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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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versicherte sie / daß er nicht eins der Verletzung empfünde; wie dann nach der Entwafnung erschien / daß er nur am rechten Arme einen Schramhieb bekommen / welcher kaum ein Tröpflein Blut geben mögen / wann nicht ein Blutäderchen währe getroffen worde. Herkules ward an seine Valisken gedenken / nam von Fr. Sophien Abscheid / und wolte hinaus reiten / sie einzuhohlen; Sie aber erboht sich / neben Frl. Sibyllen mit zufahren /fragete ihren Bruder / in was Farbe die GroßFürstin sich gekleidet hätte / legte gleichmässige Kleider an /und zog mit Herkules und Ladisla / welche ihre vorigen Kleider wieder angetahn / ihr entgegen. Der Stathalter hatte inzwischen von seinem Sohn verstanden /was gestalt die beyden jungen Fürsten das Frauenzimmer erlöset / und in eine Herberge / sich auszukleiden / eingekehret währen / denen er alsbald seine LeibGutsche entgegen sante / und ritte der junge Fabius mit dahin / mit dem sie ohn Verzug auf ihren weissen Pferden fortgingen; Weil dann Fr. Sophia ihnen auf der Gasse begegnete / die GroßFürstin einzuholen /zogen sie in Geselschafft mit fort / und traffen Klodius und Prinsla nahe vorm Tohre an / die von der GroßFürstin abgeschikt wahren / umb zuvernehmen /aus was Ursachen ihr von Herkules / genommener Abrede nach / kein Bescheid zuentbohten würde. Prinsla kennete alsbald die beyden Fürsten / sprang vom Pferde / und küssete ihnen die Hände / muste aber alsbald wieder auffsitzen / dann sie ranten so wol zu Wagen als Pferde aufs schnelleste fort / kahme auch inwendig einer geringen halben Stunde bey den Völkern und Wagen an. Fr. Valiska saß mit Frl. Lukrezien und dem übrigen Frauenzimmer auf dem Elefanten / hatte allerhand Gedanken wegen des langen aussenbleibens ihres Gemahls / und zeigete an / daß sie sehr befürchtete / es müste zu Padua nicht recht zugehen. Sie sahe etliche gemeine Leute aus der Stad gegen sie daher gehen / welche sie fragen ließ / was neues man daselbst hätte / und obs dem Herrn Stathalter und den seinen wolginge? Worauf diese antworteten: Es ginge dem Stathalter wol / nur lieffe ein ungewisses Gerüchte / ob solte dessen Fr. Tochter neben andern hohen Frauenzimmer von etlichen Räubern auf freyer Heerstrasse angegriffe uñ entführet worden sey. Die GroßFürstin erschrak dessen von ganzem Herzen / und fing an: Ach du almächtiger grundgütiger Gott / wende doch dermahleins nach deinem väterlichen Willen und gnädigem Wolgefallen dieses Unglük von uns deinen ergebenen Kindern / uñ gönne nicht / daß mein lieber Herr und Gemahl nebest meinem Bruder ihre beste Lebenszeit in Ausspürung der gottlosen Räuber zubringen müssen. Sie stieg mit ihrem Frauenzimmer von dem Elefanten auf die Erde /legten sich unter dem freyen Himel auf ihre Knie / und tahten ihr andächtiges mit Trähnen vermischetes Gebeht zu Gott / dz er seine Barmherzigkeit über sie großmachen / auch dieses Unglük bald enden und in Freude verkehren wolte. Nach geendetem Gebeht stiegen sie wieder auff den Elefanten / und muste Klodius samt Prinsla nach der Stad zureiten / dessen Wiederkunfft und eigentliche Zeitung sie mit Schmerzen erwarteten. Frl. Lukrezie sagte zu der GroßFürstin: Es nähme sie wunder / dz man den Räubern dieses Orts so viel übersähe / daß dieselben sich auch nicht scheuheten / der Obrigkeit ihre Kinder hinweg zuführen / da doch in dieser Landschafft Leute wohneten /welche dem Römischen Reiche als eigene Glieder einverleibet währen. Daß vor diesem im Judischen Lande die Räuberhöhlen dergestalt zugenommen / daß fast das ganze Land hin und wieder währe untergraben /und vol unzähliger Räuberhöhlen gewesen / währe so hoch nicht zuverwundern / weil die Juden / der Römer grösseste Feinde / solches also getrieben hätten /denen gleichwol nunmehr ziemlich gesteuret währe; aber in Italien solchen Muhtwillen zudulden / dürffte fast ein Zeichen seyn / daß die Obrigkeit ihr Amt nachlässig verwaltete. Ich weiß selbst nicht / sagte die GroßFürstin / wohin ichs deuten sol / halte wol davor / wann den Räubern etwas eiferiger nachgetrachtet /und ihre Schlupflöcher fleissig gesucht würden / solte man ihnen das Handwerk bald legen; Aber es finden sich unter den Inwohnern in Dörffern und Flecken offt so gottlose Leute / die solche Räuber hausen und hägen / ja ihnen wol Anleitung geben / weil sie Nahrung von ihnen haben / und der Beute offt am meisten genissen. Da währe nun hochnöhtig / daß wann solche ertappet würden / man sie gleich so

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