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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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freuen / daher sie ein solches FreudenGeschrey (König Ladisla lebe / Fürstin Valiska lebe) anfingen /daß es durch die ganze Stad erscholle / und alle Inwohner herzu lieffen / um zuvernehmen / was solches frohlocken bedeuten möchte; darum ward Leches zu ihnen hinaus geschickt / der ihnen anmeldete / ihr König mit seinem Gemahl und Frau Schwester währen auff dem Schlosse glüklich angelanget. Da hätte man nur ein Gejauchze und glükwunschen durcheinander hören sollen; dann die Gassen wurden je länger je mehr mit Menschen angefüllet; Die vornehmste Frauen und Jungfern der Stad lieffen in ihren häußlichen Kleidern durch das gemeine Volk hin und her /und wahr alles ihr wünschen und bitten / ihr König und seine Fr. Schwester möchten ihnen doch ihr Angesicht sehen lassen; welche ihnen solches nicht versagen wolten; massen Ladisla mit seinem Gemahl /samt seiner Fr. Schwester und Herkules / stelleten sich auff die Zinnen der Schloßmaur / daß sie von allen kunten gesehen werden / da Herkules / nachdem er mit winken ihnen ein Zeichen / daß er wolte gehöret seyn / gegeben hatte / also anfing: Ihr löblichen Einwohner dieser Stad und des ganzen Königreichs; billich habt ihr Gott hoch zudanken / daß derselbe euren König nach ausgestandener Gefahr und erworbenen grossen Ehren uñ Reichtuhm euch zum besten /frisch und gesund wieder her geführet hat. Ich wil eure vorigen Könige zwar nicht verachten / aber an diesen gegenwärtigen reicht ihrer keiner mit seinen Tahten; dann dieser euer König ist in den weit abgelegenen Asiatischen Königreichen und Herschafften dermassen berühmt / daß auch die kleinen Kinderlein / ihn vor einen Schuz-Gott / und die Feinde vor ihren Verderber besingen. Die Zeichen seiner Königlichen Ehre werdet ihr morgen sehen / nachdem er mehr Gold und Kleinot mit sich gebracht / als das ganze Königreich nicht den zehnden Teil auffzubringen vermögens ist / wann sie gleich alles zusammen raffen. Eures Königes wirdige Gemahl sehet ihr zu seiner Seiten stehen / welche ihm schon einen Erben / und da er leben sol / einen Nachfolger im Reich / an diese Welt gebohren hat. Euer angebohrnes Königliche Fräulein hier an meiner Hand gegenwärtig / hat mir Gott zum EheSchatze bescheret / und wird unvonnöhten seyn / daß ich euch meine Nahmen /Herkules gebohrner GroßFürst aus Teutschland /nenne. So seyd nun frölich über eurem Könige und dessen glüklicher Wiederkunfft / und versehet euch zu demselben aller Gnade / Schutzes und Liebe / worzu seine Königl. Hocheit sich gnådigst anerbeut. Hierauff erhub sich ein neues frolocken von Jungen und Alten / daß es auff den nähesten Dörffern und Flecken gehöret ward; Jederman ließ seine Handtihrung liegen / schlachteten ihren Göttern Opfer (welches man ihnen nicht wehren durffte) und richteten unter einander Freudenmahle an. König Ladisla sendete noch desselben Tages reitende Bohten durch sein ganzes Königreich / die sämtlichen LandStände zuversamlen / damit bald im Anfange alle Irrungen und Streitigkeiten zwischen der Ritterschafft und den Städten auffgehoben und gänzlich abgetahn / gute ReichsSatzungen gestellet / die GrenzeStädte besichtiget / an Graben /Wahl und Mauren gebessert / und die Besatzungen gestärket / auch die junge Manschafft durch das ganze Reich mit Gewehr versehen / und darinnen fleissig geübet würde. Des folgenden Tages gegen Abend / kahmen die beladene Wagen / Kamehle und MaulEsel /samt den vielen Gutschen / HandPferden und dem grossen Elefanten an / neben welchem der Löue in seinem Kefich auff einem eigenen Wage hergeführet ward / über welches alles sich die Inwohner und die Königin selbst verwunderten / und das ungeheure Tihr / des gleichen nie zuvor daselbst gesehen wahr /nicht gnug beschauen kunten. Als die LandStände sich eingestellet hatten / hielt König Ladisla drey Tage offenen Hof / und wurden die vornehmste Herren sehr wol gehalten / so daß in der Zeit 20 Fuder des mitgebrachten köstlichen Weins drauff gingen. Am dritten Tage muste die junge Ritterschafft ein Stechen halten / da sich ausfündig machete / daß deren ein grosser Teil besser gelehret wahr / die grossen Trinkgeschir auszusauffen / als die ritterlichen Waffen zugebrauchen / welches Ladisla ihren Eltern verweißlich vorhielt / und die ädlen ganz ernstlich vermahnete / sich eines nüchtern und mässigen Lebens zubefleissigen / und in allerhand ritterlichen übungen sich täglich zugebrauchen; ob sie nicht wüsten / was vor einen

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