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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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König und Vater des Vaterlandes / ihre Rechte / Gerechtigkeiten / Freyheiten und löbliche Satzungen /auch wasdem allen sonst anhängig ist; wie dann alle und jede Einwohner samt und sonders / ädel und Unädel / hoch und nidrig / Bürger und Baur / in Schuz und Schirm zunehmen / und alles das zutuhn und zulassen / was von einem Friesischen Könige nach Uhralten Rechen und Gebräuchen erfodert wird. Wiederhohlet gnädigst die schon getahne Verheissung / daß alle Einwohner von heut anzurechnen / ein ganzes Jahr aller Schatzung / wie die Nahmen haben mögen /sollen enthoben / die in funfzig Jahren neu angelegete Landes Beschwerungen ewig abgeschaffet / die Frohndienste auffs leidligste angeschlagen / und alles in den uhralten Stand hiemit und Krafft dieses gesetzet seyn / welche Gnade die Einwohner mit dankbahrem Gemüht und Herzen erkennen werden. Nachdem aber höchstgedachte ihre Hocheit / ihr angebohrnes Teutsches Erbreich nicht übergeben / noch ihren Siz in Frießland versetzen kan sondern mit ihren Reichs Geschäfften vor sich gnug zutuhn hat; als wil ihre Hocheit den Herren Land Ständen einen von uns seinen beiden Söhnen gegenwärtig / zum Könige vorgestellet habe / wie solches diesem ihren Reiche am sichersten / zuträgligsten und erbaulichsten seyn wird /hat auch mir als dem ältern solches mit Beliebung der gesamten löblichen Landstände gnädigst Väterlich auffgetragen / welches ich dann um Ungehorsamkeit zumeiden / in Kindlicher Demuht über mich genommen habe / bedanke deswegen so wol gegen meinen Gnädigsten Herr Vater / als die sämtlichen Stände mich Kind- dienst- und freundlich / und wie ich darauß ihrer aller gute Gewogenheit verspüre / also erkenne ich mich schuldig und verbunden / es an jedem Orte nach gebühr / mit kindlichem Gehorsam und freundwilligen Bezeigungen / nach vermöge zuersetzen. Weil aber ich mich wol erinnere / daß die Teutsche Beherschung nach meines Gn. Herr Vaters ableben (welches Gott lange Zeit gnädigst verhüten wolle) auff mich als den ältern Erben bestehen wird / und zwey Königreiche unter einem Herrn sich nimmermehr so ruhig befinden / als wann jedes seinen eigenen König hat / welcher sich seines einigen dergestalt annimt / daß er keinen fremden die hohen Bedienungen einraumet / und dadurch der einheimischen Haß und Wiederwillen (es geschehe dann mit deren freien belieben) aus sich ladet; als habe in Betrachtung dessen / ich vordißmahl meine Rede an ihre Großfürstl. Hocheit / meinen Gn. Herr Vater / an seine Durchl. meinen geliebten Bruder der Fürst Baldrich / und an die Hochansehnlichen gesamten Land Stände richten wollen / Kind Brüder-freundlich bittend / sie wollen allerseits dieses Reichs beste wol und fleissig beobachten und ohn Einrede darein gehehlen / daß die Beherschung desselben von mir abgenommen / und meinem jeztgedachten lieben Bruder Fürst Baldrich auffgetragen werde / welcher dann seinem Fürstlichen Verstande und begnadeten Gaben nach / diese Bürde wol wird tragen / und dem Reiche als ein löblicher König vorstehen können. Versehe mich dessen zu ihnen allen samt und sonders / und wiederhohle hiemit mein voriges erbiete. Der Alte Großfürst / welcher dieses sein vorhaben schon zeitig an ihm gemerket hatte / antwortete darauf; ob er zwar des Vorsatzes gewesen währe / ihn als seinen ältern Sohn ehe in eine wirkliche Herschafft einzusetzen / als den Jüngern / so wolte er dannoch ihm hierin seinen freien Willen gönnen / insonderheit / weil er betrachtete /daß den beiden grossen Herschafften besser mit unterschiedlichen / als einem Könige gedienet währe /damit die Friese nicht ihr Recht und Schuz in Teutschland suchen dürfften / welches einen Schein einiger Dienstbarkeit und Unterwerffung haben könte / und mannichem unruhigen Kopffe Ursach zur Neuerung an die Hand geben; zweifelte also nicht / die Land Stände würden ihr und des Landes beste beobachten / und seinen jüngern Sohn Baldrich vor ihren König erkennen. Hie wahr nun der Land Stände Vorsteher und Worthalter fertig / gewierige Antwort zugeben; aber Fürst Balbrich winkete ihm / ein wenig zuverzihen / und huhb also an: Gnädigster Herr Vater / und freundlicher lieber Herr Bruder / ob sie wol allerseits gedenken möchten / mir geschähe durch diese Väter- und Brüderliche Hulde eine sonderbahre Annehmligkeit / so zeuget doch mein Gewissen / daß /wo diese nicht weniger wiederwärtige als unvermuhtliche Anerbietung mir solte bewust gewesen seyn / ich ohn genommenen

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