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Derek Landy

Derek Landy

Titel: Derek Landy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebellion der Restanten
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behämmert."
    "Also, ich fand ihn sehr nett", meinte ihre
Mutter. Dann runzelte sie die Stirn. "Sind deine Kleider nass?"
    "Ich hab die Tür zur Dusche nicht zugemacht",
erwiderte Walküre, wobei sie sich um eine betretene Miene bemühte.
    Ihre Mutter verdrehte die Augen und gab ihr einen Kuss auf
die Wange. "Gute Nacht, Liebes." "Nacht, Mum."
    Walküre ging in ihr Zimmer und schloss leise die Tür hinter
sich. Sie berührte den Spiegel und ihr Spiegelbild blinzelte und trat heraus.
    "Sag mir sofort Bescheid, wenn irgendetwas
schiefläuft", verlangte Walküre. "Und jetzt leg dich ins Bett."
Sie holte ihre schwarzen Sachen und zog sich an.
    "Was hast du vor?", fragte das Spiegelbild.
    Walküre drehte sich um. "Ich hab gesagt, du sollst dich
ins Bett legen."
    "Mach ich auch. Aber du brauchst jemanden, mit dem du
reden kannst."
    Walküre lachte. "Mit dir? Da wäre ich mit
Selbstgesprächen besser bedient."
    "Die Restanten wissen, dass du Darquise bist."
    "Nichts von alldem wird mehr eintreten. Warum stellst
du überhaupt Fragen? Sobald ich dich rufe, verfügst du über all meine Gedanken
und Erinnerungen. Du weißt alles, was ich auch weiß."
    "Ich weiß sogar mehr."
    Walküre runzelte die Stirn. "Wie bitte?"
    "Ich kenne all die Dinge, denen du dich nicht stellen
willst. Die Restanten wissen, dass du Darquise bist, also müssen sie einen Sensitiven
haben. Es ist nur logisch, dass sie einen, wenn nicht die beiden mächtigsten
Sensitiven im Land besetzen."
    Walküre wusste sofort, wen das Spiegelbild meinte.
"Finbar Wrong. Oder Cassandra Pharos."
    "Und wenn sie die Kontrolle über einen davon oder über
beide haben, wer ist dann wohl als Nächster dran? China vielleicht? Tanith?
Fletcher?"
    "Was soll der Quatsch? Fletcher hat mir vor nicht mal
fünf Minuten zur Flucht verholfen."
    "Und in den vier Minuten, seit du ihn nicht mehr
gesehen hast, kann alles Mögliche passiert sein."
    Am liebsten hätte Walküre ihrem Spiegelbild gesagt, es solle
gefälligst die Klappe halten, doch es hatte recht, und das wusste sie.
    "Du kannst deinen Freunden nicht mehr trauen",
stellte das Spiegelbild klar.
    "Skulduggery kann ich trauen. Restanten können nicht in
etwas Totes fahren."
    "Und warum hast du ihm dann nicht schon vor Monaten
gesagt, dass du Darquise bist?"
    "Du weißt genau, weshalb ich es ihm nicht gesagt
habe", erwiderte Walküre ärgerlich.
    "Stimmt, ich weiß es, aber du nicht."
    "Die schnippische Art, die du seit Neuestem an dir
hast, hängt mir langsam zum Hals raus."
    "Du hast dir eingeredet, du wolltest nicht, dass
Skulduggery dich mit anderen Augen sieht. Aber das war gar nicht der wirkliche
Grund."
    "Es reicht jetzt", fauchte Walküre. "Geh
schlafen!"
    "Der wahre Grund, weshalb du es ihm nicht gesagt
hast..."
    "Ich hab gesagt: Geh schlafen."
    "... ist der, dass du Angst vor ihm hast."
    Walküre lachte. "Ich habe Angst vor ihm? Ist das deine
großartige Erkenntnis? Ich habe keine Angst vor Skulduggery, du blöde
Kuh."
    "Du hattest Angst vor dem, was er mit dir gemacht
hätte, wenn er es herausgefunden hätte. Als du auf diesem Tisch festgeschnallt
warst und halluziniert und gesehen hast, wie er seine Pistole zog und dich
erschießen wollte - das ist es, wovor du Angst hast."
    "Er würde mir nie etwas tun", widersprach Walküre.
    "Wirklich überzeugt bist du davon nicht."
    "Zufällig bin ich es doch."
    "Zufällig nicht. Frag dich doch mal, was passiert, wenn
die Visionen nicht aufhören?" "Was?"
    "Wenn die Sensitiven weiter Visionen von Darquise haben
- wenn die Zukunft dadurch, dass du deinen Namen hast versiegeln lassen, nicht
in andere Bahnen gelenkt wurde. Was, glaubst du, wird Skulduggery tun, falls du
immer noch eine Bedrohung darstellst?"
    "Halt die Klappe und leg dich ins Bett", fauchte
Walküre.
    "Gerne", sagte das Spiegelbild und tat wie
befohlen.
    Walküre kochte vor Wut, als sie ihre Jacke über das T-Shirt
zog. Sie rief Fletcher an. "Ich bin so weit", informierte sie ihn
knapp, als er sich meldete.
    In den drei Sekunden, in denen sie auf ihn wartete, ergriff
sie Panik. Vielleicht hatten die Restanten ihn sich ja tatsächlich geschnappt.
Vielleicht teleportierte er sie direkt in die Klauen ihrer Feinde ... Fletcher erschien
vor ihr und streckte ihr die Hand hin.
    Sie zögerte.
    "Was machen die Zwillinge?", fragte sie.
    "Ich glaube, ich konnte sie beruhigen."
    Walküre legte ihre linke Hand in seine; so hatte sie die
rechte frei, um sich zu wehren, falls es nötig wurde. Ihr Herz hämmerte und
dann standen sie

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