. Die Kerzen am Weihnachtsbaum brannten, im
Kamin loderte das Feuer und auf dem Kaminsims stand eine Weihnachtskarte neben
der anderen. Ihr Dad runzelte die Stirn, als er ihr Kleid sah.
    "So etwas nennt man ein kleines Schwarzes",
erklärte sie ihm.
    "Es ist ein klein wenig zu klein", fand er.
"Wo ist der Rest davon? Ich kann deine Knie sehen." "Sei nicht
so prüde", schimpfte seine Frau von ihrem Sessel aus. Sie saß viel zu
bequem und war viel zu schwanger, um aufzustehen. "Du siehst wunderschön
aus, Steph. Sag ihr, dass sie wunderschön aussieht, Desmond."
    "Stephanie, du siehst wunderschön aus. Aber ich finde,
die Knie sind ein bisschen zu viel." "Dad." "Desmond."
    "Ich tue nur meine Meinung kund, mehr nicht. Ich
persönlich finde, Knie sollte man sich bis zur achten oder neunten Verabredung
oder bis zur Hochzeit aufsparen. Als nette Überraschung, versteht ihr? ,Oh
Liebling, du hast ja Knie! Wer hätte das gedacht?'"
    Es klingelte an der Haustür. Walküres Dad stellte sich in
die Wohnzimmertür und versperrte den Weg.
    "Sorry, Stephanie", sagte er und zog seine Hose am
Bund etwas höher, "aber es ist die Pflicht eines Vaters, dem ersten Freund
die Tür zu öffnen. Du bleibst hier bei deiner Mutter und unterhältst dich mit
ihr über Strickmuster. Wenn ich mit ihm einverstanden bin und wenn mir seine
Floppy gefällt, gehen wir vielleicht noch auf einen Brandy und eine Zigarre in
mein Arbeitszimmer."
    "Du hast doch gar kein Arbeitszimmer."
    "Ich hab natürlich die Gästetoilette gemeint."
    "Und weißt du überhaupt, was eine Floppy ist?"
    "Selbstverständlich! So ein moderner wirrer
Haarschnitt."
    "Voll daneben, es ist ein Diskettenlaufwerk."
"Und woher weißt du das?"
    Walküre zuckte mit den Schultern. "Das weiß ich
einfach."
    "Nun, junge Frau, als Strafe für diese Angebernummer
wartest du jetzt hier, während ich deinen Männerbesuch verhöre."
    Damit verschwand er. Walküre sah ihre Mum an. Die lächelte
und zuckte mit den Schultern. "Lassen wir ihm seinen Spaß", meinte
sie.
    Walküre versuchte zu verstehen, was draußen auf dem Flur
gesprochen wurde, doch sie hörte nur Gemurmel. Entsetzt stellte sie sich ihren
Vater und Fletcher vor, wie sie auf dem Flur standen und irgendetwas murmelten
und dabei auf ihre Schuhe starrten. Doch dann wurde die Haustür geschlossen und
Schritte näherten sich. Ihr Vater erschien als Erster.
    "Seine Frisur ist super!", rief er.
    Fletcher kam hinter ihm herein; er sah etwas belämmert, aber
süß aus in seinen dunklen Jeans und einem schwarzen Hemd.
    "Schaut euch das an!", fuhr der Vater fort.
"Es steht in alle Richtungen ab! Wie bei einem durchgeknallten
Stachelschwein!"
    "Hör mit der Frotzelei auf", schalt Walküres Mum
und erhob sich mühsam. Sie schüttelte Fletcher die Hand. "Deine Frisur ist
wunderbar, Fletcher. Ich bin Melissa und das ist Desmond."
    Ihr Mann blickte sie finster an. "Ich habe ihm gerade
gesagt, er soll mich Mr Edgley nennen."
    "Hör nicht auf ihn. Du kannst ihn Desmond nennen."
    "Du untergräbst meine Autorität."
    "Sorry, Schätzchen. Jetzt darfst du etwas sagen."
    "Danke." Der Vater sah Fletcher aus
zusammengekniffenen Augen an. "Und welche Absichten hast du nun mit meiner
Tochter? Ich hoffe, du bildest dir nicht ein, du könntest ihre Hand halten oder
so. Nur weil man ihre Knie sieht, bedeutet das noch lange nicht, dass sie zu der
Sorte Mädchen gehört, die bei der ersten Verabredung mit einem seltsam
frisierten jungen Mann Händchen hält."
    "Nein, Sir", versicherte Fletcher, "ganz
bestimmt nicht."
    "Wohin willst du mit ihr gehen?" "Tanzen,
Sir."
    "Und du hast keine Blumen mitgebracht, keine Pralinen
in einer herzförmigen Schachtel? Meine letzte Verabredung ist schon ein paar
Jährchen her, wie du an meiner Frau sehen kannst..."
    "Ui."
    "... aber an die Spielregeln erinnere ich mich immer noch.
Einen Blumenstrauß und eine Schachtel Pralinen. Alle Mädchen lieben das."
    "Ich mag keine Blumensträuße", mischte Walküre
sich ein.
    "Alle Mädchen außer meiner

Weitere Kostenlose Bücher