Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
Vom Netzwerk:
daß mit Gedanken er leisten wolte / was in äusserlicher volbringung ihm unmöglich währe. Herkules selbst gedauchte diese Höfligkeit zu groß seyn / setzete deßwegen seine Reden ins mittel und sagete: Geliebter Bruder und Oheim / eure Liebe dürften mein Gemahl wol gar zu einer Stummen machen / nachdem ihr schwer fallen wird dergleichen über ruhm zubeantworten. Dem ist freilich also /sagte sie / und behalte ich mit dieser unbilligkeit Rache billich bevor / wo mir sonst nicht abtrag gemacht wird; neigete sich abermahl gegen ihn / und trat hin zu Baldrich / welcher gleichergestalt niderkniete /und nach [...]em Handkusse mit anmuhtiger Rede sagete: Durchl. Frau Schwester und Wase / [...] Herrn Bruders und eurer Durchl. Heyraht wünsche ich den himlischen Se[...]rer glüklichen erlösung / und möchte wünschen / daß unsere liebe Eltern: A2 dessen wissenschaft haben solten; im übrigen wird meine Fr. Schwester an meiner wenigkeit einen stets bereitwilligen Diener haben. Die Fürstin umbfing ihn freundlich / bedankete sich der geschehenen Glükwünschung /und erboht sich hinwieder zu aller schwesterlichen Freundschaft. Nachgehends ward Frl. Lukrezie von ihnen auch hoch geehret / da unterdessen Fr. Sophia mit dem andern ankommenden Frauenzimmer ein freundliches Gespräche hielt; weil aber die Sonne ihren Untergang dräuete / und Libussen nach der Stad verlangete / sagte sie aus scherz zu der GroßFürstin; Gnädigste Frau / sol ich bestellen / daß die Zelten hervorgesucht und auffgeschlagen werden / alsdann wird meine Schwester Euphrosyne umsuchen was vor eine kalte Küche uns übrig sey / damit diese Fürstl. Geselschaft den Hunger stille. Der GroßFürstin wahren ihre schwänke bekant / und gab ihr zur Antwort: Fürchtestu dich schon / daß du mit deinem Leches nicht gut geschir gnug haben / und noch eine Nacht unsanft liegen werdest? nöhtigte darauff alles Frauenzimmer auff den Elefanten / uñ hielten auff demselben den Einzug. Es wahr schon gar früh durch ganz Padua erschollen / daß ihre Erretter wieder zu lande geschlagen / und diesen Abend ankommen würden; weil dann die ihnen erbauete trefliche Burg allerdinge fertig /und mit aller Haußnohtturft überflüssig versehen wahr / sendete der Paduanische Raht / Herrn Zezilius Antenor und eilf andere Herrn ihres mittels mit allen Stadspielleuten vor das Tohr / sie zuempfahen / und auff ihre Burg zu führen. Unsere Helden kanten sie alle / stiegen deßwegen von ihren Pferden / weil auch diese zu fusse gingen / und wurden von wolgemeldetem Herrn also angeredet: Großmächtigster König Herr Ladisla / uñ Durchleuchtigster GroßFürst Herr Herkules; es erfreuen sich alle Einwohner dieser Stad über der glüklichen Wiederkunft ihrer Erlöser / insonderheit der Raht und die Stad Obrigkeit hieselbst / als welche mich und gegenwärtige meine Amtsgesellen abgefertiget / eure Durchll. und dero Geselschaft / untertähnig und gebührlich zuempfahen / und auff ihre schon vor 12 Wochen verfertigte Burg zu führen / mit untertähniger und dienstfreundlicher bitte / solches Gebäu als ihr ewiges Erbe gnädig und günstig anzunehmen / es nach ihrem belieben zubewohnen / und was daran noch gebauet zu werden / ihnen gnädig gefallen möchte / kühnlich anzuzeigen / auch mit den schlechten Speisen / die in solcher Eile haben können zuwege gebracht werden / freundlich vor lieb zunehmen / und unser aller gnädige und gewogene Herrn stets zuverbleiben. Herkules bedankete sich in ihrer beyder Nahme / der hohen Ehre / möchte wünschen /daß die Stad der grossen Kosten des Gebäues hätten sparen wollen / weil es ihnen aber also gefallen / erkenneten sie daraus ihre hohe gewogenheit / und ob sie gleich dem Herrn Stathalter ihre Geselschaft diesen Abend schon versprochen / wolten sie dannoch ihnen gerne folgen / auch sonst alle mögliche gelegenheit suchen / ein dankbahres Herz sehen zu lassen /verpflichteten sich der Stad zu dienste / und bahten umb beständige gewogene freundschaft / auch / daß die Herrn Abgeordenten diesen Abend bey ihnen in Geselschaft verbleiben wolten. Hierauff ging Blaß-Trommel- und Seitenspiel durch einander / daß man sein eigen Wort nicht hören kunte. Die Abgeordenten stiegen auff ihre Gutschen / uñ fuhren vorhin / Herkules und Ladisla folgeten nach / liessen Leches und Klodius alsbald nach des Stathalters Hoff reiten / und ihn nebest seinem Gemahl nach ihrer neuen Burg hohlen. Markus und Neda musten Herr Kornelius und Emilius mit den ihren herbitten /

Weitere Kostenlose Bücher